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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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mich zu Ben O’Gard bringen soll?« fragte er.
    »Nein«, erwiderte die erstaunlich wohlklingende Stimme des Bronzemannes. »Ich kenne nicht einmal jemanden mit diesem Namen.«
    »Darf ich fragen, wer Sie sind?« sagte der Geiger nach kurzem Schweigen.
    »Doc Savage«, antwortete der Bronzemann.
    »Doc Savage«, murmelte Victor Vail. Er schien enttäuscht. »Es tut mir leid, aber ich glaube nicht, Ihren Namen schon gehört zu haben.«
    Ein schwaches Lächeln umspielte die Lippen des Bronzeriesen. »Das ist möglich«, sagte er. »Vielleicht hätte ich Ihnen meinen Namen in aller Form nennen sollen. Er lautete Clark Savage, Junior.«
    Der Kopf des Geigers fuhr überrascht zu seinem Begleiter herum. »Clark Savage, Junior«, wiederholte er erstaunt. »Unter den Violinstücken, die ich heute Abend bei meinem Konzert spielte, befand sich eine Komposition von Clark Savage, Junior. Nach meiner Meinung und der anderer Künstler kann diese Komposition zu den Meisterwerken aller Zeiten gezählt werden. Sind Sie etwa der Komponist?«
    »Ich bekenne mich schuldig«, gab Doc lächelnd zu. »Und es ist keine billige Schmeichelei, wenn ich feststelle, daß mein Werk nie so wunderbar wie heute Abend von Ihrer Hand dargeboten wurde. Ihre herrliche Wiedergabe war es, die mich hinter die Bühne führte. Ich wollte Ihnen meine Anerkennung aussprechen. Ich beobachtete den hageren Mann, dessen sonderbares Verhalten mir nicht gefiel, und folgte Ihnen beiden. So war ich zur Hand, als ich gebraucht wurde.«
    Victor Vail schwieg kopfschüttelnd. In Anbetracht der materiellen Gier, die alle Menschen ergriffen zu haben schien, mußte sein Retter eine Ausnahmeerscheinung sein. Als Komponist dieses einen Werkes hätte er ein Vermögen scheffeln können.
    Im dichten Verkehr des Theaterviertels bemerkte nicht einmal Doc das Taxi, das seinem Sportwagen folgte. Am Steuer des Wagens saß der mit Seemannsflüchen so vertraute Fahrer des zur Entführung Victor Vails bestimmten Wagens. Inzwischen hatte er allerdings seine Wangen mit Gummi ausgestopft, eine dunkle Brille aufgesetzt, seine Oberlippe mit einem falschen Bart verschönert, sich eine Zigarre zwischen die Zähne geschoben und seine Mütze vertauscht. Er sah nun völlig anders aus.
    »Kielhol mich«, fauchte er wiederholt gereizt. »Ich muß diesen Victor Vail kapern, ich muß!«
    Docs Sportwagen hielt schließlich vor einem der größten New Yorker Gebäude. Es war ein Koloß aus Stahl und Glas, der sich hundert Stockwerke hoch in den Himmel reckte.
    Doc Savage führte den Geiger hinein, und sie betraten den Lift, der sie zum 86. Stockwerk hinaufführte. Geräuschlos öffneten sich die Türen, und die beiden Männer betraten einen geschmackvoll eingerichteten Büroraum. Dieser enthielt unter anderem einen Tisch mit wertvoller eingelegter Platte, einen wuchtigen Panzerschrank, der dem Bronzemann bis an die Schultern reichte, und zahlreiche bequeme Sessel. Durch ein breites Fenster hatte man einen großartigen Blick über die beeindruckende Wolkenkratzerlandschaft.
    Doc führte den Geiger zu einem tiefen, weichen Sessel und bot ihm eine kostbare Zigarre an. Doc selbst war Nichtraucher.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern etwas über die Hintergründe des heutigen Überfalles auf Sie hören«, sagte er.
    In der vollen, vibrierenden Stimme des Bronzemannes lag etwas, das Victor Vail veranlaßte, seinen Bericht ohne Zögern zu beginnen.
    »Ich tappe, was die Hintergründe betrifft, selbst völlig im Dunkeln«, bekannte er. »Ich habe keine Feinde. Ich habe keine Ahnung, warum sie mich zu entführen versuchten.«
    »Die Männer, die Sie angriffen, waren offensichtlich gekaufte Banditen. Der Fahrer des Taxis hingegen muß Seemann gewesen sein. Er rief den anderen mehrmals Befehle zu. Kam Ihnen seine Stimme bekannt vor?«
    Victor Vail schüttelte langsam den Kopf. »Ich hörte sie nicht. Ich war zu überrumpelt, zu verwirrt.«
    Sekundenlang herrschte Stille. Dann schrie die heisere Stimme des taxisteuernden Seemanns durch den Raum.
    »Schlagt ihn zusammen, Kameraden! Rammt ihm ein Messer in die Kaldaunen! Benutzt eure Ballermänner!«
    Victor Vail sprang mit einem unterdrückten Schrei auf. »Das ist Kielhol de Rosa!« rief er. »Halten Sie die Augen offen, Mr. Savage. Der Teufel versuchte einmal, mich umzubringen.«
    »Kielhol de Rosa ist nicht hier«, sagte Doc ruhig.
    »Aber seine Stimme sprach eben.«
    »Was Sie hörten, war meine Imitation der Stimme des Mannes im Taxi«, erklärte
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