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Phantom der Lüste

Phantom der Lüste

Titel: Phantom der Lüste
Autoren: Hanna Nowak
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Frankreich 1636, Grafschaft von Gavaine
    Das Bild des schönen Jünglings war sein wertvollster Besitz. Ein farbenprächtiges Arrangement, das ihn an Sebastien erinnern sollte – seinem sanften Engel.
    Jean saß in seinem Bett und blickte zu dem Gemälde auf, das den jungen Mann im Gras zeigte. Er war nackt, lag auf dem Bauch, bedeckt von Blumen und Farnen, die seinen Körper streichelten.
    Sehnsüchtig streckte er die Hand nach dem Burschen aus, doch seine Finger berührten kein warmes Fleisch, sondern nur die raue Leinwand. Es zerriss ihm fast das Herz, denn Sebastien war fort, an der Front. Seit nun mehr 18 Jahren hielten die Kämpfe Europa in Atem, doch erst vor einem Jahr hatte Ludwig der Gerechte dem Haus Habsburg den Krieg erklärt und Sebastien war dem Befehl gefolgt. Wie so viele andere, die sich berufen fühlten.
    Jean schluckte, während sein Blick über die muskulösen Schenkel seines Freundes glitt, die in einem äußerst prallen Hintern endeten. Er hatte den Körper eines erfahrenen Mannes, doch seine Züge waren so fein wie die eines Jungen, der dem Jugendalter gerade erst entwachsen war. Jean und er waren in einem Alter. Beide 20 Lenze jung. Sebastiens Antlitz war ihm so unendlich vertraut. Jean glaubte fast, seine Stimme zu hören.
    Er machte die Augen zu und tauchte in seine Lieblingsfantasie ab, die ihm immer kam, wenn er dieses Bild betrachtete. Es war zu einem festen Ritual für ihn geworden, das Einzige, was ihm von Sebastien geblieben war. Es gab ihm die Hoffnung, ihn eines Tages wiederzusehen. Unversehrt.
    Sanfter Wind strich über seine Wange und der Geruch von Feldern stieg ihm in die Nase. Jeans Fantasie war schon immer sehr lebendig gewesen und er spürte förmlich jedes Steinchen unter seinen Händen, während er hinter einem Holunderbusch hockte, der schon in Blüte stand. So leise wie möglich drückte er die Zweige auseinander, um das Objekt seiner Begierde besser sehen zu können. Seelenruhig lag der Bursche im Gras,döste vor sich hin, nicht ahnend, dass Jean hier war. Ein Schmetterling setzte sich auf seine samtig schimmernde Pobacke.
    ‘Schmetterling müsste man sein’, dachte Jean und der Wunsch, diese knackigen Pobacken zu berühren, zu streicheln und sanft auseinander zu drücken, um sich selbst zwischen sie zu versenken, wurde immer drängender.
    Ein wenig schäbig kam er sich vor, seinen Freund so ungeniert zu beobachten, aber Sebastiens Haut glänzte so herrlich golden im Licht der Sonne, wirkte so weich und verlockend, dass Jean nicht anders konnte, als ihn anzustarren.
    Da vernahm er ein nahes Wiehern und den Schlag von Hufen auf hartem Grund. Erschrocken drehte er sich um, doch die beiden Reiter entschwanden in eine andere Richtung, ohne ihn zu bemerken.
    Jean atmete auf. Nicht auszudenken, wenn sie ihn entdeckt hätten. Und noch schlimmer, wenn Vater davon erfahren hätte! Aber die Reiter waren längst in der Ferne verschwunden und ihm drohte keine Gefahr mehr.
    Erleichtert wandte er sich dem herrlichen Po zu, in der festen Absicht, aus seinem Versteck zu treten und ihn zu berühren, wenn auch nur kurz, aber der war mitsamt seinem Besitzer verschwunden. Nein! Ausgerechnet jetzt, da die Lust zwischen seinen Beinen wild pulsierte. Sebastien konnte – durfte – jetzt nicht fort sein. Hektisch fingerte Jean an seiner Hose, um sich selbst zu beruhigen, als plötzlich jemand nach seinem Nacken griff und ihn herumwirbelte.
    Fast hätte er einen Herzschlag erlitten, denn derjenige, der sich hinterrücks angeschlichen hatte, war so lautlos wie eine Katze gewesen.
    Sebastien stand vor ihm, offensichtlich empört, doch Jean ignorierte das wutgerötete Gesicht, weil er nun freien Blick auf – alles – hatte! Ein wohliges Frösteln rieselte durch seinen Körper. Feuchte Grashalme klebten an der nackten Brust des jungen Mannes und eine Spur aus Tau lief über seinen Unterleib zu seinem harten Glied, das in einem rechten Winkel abstand. Es vibrierte.
    „Auf frischer Tat ertappt!“
    Jetzt stand Sebastien noch etwas dichter vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und die Brauen zusammengezogen. Er wirkte wie ein Hüne, ein Riese, und sein Oberkörper bestand nur aus harten Muskeln, auf denen sich kein einziges Haar kringelte.
    „Es ist nicht das, wonach es aussieht, Sebastien. Ich … kam nur zufällig des Weges.“
    Sebastiens Blick blieb zwischen Jeans Beinen haften und ein süffisantes Lächeln bildete sich auf seinen sinnlichen Lippen. Wie hätte ihm auch die
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