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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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als er ins Halbdunkel der Straße hinaustrat.
    »Wo ist Ben O’Gard?« fragte Victor Vail ungeduldig.
    »Regen Sie sich nicht auf, ich bringe Sie schon zu ihm«, flüsterte der engbrüstige Mann, der plötzlich gereizt und ängstlich schien. Er glaubte den Blick der seltsamen goldenen Augen noch immer in seinem Nacken zu spüren und fragte sich, wer der bronzene Riese wohl sei. Bestimmt kein Detektiv. Detektive waren nicht so teuer gekleidet.
    »Ist es noch weit bis zu der Stelle, an der Ben O’Gard wartet?« fragte der Geiger.
    »Gleich sind wir da«, lautete die unwirsche Antwort.
    Die beiden Männer näherten sich einer dunklen Toreinfahrt. Auf der Straße hatte ein Taxi auf gleicher Höhe Schritt mit ihnen gehalten. Am Steuer des Wagens saß der Mann, der seinen hageren Kumpan zu Victor Vail in die Konzerthalle geschickt hatte.
    Der Führer des Geigers blickte in die Dunkelheit der Toreinfahrt, bis er sicher war, daß mehrere Gestalten dort lauerten. Dann packte er Victor Vails Arm.
    »So, jetzt sind Sie da!« zischte er, und im selben Augenblick krachte seine Faust gegen das Kinn des Künstlers. Der dunkle Torweg spie Gestalten aus, die sich auf den blinden Geiger stürzten. Victor Vail brach unter dem Schlag seines verräterischen Führers zusammen. Aber der blinde Musiker war mehr Mann, als seine Angreifer erwartet hatten. Er kämpfte, obwohl er nicht auf die Beine gelangen konnte, aus seiner ungünstigen Stellung auf dem Pflaster.
    Mit einem glücklichen Fußtritt brach er einem der Angreifer das Nasenbein. Seine Hände fanden das Handgelenk eines anderen. Es waren die langen, tausendfach geübten Hände eines Violinisten, denen man nicht ansah, welche Kräfte in ihnen wohnten. Sie legten sich wie eiserne Klammern um das Handgelenk und drohten es zu zerbrechen. Der Mann stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus, der wie eine Sirene durch New Yorks nächtlichen Verkehr hallte. Das Halbdunkel der Straße half dem blinden Mann und benachteiligte seine Angreifer. Die Welt, in der er lebte, war immer schwarz. Schläge zischten und dröhnten dumpf. Männer fluchten und stöhnten. Gestalten krachten zu Boden, Füße scharrten auf dem Gehsteig.
    »Hievt ihn an Bord, Kameraden!« schrie der Mann am Steuer des Taxis. »Zurrt ihn mit einer Leine fest! Verpaßt ihm eine Kugel, wenn es nötig ist! Holt ihn über!«
    Aber eine Kugel war nicht nötig. Ein harter Schlag mit dem Kolben eines Revolvers genügte, Victor Vail außer Gefecht zu setzen. Mit plumpen Griffen wurden seine Hand- und Fußgelenke gefesselt.
    Der Taxifahrer mit dem Matrosenslang drängte: »Werft ihn an Bord! Überlaßt den Tampen jemanden, der sich mit Schiffsknoten auskennt!«
    Die Banditen hoben Victor Vail auf und trugen ihn zum Taxi.
    Dann brach das Gewitter über sie herein!
    Das Gewitter wurde von dem mächtigen Bronzemann verkörpert. Er tauchte so schnell und lautlos auf, daß es einem Wunder gleichkam. Keiner der Angreifer des blinden Geigers sah die riesige Gestalt nahen. Sie ahnten nichts, bis sie deren schreckliche Kraft spürten.
    Dann aber war es, als fegte ein stählerner Tornado über sie hinweg. Kinnladen krachten wie Eierschalen. Arme wurden aus ihren Gelenken gerissen und hingen hilflos herab. Die Männer brüllten und fluchten. Zwei flogen bewußtlos durch die Luft und wußten nicht, was ihnen geschehen war. Einem dritten, dessen ganze untere Gesichtshälfte verschoben schien, ging es nicht anders.
    Andere hieben mit allen Kräften auf den Bronzeherkules ein, aber ihre Schläge landeten im Leeren. Einer der Männer fand seine Fußgelenke plötzlich von stählernem Griff umklammert. Er wurde hochgehoben, und sein im Kreis geschwungener sausender Körper mähte seine Kumpane wie eine Sichel nieder.
    »Schlagt ihn zusammen, Kameraden!« gellte die Stimme des Taxifahrers. »Rammt ihm ein Messer in die Kaldaunen! Benutzt eure Ballermänner!«
    Ein Schrei der Todesangst löste seine Stimme ab. Bronzene Arme umspannten die Brust eines der Angreifer, Muskeln spannten sich wie Taue. Die brechenden Rippen des Mannes verursachten ein Geräusch, als würde eine Apfelsinenkiste von den Rädern eines LKW zermalmt. Als die Arme sich lösten, fiel der Mann wie tot auf den Gehsteig.
    So unglaublich es schien, nur zwei von Victor Vails Angreifern blieben kampffähig. Der eine war der Seemann, der das Taxi steuerte, der andere ein Bandit, der die Schlacht überstanden hatte. Dieser wirbelte auf dem Absatz herum und lief auf das Taxi zu. Der
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