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Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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1.
    Rayk war wieder auf den Pilotensitz zurückgeglitten und hatte die Steuerung der Spaceangel auf manuell umgestellt, damit sie nicht durch die eingegebenen Koordinaten gleich auffliegen konnten. Er traute dem Sicherheitssystem auf Bills Schiff nicht über den Weg. Warum waren die Ermittler der interstellaren Jurika auf Mirilan aufgetaucht? Sie hatten sie ein ganzes Jahr lang in Ruhe gelassen! Die Bill zur Last gelegten Anschuldigungen konnten nur ein Vorwand sein.
    Rayk brauchte einen Plan, aber beim Himmel, ihm fiel einfach nichts Brauchbares ein. Sein strategisches Denken schien vollkommen ausgeschaltet. Das kommt davon, weil ich soviel für ihn empfinde , dachte er wütend. Er kontrolliert meinen Verstand!
    Sie würden Helia in einer halben Tagesreise erreichen. Und dann? Konnte er Bill einfach laufen lassen und mit Corbain nach Mirilan zurückkehren? Was würde ihn dort erwarten? Und würde er Bill jemals wiedersehen?
    Rayk hatte versucht, mit Bill zu sprechen, aber der hatte sich ganz in sich zurückgezogen. Bills Verhalten machte ihn nervös. Er hatte ihn noch nie so seltsam, so eisig erlebt. Sogar sein typisch sarkastischer Tonfall fehlte. Rayk wollte es nicht zugeben, aber Bill machte ihm Angst mit seiner kühlen Ausdruckslosigkeit.
     
    Ohne sich ein einziges Mal ablösen zu lassen, flog Rayk die komplette Strecke. Er landete die Maschine auf einem der unzähligen kleinen Raumlandeplätze von Helia. Dieser Planet, der sich trotz der Nähe zu Mirilan auf neutralem Gebiet befand, zeichnete sich nur durch zwei Dinge aus: unzählige Übernachtungsmöglichkeiten und laxe Sicherheitskontrollen.
    Bill stand plötzlich hinter ihm, betrachtete mit einem nachdenklichen Blick die Armaturen, die Anzeigen und schließlich den grauen, wenig einladenden Landeplatz. Es herrschte ein hektisches Treiben dort, Rayk hatte nur mit Mühe einen der Stellplätze ergattert, die nicht sofort wieder geräumt werden mussten. Erschöpft rieb er sich mit beiden Händen durch das Gesicht. Er wünschte sich so sehr, dass Bill mit ihm sprach. Er wünschte sich noch mehr, dass Bill ihn berührte. Konnten sie nicht gemeinsam eine Lösung finden? Vielleicht hatten sie noch ein wenig Zeit.
    „Und nun?“
    Bill trat einen Schritt zurück und ließ Rayk aufstehen. Der streckte sich.
    „Komm, ich glaube, ich habe eine Möglichkeit, wie wir lebend aus diesem Schlamassel herauskommen.“
    Rayk folgte ihm ein wenig zögerlich. Bill lächelte ihn an, doch sein Lächeln erreichte seine Augen nicht. Die ganze Situation schien ihm heftig zuzusetzen, was ja auch kein Wunder war. Rayk selbst war mehr als angespannt.
    „Corbain, bleib auf der Brücke und halte Ausschau, ob wir bereits verfolgt werden!“, wies Bill an.
    Corbain nickte. Doch auch sein Blick sprach Bände. Er spürte Bills Gefühle noch heftiger als Rayk, der sie mehr erahnte.
    „Wohin willst du?“, fragte Rayk auf dem Gang und schloss zu Bill auf. Der wirkte so distanziert, dass Rayk nicht wagte, ihn anzufassen.
    „In den Holo-Raum. Ich habe eine Idee.“
    Irgendetwas an Bills Stimme gefiel Rayk nicht. Ein leiser Schauer lief an seinem Rückgrat nach unten. Trotzdem folgte er Bill und betrat den Raum.
    Bill machte sich gleich an der Kontrolleinheit des Holo-Raums zu schaffen, und Rayk sah sich um. Was sollte hier schon sein, was ihnen weiterhelfen konnte? Sie mussten miteinander reden!
    „Was hast …?“ Er wandte sich zu Bill um, und im gleichen Moment durchzuckte ihn ein heftiger Schlag. Um ihn herum wurde es schwarz.
     
    ***
     
    Rayk hatte keine Ahnung, was passiert war. Hektisch wühlte er in seinen Gedanken, seinen Erinnerungen. Und noch während dieser ersten panischen Überlegungen wurden ihm einige unangenehme Dinge bewusst: Er war gefesselt, an den Armen und Knien mit Klebeband zusammengeklebt, sein Mund war ebenfalls mit Klebeband verschlossen. Den schwach beleuchteten Raum erkannte er als Holo-Raum auf Bills Schiff. Richtig, dorthin war er Bill gefolgt. Und dann spürte er das Glühen in seinem Körper, ganz konzentriert in seinem Arsch. Nein, das konnte Bill nicht getan haben! Er wollte nach Luft schnappen, doch das war nicht möglich. Panik überrollte ihn, seine Nasenflügel blähten sich in dem verzweifelten Versuch, mehr Luft in seine Lungen zu pumpen. Er versuchte, sich unter Kontrolle zu bringen, doch sein Verstand schaltete kurzfristig ab.
    Bis er Bills Stimme hörte. „Atme ruhiger.“ Eine feste Hand legte sich auf seinen Kopf.
    Rayks Blick flog nach oben,
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