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Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft

Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft

Titel: Die digitale Gesellschaft - Lüke, F: Die digitale Gesellschaft
Autoren: Markus Falk;Beckedahl Lüke
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darüberhinaus allen, die sich mit uns und mit uns zusammen auch in Zukunft streiten, die uns Anregungen, Kritik und Unterstützung beim Entstehen dieses Buches haben zuteilwerden lassen, die uns die größten Unverständlichkeiten ausgetrieben haben und Feedback gegeben haben.

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    Menschen und Maschinen
    Die Internetbewohner
    Sind Sie »drin«? Drin, das heißt: im Internet. Wahrscheinlich sind Sie es, aber wenn nicht, so gilt das doch für sehr viele Menschen um Sie herum. Insbesondere die jungen. Was heißt das eigentlich genau, im Internet zu sein? »Die heutigen Schüler   – vom Kindergarten bis zum College   – verkörpern die ersten Generationen, die mit diesen neuen Technologien aufgewachsen sind. Sie sind schon ihr gesamtes Leben umgeben von Computern, Computerspielen, digitalen Musikabspielgeräten, Videokameras, Mobiltelefonen und all den anderen Spielzeugen und Werkzeugen des digitalen Zeitalters und ihrer Nutzung«, stellte der New Yorker Marc Prensky, der sich intensiv mit der Anpassung von Bildung an die Gegebenheiten der modernen Welt befasst, bereits 2001 fest.
    Welche Geräte sind Ihnen vertrauter   – und vielleicht auch angenehmer: Sonys Walkman oder Apples iPhone? Die klassische Landkarte oder Google Maps? Vielleicht noch die gute alte Schreibmaschine   – oder das iPad? Kennen Sie noch das Geräusch, das der Diaprojektor macht, wenn es wieder ein Bild weitergeht? Das morsezeichenähnliche Surren des Impulswahlverfahrens beim Telefon? Denken Sie bei einer Anwendung zunächst eher an etwas Medizinisches, vielleicht eine Fangopackung? Wenn ja, dann würde man Sie nach Prensky als Digital Immigrant bezeichnen. Als jemanden, der in die digitale Welt von heute nicht hineingeboren wurde, der sich diese Welt erst erschließen musste oder muss. Dem gegenüber stellt er diejenigen, die mehr oder minder selbstverständlich in der digitalen Welt groß geworden sind. Er nennt sie Digital Natives, also digitale Eingeborene. Es gibt nach Prensky zwei große Gruppen von Menschen: diejenigen, die mit anderen Medien und Kommunikationsmethoden groß geworden sind, und diejenigen, die digital aufgewachsen sind. Die Grenzen sind fließend. Es gibt natürlich auch Digital Immigrants, die sie überschreiten und sich erwerben oder erworben haben, was man im Englischen »media literacy« nennt   – auf Deutsch in etwa mit Medienkompetenzübersetzbar. Aber dennoch sieht Prensky fundamentale Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
    Vielleicht kennen Sie ja noch den Begriff MT V-Generation . Er steht unter anderem für die Innovation, dass man Musik mit Videos untermalen kann, aber vor allem steht er für eine Generation von Menschen, die mit dieser neuen Form der Präsentation von Jugend an vertraut sind. Wer sich heute Fernsehmusikshows aus den 1970ern ansieht, den beschleicht unweigerlich ein Gefühl von Langsamkeit. Denn mit MTV kam die Geschwindigkeit: Schnitt. Schnitt. Schnitt. Auch wenn man aktuelle Fernsehwerbung mit der aus früheren Jahren vergleicht, wird die Entwicklung mit bloßem Auge sichtbar. Und selbst für die seriösesten unter den Fernsehnachrichten gilt: Dem Zuschauer wird heute mehr Information in kürzerer Zeit zugemutet. Digitaltechnik hat vieles erst möglich gemacht, zum Beispiel die modernen Nachrichtenstudios. Sie sind vor allem eines: leer und voller grüner Wände. Erst durch die Arbeit von Computern mit Bild und Grafiken werden sie zum Leben auf dem heimischen Endgerät erweckt. Die Zuschauer haben sich daran ebenso gewöhnt wie an Farbfotos in Zeitungen, an Infografiken und die strikten und oft sehr ähnlichen Stundenuhr-Muster des Radioprogramms. Wer würde zur vollen Stunde keine Nachrichten erwarten, egal auf welchem Sender? Wir lernen also auch, wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Gibt es ähnliche Effekte für die digitale Generation? Es ist anzunehmen, aber die Forschung dazu steckt noch in den Kinderschuhen.
    Natürlich hat Prenskys Konzept seine Grenzen der Nützlichkeit. Auch heute fahren Kinder erst einmal Dreirad, Tretroller oder Fahrrad und nicht den von Apple-Chef Steve Jobs und anderen als Zukunft der Mobilität bezeichneten Elektroroller Segway, bei dem alles, angefangen bei der Balance, elektronisch gesteuert ist. Dafür gibt es gute Gründe, nicht nur den Preis. Trotzdem kommen die Kinder viel früher als die vorherigen Generationen mit solcher Technik in Berührung. Und viele Dinge werden sie gar nicht mehr tun, die früher notwendig waren,
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