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Die Toten von Crowcross

Die Toten von Crowcross

Titel: Die Toten von Crowcross
Autoren: Iain Mc Dowall
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es lässt sich auf jeden Fall überprüfen ế «
    Sie taten, was sie gleich tun konnten. Jacobson betraute Hume und Williams mit der Videoüberprüfung. Die beiden sollten hinüber ins Rathaus gehen und dort in der Operationszentrale der örtlichen Videoüberwachung sehen, ob sich die Route des Fiestas mit dem Kamerasystem von Crowby nachvollziehen ließ. Emma Smith und DC Phillips schickte er ins »Riverside Hotel«. Sie sollten noch einmal mit den Angestellten reden und sich mit den Spurensicherern kurzschließen, wenn die kamen, um das Hotelzimmer zu untersuchen. Kerr kümmerte sich darum, dass der Fiesta sichergestellt und forensisch untersucht wurde. Jacobson rief erneut Inspektor Herzog an und unterrichtete ihn über die Dringlichkeit des Falles.
    Am Ende würde alles zusammenpassen: die Proben, die Jacobson von Herzog brauchte, und die Spuren, die an beiden Tatorten gefunden worden waren (an den drei Tatorten, wenn man das DNA-Profil dazuzählte, das Martin Groves Unschuld bewiesen hatte). Dazu kamen die Verbindungen mit den Tatorten, die in dem Fiesta zu finden sein mussten. Einen Wagen kurzschließen und ein paar Stunden damit durch die Gegend fahren – da musste es Spuren geben. Darauf hätte Jacobson gewettet.
    Als alles in die Wege geleitet war, suchten sie DCS Greg Salter auf. Einen internationalen Haftbefehl auszustellen war ein komplizierter administrativer Prozess. Wenn Jacobson recht hatte, war es besser, wenn Salter und die ganze Hierarchie, die da gefragt war, die notwendigen Vorbereitungen möglichst schnell trafen. Wirklich schnell ging da ohnehin nichts, es würde schon ein paar Tage dauern. Selbst wenn der FSS alle diesbezüglichen Arbeiten vorzog. Vor allem aber brauchte Jacobsons Team Zeit, um alle relevanten Einzelheiten zu erkunden, zu überprüfen und gegenzuchecken.
    Salters Büro lag im achten Stock. Sie nahmen den Aufzug. Kerr betrat ihn nach Jacobson. Sie waren allein.
    »Da wären nur noch die abgeschnittenen Zungen«, sagte Kerr. »Wie passen die da hinein? Soll das wirklich ein Zufall sein? Das wäre doch sehr seltsam.«
    »Zugegeben, alter Junge«, sagte Jacobson . »Aber vielleicht ist es kein Zufall.«

45
    Andy hatte für zwei Stunden bezahlt. Zwanzig Minuten blieben ihm noch. Er lag ausgestreckt auf dem Bett, den Aschenbecher bequem auf dem Bauch. Sie stammte aus Osteuropa, wie so viele. Aus Kroatien oder so. Hatte große dunkle Augen und schöne lange Beine. Sie saß an ihrem Waschtisch vor dem Spiegel und kämmte sich ausgiebig. Sie wollte, dass er jetzt ging, das war nur zu offensichtlich. Im Grunde hätte das auch die Höflichkeit geboten, der schlichte Anstand. Zieh dich an, verdammt, verschwinde und gönn ihr eine kleine Pause, ein bisschen Frieden ế Sein Handy klingelte. Es lag auf dem Nachttisch, und er meldete sich. Nigel sagte, die Züricher Polizei brauche ihn, Andy, im Präsidium. Es gehe um das Gleiche wie am Vortag bei ihm: eine Videobefragung, Fingerabdrücke und eine DNA-Probe. Die Schnüffler in Crowby hätten offenbar endlich zwei und zwei zusammengezählt. »Von mir wissen sie nichts«, fügte Nigel hinzu. »Aber was ist schon dabei? Wir sind schließlich nur zu ihm rausgefahren und haben mit ihm geredet.«
    Nigel sagte ihm, wann die Polizei ihn erwarte, und versprach, mit den Schweizer Anwälten zu kommen, die auch schon bei ihm dabei gewesen waren. Mach dir keine Sorgen. Andy sagte, er werde kommen. Nigel legte auf.
    Ohne Eile rauchte Andy seine Zigarette auf und drückte sie aus. Er überlegte. Ein, zwei Minuten später sprach er das Mädchen noch einmal an.
    »Tu mir einen Gefallen, Süße. Geh und kauf mir eine Flasche Whisky. Einen guten. Ich bezahle für noch eine Stunde. Ich möchte nur noch eine Weile hier liegen und in Ruhe ein Glas trinken.«
    Sie verdrehte die Augen und fluchte (wahrscheinlich) in ihrer Sprache vor sich hin. Er brachte ihre Arbeit durcheinander, das wusste er, durchbrach ihren Rhythmus. Trotzdem stand er auf, nahm seine Brieftasche und holte eine für den kleinen Extraservice, den er verlangte, lächerlich hohe Summe hervor. Das genügte. Sie zog ihre Jeans und einen Pullover an, nahm das Geld und kam keine fünf Minuten später zurück. Das war es, was er an Huren so mochte und über die Jahre schätzen gelernt hatte. Man bezahlte, bekam, weswegen man gekommen war, und wurde nicht übers Ohr gehauen oder verlassen, weil man plötzlich nicht mehr den Anforderungen entsprach.
    Es war wie ein Feuer, das sich erst in der Kehle
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