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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin
Autoren: Ana T. Forrest
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oder Zweifel hast, lauf im Kreis und schreie und brülle. )
    Wir haben eine Menge innerer Reaktionen auf Angst. Wir verdrängen sie, wir leugnen sie, wir erstarren, flüchten vor ihr oder greifen an (Kampf-oder-Flucht-Syndrom). Aber es gibt andere Mög lichkeiten, auf Angst zu reagieren.
    Stell dir deine Angst als eine eigene Energie vor – wie eine Katze, die in die Ecke gedrängt wurde und einen Fauchanfall hat. Du könntest zu ihr hinübergehen, dich neben sie setzen und mit deiner Hüfte diese aufgeplusterte, angespannte Katze berühren – sofort wird sich eure Beziehung verändern. Die Katze würde zwar nicht ihr eigenes Wesen ändern, aber ihre Angstreaktion in Bezug auf das, weswegen sie gerade gefaucht hat. (Ich würde dir allerdings nicht raten, sie hochzuheben und zu knuddeln, solange sie sich nicht ein wenig beruhigt hat.) Diese Angst ist ein Teil von dir, der zu Tode verängstigt ist. Hock dich zu ihr runter und sprich ihr Mut zu – sie ist ein Teil von dir. Sie ist nicht etwas, was man unterdrücken oder ausgrenzen sollte. Deine Angst zu erforschen ist eine dermaßen verrückte Tätigkeit, dass es den verängs­tigten Teil in dir zu verändern beginnt.
    Ändere dein Verhalten gegenüber der Angst. Hör auf, dich abzustumpfen. Spüre sie auf und lerne und entwickle dich weiter. Hier sind meine fünf Schritte, um dein Verhältnis zur Angst zu verändern:
    1. Erkenne die Angst
    2. Dreh dich um, jage sie, pirsch dich an
    3. Hör auf, angstbasierte Entscheidungen zu treffen
    4. Finde Heilung in der Angst
    5. Kuschle dich an deine Angst an
    ERKENNE DIE ANGST
    Wovor genau hast du Angst, und woher stammt diese Angst? Mach dich an die Arbeit, sie zu erforschen. Angst hat immer einen Ursprung . Immer. Menschen mit Angststörungen mögen vielleicht widersprechen, aber es stimmt trotzdem; sie wissen nur noch nicht, was die Ursache dafür ist. Sobald du die Quelle deiner Angst festge­stellt h ast, kannst du anfangen, dich ihr zu stellen.
    Ich hatte eine Freundin, die Angst vor einer Fressattacke hatte und fürchtete, die Kontrolle zu verlieren. Sie ertappte sich dabei, wie sie die Kalorien eines einzigen M&M ’s gegoogelt hat. »Ich habe Angst vor einem M&M «, erzählte sie mir. »Ich komme mir so blöd vor, aber ich habe diese Angst, dass ich die Kontrolle verliere, wenn ich eines esse.« »Was würde dann passieren?«, fragte ich sie. »Ich würde die ganze Packung aufessen«, antwortete sie. »Und was würde dann passieren?« »Ich würde das Versprechen brechen, das ich mir und meiner Freundin gegeben habe; wir machen zusammen eine Diät.« Letzten Endes war meine Freundin so besorgt, dass sie eine wertvolle Freundschaft aufs Spiel setzen könnte; das wäre ein schmerzhafter Verrat. Hinter diesen Ängsten steckten jedoch andere Ängste und selbstzerstörerische Gedanken: Ich werde nie abnehmen. Ich bin eine Bekloppte, die nicht einmal Kontrolle über ein kleines M&M hat . Und tief hinter diesen Ängsten verborgen lag ihre Hauptangst: Wenn ich nicht schlank und sexy bin, bin ich nichts wert. Ich bin nicht liebenswert, bin nutzlos; man wird mich fallen lassen. Vom eigenen Stamm ausgeschlossen zu werden kann gehörig Angst machen. Was also nach einer Angst vor Fressattacken aussah, war in Wirklichkeit viel komplexer. Als meine Freundin das erkannt hatte, konnte sie an ih­rem Gefühl, wertlos zu sein, zu arbeiten beginnen.
    Unser Körper archiviert unsere Lebenserfahrungen und erzählt uns oft Geschichten über unsere tiefsten Ängste. Als Dr. Timothy McCall in eine meiner Yogastunden kam, stellte ich sofort fest, dass er einen merkwürdig gekrümmten Rücken hatte. Er war wie ein Komma nach vorne gebogen. Woher kam das denn? Ich ließ ihn einf ach nur atmen und in einer Vorwärtsbeuge bleiben, und plötzlich erinnerte er sich daran, wie er als kleiner Junge auf einen Baum geklettert und dann heruntergefallen und auf seinem Kopf, Nacken und oberen Rücken gelandet war. Er hatte sich wirklich verletzt. Seine Familie flippte aus – Oh mein Gott, er hätte sich das Genick brechen können, sein Leben lang gelähmt sein! Da war also dieser kleine Junge, verletzt, geschockt und hilflos, und seine Eltern luden ihre panische Angst auf ihm ab. All diese lieb gemeinte Sorge versetzt mit panischer Angst führte dazu, dass sein Körper vornüberknickte und diesen physiologischen Stempel erhielt. Er verschlimmerte es noch, saß er doch sein Leben lang vor dem Computer und schrieb nach vorne gebeugt zu viele Bücher. Sein
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