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Titanic - Wie ich den Untergang ueberlebte

Titanic - Wie ich den Untergang ueberlebte

Titel: Titanic - Wie ich den Untergang ueberlebte
Autoren: Lawrence Beesley
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    … wie es dazu kam
    (Warum noch ein Titanic-Buch?)
     
     
     
    Der Zufall wollte es, daß mir
ein unscheinbares Buch – THE LOSS OF THE SS. TITANIC – by Lawrence Beesley –
bei einem Verwandten in die Hände fiel. Ich hatte mich schon früher mit dem
Schiff und seinem Schicksal ausführlich beschäftigt, aber warum elektrisierte
mich gerade dieses Titanic- Buch?In zweierlei Hinsicht erscheint
mir dieses Werk außergewöhnlich:
     
    1.    Es stammt von einem aufmerksamen,
gut beobachtenden Augenzeugen (Hochschullehrer).
    2.    Es erschien im Juni 1912, also nur
wenige Wochen nach der Kollision und kurz nach dem offiziellen Ende der
amerikanischen Senats-Untersuchung.
     
    In der Zwischenzeit sind
unzählige Veröffentlichungen erschienen, und eine der letzten (1987) zu diesem
Thema bildet meines Erachtens einen echten Schlußpunkt: Robert D. Ballards
Bericht über das Wiederauffinden des Wracks in 3800 Meter Tiefe. Die
Rückschlüsse daraus und das Zusammenfassen bisheriger Erkenntnisse aus anderen
Quellen erlauben uns heute eine ziemlich genaue Kenntnis des Ablaufs der
damaligen Tragödie. Unter diesem Aspekt halte ich eine unkommentierte
Übersetzung für solche Leser, die mit der Materie nicht so vertraut sind, für
ungenügend. Daher habe ich an einigen Stellen Ergänzungen […] oder Fußnoten mit
* eingefügt, wo es mir interessant erschien, und verweise auf die heutigen
Erkenntnisse, allerdings ohne Anspruch auf absolute Vollständigkeit. Dieses
Nebeneinander von historischer und aktueller Betrachtungsweise sorgt hoffentlich
für eine zusätzliche Lesefreude. Vielleicht findet selbst der Belesene noch
Unbekanntes; oder kennen Sie zum Beispiel die Episode mit dem mysteriösen
zweiten Schiff in Untergangsnähe, dem Segler Samson? Im Laufe der
monatelangen Arbeit und aufgrund spezieller Recherchen hat sich so viel
Material angesammelt, daß ich am Ende ein eigenes Kapitel angefügt habe.
     
     
    Zunächst einige nützliche
Hintergrund-Informationen: Anfang des 20. Jahrhunderts entbrannte auf dem
Nordatlantik ein Wettrennen zwischen großen Reedereien in England, USA und
Deutschland. Nicht nur die schnellsten Überfahrten standen im Mittelpunkt des
Interesses der zahlreichen Passagiere (Geldreiche und Auswanderer) – auch
Komfort und teils protziger Luxus waren die Argumente der Zeit. Seit 1907 hatte
die Cunard Line die Nase vorn mit dem berühmten Duo Mauretania (bis 1934
im Dienst) und Lusitania (1915 von deutschem U-Boot versenkt). Zur Zeit
ihrer ersten Reisen wurde von der konkurrierenden White Star Line der Bau eines
Trios beschlossen, das alles in den Schatten stellen sollte: Olympic,
Titanic und mutmaßlich Gigantic, Taufname beim Stapellauf 1914 Britannic.
     
     
    Lawrence Beesleys Eindrücke
werden von anderen Verfassern gern als Sekundär-Literatur zitiert, zum Teil
aber gekürzt benutzt oder neudeutsch übersetzt. Jetzt besteht die Möglichkeit,
Beesleys persönliche Beobachtungen und sein weitreichendes Meinungsbild aus
erster Quelle nachzulesen. Auch wenn manche seiner soziologischen Beurteilungen
heute antiquiert erscheinen mögen, seine Offenheit und sein flammender Einsatz
für Reformen verdienen Respekt und Anerkennung. Darum lassen Sie uns nun
gemeinsam zurückkehren in eine Zeit, die über achtzig Jahre in der
Vergangenheit liegt, und uns in eine äußerst vielschichtige, heute noch
packende Geschichte eintauchen…

 
    Vorwort zum Original
     
     
     
    Die Umstände, daß dieses Buch
geschrieben wurde, sind folgende: Etwa fünf Wochen, nachdem die Überlebenden
der Titanic in New York angekommen waren, war ich als offizieller
Mittagsgast bei Ehrwürden Samuel J. Elder und Ehrwürden Charles T. Gallagher,
beide bekannte Rechtsanwälte in Boston, eingeladen. Nach dem Essen wurde ich
gebeten, den Anwesenden von den Erfahrungen der Geretteten zu berichten, die
die Titanic verlassen und die Carpathia erreicht haben.
    Als ich
geendet hatte, drängte mich Herr Robert Lincoln O’Brien, der Herausgeber des
»Boston Herald«, im öffentlichen Interesse die tatsächliche Geschichte des Titanic -Desasters
aufzuschreiben. Er wüßte von der Vorbereitung etlicher Veröffentlichungen von
Leuten, die gar nicht dabeigewesen waren, die sich aber aus Zeitungsberichten
eine Vorstellung davon zusammenreimten. Er sagte, daß diese Publikationen
wahrscheinlich fehlerhaft, voll von schillernden Details und allgemein darauf
ausgerichtet sein würden, die öffentliche Meinung zu untergraben. Er wurde
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