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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand
Autoren: Jim C. Hines
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ihr einander gefunden habt.« Die abgebrochene Klinge glitt mühelos aus Stacias Körper; Danielle legte sie zusammen mit dem Heft ihres Schwerts auf den Boden.
    Eine Bewegung in den Schatten ließ sie zusammenfahren. Die Herzogin lächelte, während sie ihrem Dunkeling die Stufen hinunter folgte. »Stacia hat ein gefährliches Spiel gespielt.«
    Sowohl Talia als auch Schnee machten Anstalten, das Zimmer zu durchqueren. Die Herzogin winkte sie fort. »Ich wünsche, mit Prinzessin Danielle zu sprechen.«
    Prinzessin. Danielle nickte ihren Freundinnen zu. Sie war jetzt außer Gefahr.
    »Große Belohnungen erfordern große Risiken«, fuhr die Herzogin fort. Danielle fragte sich, ob sie von Stacia oder ihr selbst redete. »Sie war eine starke, findige, intelligente und entschlossene junge Frau. Mehr wie Ihr als wie ihre eigene Schwester, in Wahrheit.«
    Danielle schüttelte den Kopf. »Sie haben beide versucht, mich zu ermorden. Mittels Zauberei und Täuschung haben sie Armand entführt. Sie –«
    »Ja, ja, Ihr seid ein liebes Mädchen, und sie waren böse«, schnitt ihr die Herzogin mit einer Spur von Ungeduld in der Stimme das Wort ab. »Sie haben versucht, Euch Euren Mann wegzunehmen; Ihr habt nur meine Dienstboten abgeschlachtet, ein paar meiner Gäste in meinem eigenen Esszimmer umgebracht, eine meiner Brücken aus der Verankerung gerissen, meine armen Goblins terrorisiert und seid in mein Dinner geplatzt.«
    Auf der anderen Seite des Tischs räusperte sich Schnee. »Genau genommen war für das Abschlachten größtenteils ich zuständig, Euer Hoheit.«
    Die Herzogin beachtete sie nicht. Sie warf einen flüchtigen Blick auf den Kronleuchter, und die Kerzen flackerten auf. Zwei Dunkelinge schwärmten aus und fingen damit an, den Müll vom Boden zu räumen. »Ihr habt auch einige meiner Kinder umgebracht.« Diesmal war die Drohung in ihrer Stimme unverkennbar.
    »Eurer Kinder?«, wiederholte Danielle und gab sich Mühe, ihren Abscheu zu verbergen.
    »Nicht auf die gleiche Weise wie Euer Sohn. Aber die Dunkelinge gehören mir. Das, was ich erschaffen kann, kann ich auch zerstören. Sie wissen das, und sie gehorchen mir.« Sie gestikulierte mit der Hand. »Glücklicherweise ist bald Sommersonnenwende, dann werde ich mir wieder beschaffen können, was Ihr mir genommen habt.«
    »Ich hatte keine Wahl«, rechtfertigte sich Danielle. »Ich bin gekommen, um meinen Ehemann zu holen. Stacia habe ich getötet, um meinen Sohn zu beschützen.«
    »Und dabei habt Ihr ihr den Mann genommen. Darin liegt eine fast schon elfenartige Gerechtigkeit.« Sie schritt über Armand hinweg und ging zum Tisch. »Sobald dieses Durcheinander beseitigt ist, möchtet Ihr mir da beim Abendessen Gesellschaft leisten, Prinzessin? Wir wollten gerade mit dem Hauptgang anfangen, als Ihr und Eure Begleiterin … eintraft. Greifenzungen, gebraten über Drachenfeuer, glasiert mit Geißblattsoße. Mein eigenes Rezept und ziemlich gut.«
    »Stacia war nicht die Einzige, die ein Spiel gespielt hat, Euer Hoheit«, sagte Danielle.
    »Was machst du da?«, flüsterte Schnee. Danielle ignorierte sie; ihre ganze Aufmerksamkeit war auf die Herzogin gerichtet.
    Die Herzogin drehte sich um und spreizte ihre Finger am Tischrand. »Natürlich, Königin Rose hat auch eine Rolle gespielt. Eine mächtige Hexe, dass es ihr gelang, den Tod so lang aufzuschieben. Ich wünschte, ich hätte sie zu ihren Lebzeiten gekannt.«
    »Vor Jahren wart ihr so dicht daran, die Elfenkönigin zu stürzen«, fuhr Danielle fort. »Als der König Euch als seine Sklavin nahm, seid Ihr auch ihm entkommen. Und doch soll ich glauben, dass solch eine Meisterin der Täuschung von meinen Stiefschwestern zum Narren gehalten wurde? Von zwei jungen, verdorbenen Menschen? Wie erniedrigend das für Euch sein muss!«
    Hätte Danielle die Herzogin nicht so scharf beobachtet, ihr wäre vielleicht die leichte Versteifung ihrer Gesichtszüge entgangen. Die Herzogin strich ihr Gewand glatt und streifte imaginäre Fusseln ab. »Elfen und Menschen haben sich schon immer mit solchen Spielen beschäftigt, Kind. Diesmal waren Eure Stiefschwestern und Königin Rose die Verlierer.«
    Die Knappheit ihrer Worte verriet Danielle, dass sie einen Treffer erzielt hatte. Ob das allerdings gut oder schlecht war, war unmöglich zu sagen.
    »Eigentlich ist Charlotte noch am Leben«, klärte Danielle sie auf.
    Die Herzogin blinzelte, das einzige Zeichen ihrer Überraschung. »Ach so.«
    »Sobald wir fort sind …« Danielle warf
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