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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin
Autoren: Ana T. Forrest
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der Wüste zu sein; es war so trocken dort, man war den Elementen so völlig ausgeliefert. Also fuhr ich nach Hesperia in der Mojave-Wüste in Südkalifornien, um dort meinen ersten Job als Pferdetrainerin ganz allein zu machen. Nachdem ich dort angekommen war, fühlte ich mich, als ob ich auf die unbelebte Mondoberfläche geknallt wäre: brütende Hitze und kein Wasser. Allmählich lernte ich, mich in der Hitze so zu bewegen, wie man einen Fluss durchwaten würde – beweglich, fließend. Ich entdeckte unglaublich viel Schönheit und Leben in der Wüste; es war nur subtiler, als ich es gewohnt war. Du musst genauer hinsehen, aber dann siehst du Ha­sen, Mäuse, Klapperschlangen, Bussarde, Falken und all das Viehzeug, das in der Wüste lebt. Ich begann den Pulsschlag der Wüste zu spüren; wie nach einem Wolkenbruch ein Blumenteppich das Land bedecken kann und dann, drei Tage später, Samen über die trockene Erde rollen. Die sehr kurze Lebensdauer dieser Blumen trägt zu die sem überwältigenden Eindruck bei. Ich begann, das zu lieben, was ich zuvor gefürchtet hatte.
    Ein paar Jahre später, ich war Anfang zwanzig und lebte oben im Santa Barbara Forest , beschloss ich, meine Höhenangst anzugehen. Ich setzte mich auf diesen winzigen Felsvorsprung hoch über einem Fluss voller Felsbrocken. Ich stand dort mindestens sechs oder sieben Meter über dem Wasser, starr vor Schreck, und wartete darauf, dass die Angst verging. Aber sie verschwand nicht – also sprang ich trotzdem. Ich kletterte den Felsvorsprung hoch und sprang fünf- oder sechsmal hinunter, obwohl mein Herz heftig in meiner Brust pochte. Ich erkannte, dass die Angst nicht verschwinden würde. Doch das Erstarren aufgrund meiner Angst verschwand.
    Manchmal zögerte ich. Ich hatte dieses Muster in meinem Kopf: Wenn ich nur lange genug hier stehen würde, würde die Angst verschwinden, und ich würde springen und angstfrei sein . Das passierte aber nicht. Stattdessen fand ich heraus, wie ich mich nicht von mei ner Angst aufhalten lasse. Ich versuchte, meine Angst zu stillen, indem ich mich setzte und tief atmete, aber das war nicht wirklich sehr hilfreich. Nach einer Weile kletterte ich ganz nach oben und sprang sofort hinunter, sodass die Angst keine Zeit hatte, sich aufzubauen, sich die Erstarrung nicht verstärken konnte und all die verborgenen Schauergeschichten in meinem Kopf nicht hochkommen konnten. Ich wartete nicht darauf, die Angst zu nähren. Ich nahm einfach einen tiefen Atemzug, atmete aus und sprang. Die Angst war zwar da, aber sie war nicht unkontrollierbar. Ich hatte geglaubt, um das zu tun, wovor ich Angst hatte, müsste ich mich zuerst von dieser Angst befreien. Aber es stellte sich heraus, dass das nur eine fixe Idee, aber nicht die Wahrheit war. Du musst etwas zweihundert Mal tun, bevor sich die Angst auflöst. Hast du noch immer vor etwas Angst? Dann mach es einfach noch einmal. Mach es noch einmal. Und noch einmal.
    Vielleicht konnte ich nicht alle meine Ängste verbannen, aber ich traf die Entscheidung, dass ich ihnen nicht die Macht gebe, mein Leben zu beherrschen.
    SICH FÜR DEN WEG DES TAPFEREN
    ENTSCHEIDEN
    Es braucht sehr viel Mut, seine Angst zu erforschen. Mut ist nicht der abgestumpfte, hartherzige Gleichmut à la Clint Eastwood, an den wir gewöhnt sind, sondern es ist das Wagnis, unsere Gefühle mi t Scharfblick und Intelligenz zu erfahren – selbst wenn es ein schmerzhaftes Erwachen erfordert. Gehe den Weg des Tapferen: Habe den Mut, zu spüren, was genau in dir vorgeht, wenn du Angst hast, und reagiere dementsprechend darauf. Das erfordert Geduld.
    Gehe den Weg des Tapferen jetzt , indem du dich entscheidest, dass du nie mehr Angst davor haben wirst, Angst zu haben. Betrachte deine Angst mit anderen Augen; sei dazu bereit, es gründlich satt­zuhaben, dass du alles gründlich satthast. Ich hatte es auch gründlich satt, von jedem »gefressen« zu werden. Mittlerweile weigere ich mich: Nicht einmal einen kleinen Snack kannst du aus mir machen!
    Deshalb möchte ich dir genau jetzt dabei helfen, deiner Angst zu begegnen, indem du Forrest-Yoga -Positionen nutzt, um diese Angst und ihre giftigen Überreste aus deinem Körper herauszuwaschen. Ich möchte, dass du die richtigen Techniken gut beherrschst, sodass Forrest Yoga für dich funktionieren kann.
    SPIRITUELLER FOKUS:
    ÜBUNGEN, UM DURCH DIE SPUKZONE ZU GEHEN
    Ein englisches Sprichwort lautet: When in fear, or in doubt, run in circles, scream, and shout . ( Wenn du Angst
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