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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand
Autoren: Jim C. Hines
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solch ein vages Wort, Prinzessin. Aber Ihr habt mein Wort, dass keiner der Meinen Euch Schaden zufügen wird.«
    Wie versprochen brachte die Treppe der Herzogin sie am Fuß des Turms ins Freie, wo leuchtende Wellen gegen einen Strand aus glatten schwarzen Steinen plätscherten. Der abgestandene Geruch nach Salzwasser ließ Danielle das Gesicht verziehen; hinter sich konnte sie das Tosen des Wasserfalls der Herzogin hören.
    Talia und Schnee hatten aus zwei Goblinspeeren und einem von Schnees Umhängen eine primitive Schleife zusammengebastelt. Die meisten ihrer Habseligkeiten waren verschwunden, aber Stacia und Charlotte hatten offenbar ein paar Sachen aufgehoben, die die Herzogin ihnen zurückgegeben hatte. In Anbetracht von Danielles Verletzungen und Talias gebrochenem Arm war es an Schnee hängen geblieben, Armands Gewicht hinter ihnen herzuziehen. Zwei Gürtel am hinteren Ende der Schleife ermöglichten es Talia, den Abstieg des Prinzen über die Treppe zu stabilisieren.
    »Und du bist sicher, dass er wieder gesund werden wird?«, wollte Danielle wissen. Er war so bleich! Sie kniete sich neben ihn und hielt die flache Hand vor seinen Mund, denn sie hatte das Bedürfnis, die Wärme seines Atems zu spüren.
    »So sicher wie die letzten vier Male, als du mich gefragt hast.« Schnee setzte den Prinzen ab und streckte sich. Sie zog ihr Messer, legte den Spiegel frei und versuchte erneut, Verbindung zu Königin Beatrice aufzunehmen.
    Danielle entfernte sich ein Stück von ihnen und lehnte sich gegen die feuchten Steine der Turmwand. So kurz die Treppe der Herzogin auch war, sie hatte es nur mit Mühe geschafft, mit den anderen Schritt zu halten. Durch ihr verletztes Bein und das zusätzliche Gewicht ihrer Schwangerschaft kam sie sich regelrecht verkrüppelt vor. Sie konnte noch nicht einmal bei ihrem Mann mit anpacken, und beim Anblick der aus Stein gemeißelten Brücke, die vom Turm weg über den See führte, hätte sie am liebsten losgeheult.
    »Hat’s geklappt?«, erkundigte sich Talia bei Schnee.
    »Bisher noch nicht.« Schnee rammte das Messer wieder in die Scheide. Etwas an der Kaverne der Herzogin blockierte ihre Versuche, Beatrice zu kontaktieren. Das ergab auch durchaus Sinn: Wenn die Herzogin diesen Ort geheim halten wollte, konnte sie den Leuten schlecht erlauben, mittels Magie in ihr Reich zu spähen.
    »Das mit deinem Schwert tut mir leid, Danielle«, sagte Talia. »Ich kann mit dem Schmied im Palast reden und dafür sorgen, dass er dir ein neues macht. Es wird zwar nicht so leicht werden, aber –«
    »Danke, aber ich werde das hier behalten.« Danielle berührte den Knauf und lächelte, als eine schwache Wärme ihre Finger begrüßte. Sie hatte Talias Peitsche zu Hilfe genommen, um das Heft an der Klinge festzubinden, und trug die zerbrochene Waffe in Armands Scheide mit sich.
    Talia runzelte die Stirn. »Ich begreife dich nicht. Dein Schwert ist doch zerbrochen, als Stacia dich angegriffen hat!«
    »Ich habe Stacia mit der abgebrochenen Klinge erstochen.« Danielle hielt die Hand hoch und zeigte ihnen die unversehrte Haut ihrer Handfläche. »Wenn die Magie vernichtet worden wäre, würden mir jetzt ein paar Finger fehlen. Welche Macht meine Mutter auch in das Glas gewirkt haben mag – sie ist noch da. Ich werde die Stücke zur Werkstatt meines Vaters bringen. Ich werde neues Werkzeug brauchen, aber ich bin mir sicher, dass ich sie reparieren kann, mit Schnees Hilfe.«
    »Na schön. Sobald du und dein Schwert beide wiederhergestellt seid, will ich sehen, was ich machen kann, um dir beizubringen, wie man damit umgeht. Ich habe ein paar deiner Kombinationen gesehen, als du mit Armand gekämpft hast: Es war beschämend, Prinzessin!« Ein leises Lächeln strafte die Schroffheit ihrer Worte Lügen.
    »Immerhin habe ich gewonnen, oder etwa nicht?«
    Talias Lächeln wurde breiter. »Brauchst du noch mehr Zeit, um dich auszuruhen?«
    Danielle reckte den Hals und betrachtete den Turm. Auf den Mauern hasteten Zwerge und Dunkelinge herum und reparierten den Schaden, den Schnee und ihre Mutter angerichtet hatten. Sie hatten bereits Ketten herabgelassen, um das abgebrochene Segment des Laufgangs wieder an seinen ursprünglichen Platz zu ziehen. »Nein. Je eher wir hier rauskommen, desto froher bin ich.«
    Talia deutete auf eine dunkle Stelle auf der anderen Seite der Brücke. »Dieser Tunnel müsste uns hinaus zum Wasser führen – vorausgesetzt, die Herzogin hält keine Überraschungen für uns parat.«
    »Die
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