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Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Titel: Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt
Autoren: Campus
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wollen, müssen Sie im Gegenzug auch etwas abliefern. Anders ausgedrückt, um einen tolle Arbeit zu finden, müssen Sie erst mal tolle Arbeit leisten. | 15 |
    Doch auch eine beeindruckende Qualifikation ist kein Garant dafür, dass Sie in Ihrem Beruf glücklich werden. Viele Beispiele von angesehenen, aber zutiefst unglücklichen Workaholics belegen diese Behauptung. Deshalb geht meine Hauptargumentation auch weit über die Erlangung nützlicher beruflicher Qualifikationen hinaus. Ich setze mich mit der weitaus subtileren Fertigkeit auseinander, das durch die Qualifikation entstehende Karrierekapital optimal in die richtigen Kanäle seines Berufslebens zu investieren.
    Mit dieser Behauptung widerlege ich besagte Binsenwahrheit von Grund auf und verbanne die Leidenschaft auf die Ersatzbank, weil ich davon überzeugt bin, dass sie eine Begleiterscheinung eines gut geplanten Arbeitslebens ist. Ich sage es Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit: Folgen Sie nicht Ihrer Leidenschaft, sondern lassen Sie die Leidenschaft Ihnen in Ihrem Bestreben folgen, um – und nun möchte ich meinen Lieblingskomiker Steve Martin bemühen – »so gut zu werden, dass es alle merken«.
    Nicht wenige mögen diese Aufforderung als radikal empfinden, und wie das nun mal mit neuen Vorstellungen ist, kommt es auch auf die Verpackung an. Aus diesem Grund ist mein Buch aufgemacht wie ein Manifest. Ich habe seinen Inhalt in vier »Regeln« aufgeteilt, die allesamt eine provokante Überschrift tragen. Außerdem habe ich mich redlich bemüht, meine Ausführungen kurz zu halten und immer zum Punkt zu kommen. Ich möchte Ihnen gerne eine neue Weltansicht vorstellen, will meine Erkenntnisse aber nicht mit zu vielen Beispielen und Diskussionen zu Tode reiten. In diesem Buch finden Sie natürlich auch konkrete Ratschläge, eine Zehn-Schritt-Anleitung oder einen Selbsttest werden Sie darin allerdings vergeblich suchen. Dieses Thema ist einfach zu subtil, um sich auf so einfache Formeln reduzieren zu lassen.
    Wenn Sie das Buch fast durchhaben, wissen Sie, wie meine persönliche Geschichte zu Ende ging und wie ich meine Erkenntnisse in meinem Job anwende. Wir wenden uns dann aber erneut Thomas zu, der es nach seiner ernüchternden Erfahrung im Kloster geschafft hat, sich nicht mehr mit der quälenden Suche nach | 16 | dem richtigen Job zu befassen, sondern sich darauf zu verlegen, gut in seiner Arbeit zu sein. Zum ersten Mal ist es ihm auf diese Weise gelungen, Spaß bei seiner Arbeit zu empfinden. Und diese Form von Glück sollten auch Sie für sich beanspruchen.
    Ich hoffe sehr, dass meine Erkenntnisse Ihnen dabei helfen, Plattheiten wie »Folge deiner Leidenschaft« und »Mach, was dir Spaß macht« abzustreifen wie eine Schlangenhaut, denn sie stiften bloß unnötige Verwirrung auf der Suche nach Selbstverwirklichung im Beruf. Stattdessen hoffe ich, Ihnen einen gangbaren Weg aufgezeigt zu haben, der Sie ohne Umwege in ein bedeutsames und fesselndes Arbeitsleben führt. | 17 |

REGEL 1
    FOLGE NICHT
DEINER LEIDENSCHAFT!
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KAPITEL 1
    DIE LEIDENSCHAFT DES STEVE JOBS
    In diesem Kapitel stelle ich die Leidenschaftstheorie infrage, welche besagt, dass Spaß, Freude und Erfüllung im Job sich nur dann einstellen, wenn man seiner Leidenschaft folgt.
Die Leidenschaftstheorie
    Im Juni 2005 trat Steve Jobs in der Universität Stanford vor das Rednerpult, um den Absolventen ein paar gut gemeinte Worte für ihren Start ins Berufsleben mitzugeben. Jobs fasste für seine 23 000 Zuhörer kurz zusammen, welche Lektionen er in seinem Leben gelernt hatte. Nach etwa einem Drittel seiner Redezeit gab Jobs folgenden Rat:
    »Ihr müsst herausfinden, was euch richtig Spaß macht … Nur wer seinen Job liebt, wird erfolgreich sein und exzellente Arbeit leisten können. Wer sich über seinen Traumjob noch nicht im Klaren ist, darf sich nicht mit dem nächstbesten Job zufriedengeben, sondern muss weitersuchen.«
    Als er mit seinen Ausführungen fertig war, standen die Leute auf und klatschten ihm frenetisch Beifall.
    Obwohl Jobs in seiner Rede auf unterschiedliche Lektionen einging, lag sein Schwerpunkt zweifelsohne darauf, wie unerläss | 21 | lich Leidenschaft im Job sei. In der offiziellen Presseerklärung hieß es über dieses Ereignis, dass Jobs »die Absolventen ermutigt hätte, ihre Träume wahr werden zu lassen«.
    Schon kurze Zeit danach wurde ein inoffizielles Video der Veranstaltung auf YouTube gestellt, das 3,5 Millionen Mal angesehen
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