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Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft

Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft

Titel: Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft
Autoren: Markus Falk;Beckedahl Lüke
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    Liebe Internetfreunde!
    So wurden die Leser von angela-merkel.de schon im Jahr 2000 begrüßt. Netzbürger, Internetfreunde, Internetgemeinde: Das alles meint die bunte Mischung an Menschen, die das Internet benutzen. Dieses Buch allerdings hätte vor zehn Jahren nicht geschrieben werden können. Und hätten wir es geschrieben, dann hätte es kaum jemanden interessiert. Das hat sich nachhaltig geändert. Wie selbstverständlich wird in ›Tagesschau‹ und ›Heute Journal‹ über Google, Facebook und Internetpolitik berichtet. Politiker äußern sich zum Netz, und längst nicht mehr jedes Statement ist hochnotpeinlich (allerdings gibt es auch solche noch zur Genüge).
    Computer sind seit Jahrzehnten dabei, die Welt zu verändern. Das Internet hat diese Veränderungen vernetzt und verstärkt. Viele haben eine Meinung dazu, ob das gut oder schlecht ist. Die allermeisten Menschen haben eingesehen, dass beides nicht mehr zurückzudrehen ist. Wir verlassen uns in unserem Alltag in jeder Sekunde auf Rechner und ihre Ergebnisse. Ob ein Zug oder Flugzeug pünktlich kommt und planmäßig startet, ob wir genügend Strom zum Kaffeekochen haben oder mit anderen Menschen telefonieren wollen: Ohne den Einsatz von Computern und deren Vernetzung würde sich heute kaum mehr etwas bewegen.
    Doch erst in den letzten Jahren ist die Vernetzung auch im Hausgebrauch sichtbar geworden. Wir wählen vom Mobiltelefon einen Namen aus unseren Adressbüchern an und geben nur noch selten eine Nummer ein. Wir lesen keine Straßenkarten mehr, sondern verlassen uns beim Autofahren auf unser Navigationssystem. 2012 werden wohl einige Kinder geboren, die das Jahr 2100 erleben, die 1980 geborenen werden vermutlich das Jahr 2050 erleben. Wie sich die digitale Welt dann darstellen wird, das können wir nicht wissen. Aber schon jetzt haben sich so viele kleine und große Veränderungen eingestellt, dass sich daraus auch Fragen an das Große und Ganze ergeben. Das sind keineswegs nur Fragen der klassischen Netzpolitik. Sondern gesamtgesellschaftliche Fragen von Normen und Werten. Wie möchten wir in der Zukunft miteinander umgehen, zusammenleben?Was ist eigentlich eine digitale Gesellschaft, und wer legt ihre Regeln fest?
    Wir lassen es zu, dass Computer unser aller Leben verändern, und zwar vor allem aus einem Grund: Sie machen es einfacher, interessanter, anders. Aber das heißt nicht, dass wir alle dieselben Vorstellungen und Ziele haben. Wir müssen reden. Wir stehen noch am Anfang langer Aushandlungsprozesse, die Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und jeden Einzelnen betreffen. Wie wollen wir die digitale Gesellschaft gestalten? Welche Werte und Ziele sind uns wichtig, welche transformierbar   – und wie kann uns das Netz helfen bzw. dabei förderlich sein, diese zu verwirklichen? Wir möchten mit diesem Buch einige der Spannungsfelder aufzeigen, in denen sich die Debatte um die digitale Gesellschaft in den nächsten Jahren befinden wird. Dabei wenden wir uns nicht vorrangig an die Experten. Wenn das Internet uns eines gelehrt hat, dann dies, dass Wissen keine solitäre Angelegenheit ist. Expertise ist immer nur eine Betaversion. Das Expertenwissen der Einzelnen kann mit dem möglichen Wissen der vielen, wie es durch Zusammenarbeit sichtbar und nutzbar gemacht wird, niemals mithalten.
    Wir hoffen, ein verständliches und teils auch vergnüglich zu lesendes Buch über die Netzpolitik und ihre Bedeutung für die Gesellschaft von morgen verfasst zu haben. An manchen Stellen haben wir Lösungsansätze formuliert. Wenn Sie der Meinung sind, dass wir damit richtigliegen, wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben oder uns Hinweise darauf geben wollen, wo wir falschliegen, freuen wir uns darauf. Wir freuen uns über Briefe, E-Mails , Blogbeiträge, Kommentare in Blogs oder in sozialen Netzwerken und im persönlichen Gespräch, über Fragen, selbstredend über Lob, aber auch über Kritik. Wer alles ganz anders sieht, ist dazu eingeladen, sich zu äußern: Im Internet kann jeder mit wenig Aufwand seine Meinung kundtun.
    Es sind sehr viele Menschen, bei denen wir uns bedanken müssen für ihre Expertise, ihren Rat, für jahrelange Gespräche und Gedankenaustausch. Stellvertretend danken möchten wir an dieser Stelle Jörg-Olaf »ix« Schäfers, der im Sommer 2011 viel zu früh verstarb und der gezeigt hat, wie man mit Engagement, Witz und Intelligenz für eine klügere Politik sorgen kann, auch wenn man nicht im Epizentrum der Macht sitzt. Dank gilt
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