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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin
Autoren: Ana T. Forrest
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Adrenalin hochzupumpen oder dich diesen widerlichen Geschmack im Mund wahrnehmen zu lassen – all das sind Zeichen, dass du dicht an die Sache herangekommen bist. Jedes Mal, wenn du mit einer neuen Welle der Angst konfrontiert bist, ist das ein nützliches Zeichen; es bringt dich dorthin, wo es deiner größten Aufmerksamkeit bedarf. Das erfordert Mut! Mach so lange weiter, bis du das einkreist, was die Angst auslöst. Im Laufe dieses Prozesses wirst du gewaltige Entdeckungen über dich selbst machen – ein unglaublicher Schatz.
    Manchmal basieren unsere Ängste auf vergangenen Erlebnissen oder darauf, was rund um diese Ereignisse passiert ist. Lass die Er fahrung nicht unberücksichtigt, die deine gegenwärtige Angst verur­ sacht, aber erkenne, dass es nur eine der vorhandenen Erfahrungen ist. Manchmal wird unsere Angst durch eine Ähnlichkeit mit etwas ausgelöst, was die Angst zuerst verursacht hat, wie zum Beispiel eine Liebesbeziehung, die ein böses Ende nahm. Also redest du dir ein: Ich kann nicht mehr lieben, denn es würde mich umbringen. Diese Angst mag vielleicht nur eine deiner Geschichten sein.
    Wenn du die Angst in dir selbst jagst, gehst du nicht dorthin, um zu töten. Einige der großartigsten Jäger sind Fotografen, weil sie dicht herankommen müssen, um das Bild zu bekommen. Man muss sich verstohlen heranschleichen oder getarnt sein – das erfordert stundenlange Geduld. Dann gewinnst du einen Einblick in dich; was verursacht diese Spur? Sobald du zur Quelle deiner Angst kommst, beginnt die wirkliche Arbeit. Nur weil du den Hirsch siehst, heißt das nicht, dass du ein Abendessen oder das perfekte Foto hast. Du bist nur bereit für den nächsten Schritt: Und jetzt?
    Dann kommt der Prozess, die Einsicht zu entwirren. Frage dich: Woher kommt das in meinem Leben? Verfolge die Zeit zurück. Du musst vielleicht weitere Fragen stellen, um haargenau festzustellen , was da vor sich geht – und wieder musst du mit einem Therapeuten arbeiten, um tief gehende Arbeit zu leisten. Du wirst nicht immer eine Antwort bekommen – tada, hier ist sie! –, sondern du wirst des Öfteren feststellen, wie ein Erlebnis aus der Vergangenheit deine Angst archiviert hat.
    Ich war Ende der Siebzigerjahre in Nordkalifornien und raste eine Bergstraße entlang, eine gewundene Strecke entlang eines steilen Ab hangs. Ich protzte mit meinem Porsche 914 vor einem potenziellen Liebhaber, war unerschrocken und abenteuerlustig und leichtsinnig. Plötzlich kam ich auf eine rutschige Stelle, geriet ins Schleudern und fuhr das Auto mit Karacho in den Berghang. Wir waren knapp davor, von der Klippe abzustürzen. Ich hatte das Auto, meinen Freund und mich im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand ge­fahren – kleines Trauma, aber großes Drama. Im Nu stockte diese höchst leichtsinnige, überschwängliche Energie und verwandelte sich in Angst, Schmach und Schuldgefühl — ich hatte diesen Mann in Gefahr gebracht, weil ich so dumm war. Ich wurde mürrisch.
    Später in diesem Jahr befand ich mich auf dem Beifahrersitz im Auto eines Mannes, mit dem ich zusammenlebte. Wir fuhren bei strömendem Regen wieder eine nasse Bergstraße hinunter. Meine Füße stiegen so fest auf eine imaginäre Bremse auf der Beifahrer seite, dass sich mein ganzer Körper voller Angst anspannte. Worum geht’s hier? , fragte ich mich. Na klar, mein Autounfall. Mann. Nasse Straße. Zu schnell fahren . »Fahr langsamer«, sagte ich diesem Mann. »Ich habe wirklich Angst.« Aber als ich diese Angst dann jagte, muss­ te ich erkennen, dass es überhaupt nicht um den Autounfall ging. Es ging mehr um das Verlangen nach diesen höchst überschwäng­lichen, leichtsinnigen Empfindungen, die ich in dieser anderen Beziehung hatte und die alle mit diesem Unfall verflochten waren. Ich brauchte einige Jagdausflüge, bis ich erkannte, was wirklich abging. Ich vermisste das Vergnügen dieser anderen Beziehung, diese Aufregung und Ausgelassenheit, was mir in der jetzigen Beziehung fehlte. Das größte Geschenk für das Durchhalten der Jagd war, dass ich meine verlorene Lebensfreude wiedererlangte.
    HÖR AUF, ANGSTBASIERTE ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN
    Sobald du deine Angst ausgemacht hast, schau dir an, wie sie deine Lebensqualität mindert. Wie sehr verletzt es dich, wenn du aus Angst handelst? Wenn du das herausfindest, bist du offener dafür, andere Entscheidungen zu treffen.
    Zum Beispiel habe ich mit vielen Frauen gearbeitet, die in sich selbst verleugnenden Beziehungen
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