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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand
Autoren: Jim C. Hines
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Talia einen Blick zu. Charlotte hatte bereits versucht, Danielle zu ermorden, ebenso wie ihr ungeborenes Kind. Sie hatte geholfen, Armand zu entführen und zu verzaubern. Sie und Stacia hatten den Haselbaum zerstört, in dem der Geist ihrer Mutter gewohnt hatte.
    Talia nickte einmal. Danielle wäre völlig im Recht, wenn sie ihre Stiefschwester einsperren oder sogar hinrichten ließe.
    »Ja?«, fragte die Herzogin.
    »Bitte, gebt ihr, was immer sie braucht, und schickt sie dann fort«, sagte Danielle.
    Talia räusperte sich. »Prinzessin, deine Stiefschwester ist immer noch eine Gefahr. Du kannst sie nicht –«
    »Ich kann«, unterbrach Danielle sie. »Charlotte ist gebrochen. Sie ist allein, zum ersten Mal in ihrem Leben. Meine Vögel haben ihre Mutter getötet. Ich habe ihre Schwester getötet.« Sie wandte sich an Schnee. »Wenn wir nach Hause kommen, will ich, dass du deinen Spiegel benutzt. Charlotte ist eine erbärmliche Hexe; ich bezweifle, dass sie ohne Rose und Stacia die Macht hat, sich vor dir zu verstecken. Es dürfte dir keine Schwierigkeiten bereiten, einen Zauber zu wirken, der uns verrät, wenn sie sich dem Palast auf mehr als hundert Schritt nähert.«
    Schnee nickte.
    »Das wird sie nicht davon abhalten, jemand anders zu schicken, um dich umzubringen«, brummte Talia.
    »Nein, das wird es nicht.« Danielle lächelte. »Dafür habe ich ja dich.« Sie sah die Herzogin an. »Bitte sagt meiner Stiefschwester … sagt ihr, sie soll Lorindar verlassen. Sollte ich sie jemals wiedersehen, werde ich sie für den Rest ihrer Tage wegsperren lassen. Sagt ihr, dass sie frei ist und dass sie sich ein eigenes Leben suchen soll.«
    Die Herzogin neigte den Kopf. »Wie Ihr wünscht, Euer Hoheit. Und was Euch anbelangt, so wäre es mir ein Vergnügen, Euch eine Eskorte zu stellen, die Euch über meine Grenzen geleitet. Ich fürchte, es wäre nicht weise, wenn meine Leute Euch den ganzen Weg bis zur Hecke begleiteten, aber –«
    »Macht Euch deshalb keine Sorgen«, meinte Schnee. Sie hatte den Spiegel in ihrem Messer aufgeschnippt und betrachtete aufmerksam die linke Seite ihres Gesichts. Sie zog an einer grauen Strähne und machte einen Schmollmund. »Sobald wir draußen sind, kann ich uns von Arlorran zurückrufen lassen.«
    »Ich danke Euch«, sagte Danielle. Sie blickte der Herzogin in die kühlen Augen. »Ich werde mich ganz bestimmt an alles erinnern, was Ihr für mich getan habt, wenn ich erst einmal Königin bin.«
    »Ja.« Die Herzogin blickte auf Stacias Leiche und dann wieder auf Danielle. »Ich ebenso«, flüsterte sie.
    Danielle ignorierte sie und humpelte hinüber, um die zerbrochenen Teile ihres Schwerts aufzuheben.
    »Wenn Ihr wünscht, Verbindung zu mir aufzunehmen, ruft einfach dreimal«, sagte die Herzogin.
    Danielle brachte ihr Schwert zu Armand. Sie zog ihm das Schwertgehenk aus und schob die Klinge in seine Scheide.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Moment jemals kommen wird.«
    »Oh, aber das wird er!« Die Belustigung in der Stimme der Herzogin genügte, um Danielle sich umdrehen zu lassen.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Ich spreche von Eurem Sohn!«, antwortete die Herzogin mit geheuchelter Überraschung. »Nur noch ein paar Monate bis zu seiner Geburt, und bereits jetzt hat er mit dunklen Verzauberungen Bekanntschaft gemacht. Schwarze Hexerei, nicht zu vergessen die Elfenmagie meiner Dunkelingkinder.« Sie spreizte die Hände. »Wer weiß, wie sich das auf ein Baby in der Entwicklungsphase auswirken mag?«
    Danielle machte einen Schritt auf sie zu. »Wie könnt Ihr es wagen –«
    Talia fiel ihr in den Arm; starke Finger gruben sich in ihren Ellbogen. »Handle gegen sie, in ihrem eigenen Palast, und du gehörst ihr!«, flüsterte Talia.
    Danielle zwang sich zu einem steifen Nicken. »Ich danke Euch.« Sie holte tief Luft und warf Talia einen Blick zu, die daraufhin ihren Griff lockerte. »Welche Treppe führt uns aus Eurem Turm, Euer Hoheit?«
    »Beide, falls ich dies wünsche«, sagte die Herzogin. »Noch eine letzte Sache, meine Lieben, bevor Ihr mich verlasst. Meine Leute schätzen ihre Privatsphäre. Ich darf mich darauf verlassen, dass Ihr mein bescheidenes Heim geheim haltet.«
    »Nicht vor Beatrice«, erwiderte Danielle. »Und ich darf mich darauf verlassen, dass Ihr meine Stiefschwester bis zu ihrer Abreise gut behandelt und dass weder Ihr noch einer Eurer Leute uns noch einmal Schwierigkeiten machen werden.«
    Die Herzogin nickte widerwillig. »›Schwierigkeiten‹ ist
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