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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand
Autoren: Jim C. Hines
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ausruhen, aber noch mehr musste sie von diesem Ort wegkommen. Sie zögerte kurz an dem Vorhang aus Kletterpflanzen, denn sie dachte ans letzte Mal, doch die Pflanzen reagierten nicht, als sie in das blendende Licht hinaustrat.
    Es dauerte lange, bis ihre Augen sich an die Helle gewöhnt hatten, nach so langer Zeit in der Dunkelheit. Das Kratzen von Holz auf Stein verriet ihr, dass die anderen ihr folgten. Sie behielt eine Hand an der Höhlenwand, während sie dem Wasser lauschte und die Wärme auf ihrer Haut spürte.
    Ein tiefes Ächzen entlockte ihr ein Lächeln. In dem Moment, als er den Pflanzenvorhang passierte und ins Sonnenlicht kam, stöhnte Prinz Armand und begann sich zu rühren. Er gähnte und rieb sich die Augen und versuchte dann, sich aufzusetzen.
    Hastig setzte Schnee die Schleife auf dem Boden ab. Armands Kopf ruckte herum und seine Augen weiteten sich. Er starrte Schnee und Talia an, dann drehte er sich zu Danielle um.
    Sie setzte sich neben ihn hin, wobei sie das Bein behutsam zur Seite wegstreckte. »Bist du … erinnerst du dich an mich?«
    Armand streckte die Hand aus, berührte mit den Fingern ihre Wange und schob ihr Haar zurück. Seine Hand zitterte. »Du bist wirklich hier!«
    Und dann küsste sie ihn. Ein Teil von ihr war zaghaft, hatte Angst, dass, wenn sie ihn zu dicht an sich drückte oder zu fest küsste, er wieder verschwinden könnte.
    Sie riskierte es. Erschöpft und verletzt, wie sie war, fand sie dennoch die Kraft, ihn auf den Boden zu pressen, während ihre Lippen seine suchten, bis sie alle Angst und Verzweiflung und Einsamkeit verjagt hatte.
    Armand erwiderte ihre Leidenschaft, ließ seine Hand ihren Nacken hinaufgleiten und presste sie an sich, bis Schnee sich schließlich räusperte und sagte: »Ich habe übrigens auch geholfen, Euch zu retten.«
    Danielle zog sich ein wenig von Armand zurück und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sie hätte Schnee für diese Störung ins Wasser stoßen können! Andererseits war es vermutlich am besten so, schließlich befanden sie sich immer noch auf dem Grund und Boden der Herzogin. Dies war schwerlich der geeignete Ort für eine solche … Feier.
    Armands Gesicht war ihrem so nah, dass sie seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Atem, der jetzt viel schneller ging als vorher, wie sie befriedigt bemerkte.
    »Ich habe dich vermisst«, sagte sie.
    »Das ist mir aufgefallen.«
    Sie lächelte und setzte sich auf. »Und wenn du nächstes Mal versuchst, einen Ausflug ohne mich zu machen, werde ich dich von Talia an den Bettpfosten ketten lassen!«
    »Ich kann ihr dabei helfen!«, bot Schnee an.
    Armand wurde rot. »Es tut mir leid. Das war nicht sehr prinzlich von mir, was? Ich habe einfach …« Er warf einen Blick an sich herab. Danielle hätte es nicht für möglich gehalten, dass sein Gesicht noch röter werden könnte, aber er brachte es fertig. »Kann mir bitte jemand sagen, was ich da anhabe? Wie bin ich hierhergekommen?«
    »An wie viel erinnert Ihr Euch?«
    Er zog die Stirn kraus. »Schnee, nicht wahr? Du bist eine der persönlichen Bedienten meiner Mutter. Wie bist du –«
    »Armand, bitte!«, sagte Danielle.
    »Ich war in Emrildale. Ich weiß noch, dass ich in der Schenke etwas getrunken habe, und alles andere ist wie ein Traum.« Sein Gesicht wurde noch röter. »Deine Stiefschwester, Stacia. Ich erinnere mich daran … ich habe sie geküsst, nicht wahr? O Danielle! Verzeih mir, ich weiß nicht, was –«
    »Stacia und Charlotte haben einen Zauber gewirkt«, sagte Danielle. »Es war nicht deine Schuld.«
    »Wir sind in Elfstadt«, fügte Talia hinzu und watete ans Ufer zurück. »Der Fluss ist sauber.«
    »Talia hatte die Befürchtung, die Herzogin würde uns irgendeinen Hinterhalt legen«, erklärte Schnee Armand. Sie beugte sich zu dem Prinzen hinab, als würde sie ihm ein Staatsgeheimnis verraten: »Talia ist manchmal ein bisschen paranoid!«
    Talia spritzte sie nass.
    »Die Herzogin?«, fragte Armand.
    »Die Frau, die dich während des vergangenen Monats gefangen gehalten hat«, klärte Danielle ihn auf.
    Er zupfte an seinem Gewand. »Wer sie auch ist, sie hat einen scheußlichen Kleidergeschmack. Was für eine Frau –«
    Er blickte erstaunt drein und wandte den Blick ab. »O verflucht! Sie habe ich auch geküsst, stimmt’s?«
    »Du warst verzaubert«, tröstete ihn Danielle.
    »Verzaubert oder nicht, das spielt keine Rolle. Noch kein Jahr verheiratet, und schon komme ich vom rechten Weg ab! Ich –«
    Danielle boxte ihm
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