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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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erzählt«, sagte Kielhol de Rosa. »Wo versteckt sie sich?«
    Das junge Mädchen bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick.
    »Los – ‘raus mit der Sprache!« schrie der stämmige Pirat. »Wohin hat sie sich verkrochen? Ich wette, sie hockt quietschvergnügt auf dem verdammten Schatz.«
    »Sie irren sich«, sagte das Mädchen kurz.
    »Also – wo ist sie dann?«
    Roxey Vail preßte die Lippen fest aufeinander. Diese Frage würde sie nie beantworten, und wenn sie durch alle Qualen der Hölle gehen mußte.
    »Sie werden es schon noch ausspucken, Schwester! Sie haben nicht die Nerven, zuzusehen, wie ich Ihren Vater in Stücke hacke. Ich werde damit beginnen, daß ich dem alten Bock die Augen aussteche. Na, was halten Sie davon?«
    Roxey Vail schwieg. Was sollte sie dazu sagen? Aber ihr Gesicht wurde kreidebleich.
    Kielhol de Rosa trat nach ein paar Stühlen, daß die Trümmer durch den Raum flogen. Er griff nach einem Buch, das fünfzehn Jahre lang auf einem Tisch gelegen hatte, und warf damit nach einem tranglänzenden Eskimo.
    Dann versuchte es der Pirat mit Überredung.
    »Hören Sie zu, Schwester«, sagte er sanft. »Ich schlage Ihnen etwas vor. Sie rücken die Beute heraus, und ich sorge dafür, daß Sie und Ihr Vater unversehrt nach Hause gelangen.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?« fragte Roxey Vail neugierig. »Ihr Flugzeug ist vernichtet, und Sie verfügen nicht über ein U-Boot.«
    »Die Eskimos werden uns mit dem Schatz nach Grönland bringen«, erwiderte der Pirat augenzwinkernd.
    »Wo Sie sie umbringen werden, vermute ich«, sagte das Mädchen kalt.
    An der Art, wie Kielhol de Rosa schuldbewußt zusammenzuckte, erkannte das Mädchen, wie nahe es der Wahrheit gekommen war.
    »Werden Sie auch das Leben des Bronzemannes schonen?« fragte sie anscheinend ahnungslos.
    Kielhol de Rosa schnitt ein finsteres Gesicht. »Dieser Bursche ist bereits tot«, log er in der Hoffnung, damit den Widerstand des hübschen Mädchens zu brechen.
    Seine Worte hatten genau die entgegengesetzte Wirkung. Roxey Vail sprang so plötzlich auf, daß sie den Händen, die ihre Arme hielten, entglitt. Wie eine Tigerin zerkratzte sie Kielhol de Rosa das Gesicht und versetzte ihm anschließend einen Schwinger, der sofort sein linkes Auge schloß.
    »Legt sie auf Deck, Freunde!« heulte der Pirat mit vor Schmerz verzerrter Stimme. »Reißt sie zurück! Der Klabautermann soll mich holen, wenn das nicht eine verdammte Wildkatze ist!«
    Den beiden Banditen gelang es, Roxey Vail wieder zu überwältigen, allerdings erst, nachdem sich einer der beiden eine plattgeschlagene Nase eingehandelt hatte. Das Leben in der Arktis hatte Roxey Vail zu fast männlicher Härte geformt.
    Jetzt aber brach das junge Mädchen in wildes Schluchzen aus. Ihr Kummer war leicht zu begreifen, glaubte sie doch, daß Doc Savage wirklich tot sei.
    Plötzlich erfüllte der Klang einer bellenden Stimme den Raum.
    »Angriff!« dröhnte die Stimme. »Ben O’Gard und seine Schwabber! Sie haben das Schiff über das Heck geentert!«
    Die Blicke aller im Raum Versammelten richteten sich auf die Quelle dieser dröhnenden Stimme. Sie schien aus einem schmalen Gang zu ertönen, der zur Kabine des Zahlmeisters führte.
    »Ich sage euch, es ist Ben O’Gard!« schrie die heisere Stimme. »Die Halunken klettern über herabhängende Taue an Bord!«
    Wenn noch Zweifel bestanden hatten, so beseitigte sie das laute Rattern eines MGs an Deck. Das Feuer erklang vom Heck!
    Eine zweite Schnellfeuerwaffe begann zu bellen. Ein weißer Mann – ein Mitglied von Kielhol de Rosas kleiner Gruppe – kreischte eine Warnung.
    »Ben O’Gard …« Das Heulen der Eskimos übertönte den Rest.
    Ben O’Gard hatte tatsächlich angegriffen.
    »Laßt die Wildkatze nicht entwischen«, warnte Kielhol de Rosa seine beiden Männer. »Verdammt, ich muß selbst sehen, wie es draußen steht.«
    Er eilte aus dem Raum. Einer der beiden Männer folgte ihm. Roxey Vail nahm sofort den Kampf mit dem Rattengesicht auf, das ihre Handgelenke eisern umspannt hielt. Sie ließ ihre Absätze wuchtig auf den Spann seiner in weichen Fellschuhen steckenden Füße krachen. Sie fauchte wie eine Tigerin und versuchte, den Mann zu beißen.
    Aber sie wäre ihm unterlegen, obwohl sie für eine Frau über bedeutende Kräfte verfügte.
    Aus der Richtung, aus der die dröhnende Stimme zuerst ihre Warnung hatte erklingen lassen, löste sich eine Gestalt, die aus flüssiger Bronze hätte geformt sein können. Sie näherte sich den
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