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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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davon, aber ich sagte ihm gleich, daß ich kein Wort mehr über die schmerzliche Angelegenheit hören wollte.«
    Das Interesse in Docs Stimme war nun unverkennbar. »Ich wüßte gern, was sich tatsächlich in der Zeit Ihrer Bewußtlosigkeit abspielte«, sagte er.
    Victor Vails Haltung wurde abweisend. »Ich weigere mich anzuhören, wenn etwas gegen Ben O’Gard gesagt wird«, erwiderte er scharf. »Der Mann rettete mir das Leben! Er versuchte, auch die Leben meiner Frau und meines Kindes zu retten.«
    »Ich werde keine Anklage gegen ihn erheben«, versicherte Doc. »Ohne Beweise verurteile ich niemanden.«
    Er verzichtete auf den Hinweis, daß Victor Vail, soweit es die Rettung betraf, nur Ben O’Gards Wort hatte.
    Der Blinde rieb sich nachdenklich das Kinn. »Vielleicht sollte ich etwas anderes erwähnen, das eine Beziehung zu der Sache haben könnte. Das Geheimnis, das ich ›Die klirrende Gefahr‹ nenne.«
    »Sehr gut. Lassen Sie keine Einzelheiten aus.«
    »Bei der Gruppe von Seeleuten, die sich um Ben O’Gard geschart hatte, befand sich ein Mann, der unter einer nervösen Störung seiner Kinnladen litt. Die Krankheit hatte zur Folge, daß seine Zähne von Zeit zu Zeit aufeinanderklirrten, ein Geräusch, das mir auch noch auf die Nerven ging, als die anderen sich längst daran gewöhnt hatten. Das Geheimnis liegt darin, daß ich dieses Zähneklappern in den vergangenen fünfzehn Jahren wiederholt hörte oder zu hören glaubte. Mit mehr als dieser einfachen Tatsache kann ich nicht dienen. Ich bin mir noch immer im unklaren, ob ich mich nicht getäuscht habe. Warum sollte dieser Seemann mir fünfzehn Jahre lang auf meinen Reisen um die Welt folgen?«
    »Vielleicht hat Ben O’Gard Wert darauf gelegt, Ihre Spur nicht zu verlieren«, sagte Doc.
    Er trat zu dem blinden Geiger und führte ihn in den angrenzenden Raum, der eine riesige Bibliothek über alle nur denkbaren Wissensgebiete enthielt.
    An diese Bibliothek schloß sich ein wissenschaftliches Laboratorium, das mit den neuesten technischen Errungenschaften ausgestattet war.
    »Was haben Sie vor?« fragte Victor Vail neugierig.
    »Ich habe mich heute Abend aus zwei Gründen hinter die Bühne der Konzerthalle begeben«, erklärte Doc. »Der eine war, um Ihnen für die herrliche Interpretation meiner Komposition zu danken. Der zweite bestand darin, daß ich Sie um die Erlaubnis bitten wollte, Ihre Augen untersuchen zu dürfen.«
    »Sie meinen …«
    »Ich meine, daß ein so einmaliger Künstler wie Sie mehr Anspruch als jeder andere auf sein Augenlicht hat. Ich möchte Sie untersuchen, um festzustellen, ob eine Möglichkeit besteht, Ihnen die Sehfähigkeit wiederzugeben.«
    Victor Vail schluckte schwer. »Es ist unmöglich«, sagte er dann mit erstickter Stimme. »Ich habe die größten Kapazitäten in allen Erdteilen konsultiert. Alle sagten, daß nur ein Wunder mir helfen könne.«
    »Dann wollen wir versuchen, ein Wunder zu vollbringen«, sagte Doc.
    »Bitte scherzen Sie nicht damit«, sagte der blinde Geiger leise.
    »Ich scherze nicht«, erwiderte Doc mit fester Stimme. »Ich bin sicher, Ihre Sehfähigkeit in etwa wiederherstellen zu können, wenn ich die erwarteten Bedingungen vorfinde. Darum möchte ich Sie untersuchen.«
    Victor Vail spürte den Einfluß des Bronzemannes, und sein Widerstand schmolz.
    Schnell machte Doc verschiedene Röntgenaufnahmen. Er benutzte auch Strahlen, die im Arztberuf weniger bekannt waren. Die Instrumente, mit denen er seine Prüfung fortsetzte, gehörten zum üblichen Instrumentarium eines Augenarztes, aber es befanden sich auch sonderbar geformte Spiegel und Sonden darunter, wie sie noch nie von einem Augenarzt benutzt worden waren. Doc selbst hatte sie erfunden und nach seinen präzisen Angaben anfertigen lassen.
    »Warten Sie jetzt bitte draußen im Büro, während ich aus den Untersuchungsergebnissen meine Schlüsse ziehe«, wies Doc den Geiger an.
    Victor Vail verließ das Untersuchungszimmer. Er begriff sich selbst kaum, hatte aber solches Vertrauen zu den Fähigkeiten des Bronzemannes, daß er schon die Wunder einer Welt, die er nie gesehen hatte, zu erblicken glaubte.
    Victor Vail war blind geboren worden. Aber er ahnte nicht, welche umfassenden Kenntnisse Doc Savage wirklich besaß. Ein ebenso großer Könner war er auf den Gebieten der Elektronik, der Chemie, der Botanik und der Psychologie. Dies alles aber war Kinderspiel, gemessen an dem, was er auf dem medizinischen, besonders dem chirurgischen Gebiet geleistet
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