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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus
Autoren: Robert Quint
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    *
     
    Helenas plötzliche Flucht hatte David das Leben gerettet.
    Bewegung kam in die Soldaten der Grauen Garden, als sie die Verfolgung aufnahmen. Einige der Verfolger kamen ganz dicht an dem Treiber vorbei. Erstaunlicherweise kümmerten sie sich nicht um ihn.
    Ihr ganzes Interesse schien auf die fliehende Frau konzentriert.
    Vorübergehend geriet die Reihe der herandrängenden mobilen Computer in Unordnung. Offenbar hatten sie Schwierigkeiten, in diesen Sekunden der Verwirrung Freund von Feind zu unterscheiden.
    Ihr Zögern verriet dem Treiber, daß ihre Unabhängigkeit von einem zentralen elektronischen Steuersystem nur auf Kosten einer verminderten geistigen Potenz erkauft worden war. Die Einrichtungen für die Bewegungsabläufe mußten einen nicht geringen Teil des zur Verfügung stehenden Speichervolumens einnehmen.
    Während er die Verwirrung ausnutzte und mit seiner Trompetenwaffe breite Breschen in das metallene Gewimmel schlug, formte sich ein Plan in seinem Bewußtsein.
    Er war riskant, gewiß, aber die einzige Alternative hieß, von den Lasern der angreifenden Maschinen getötet zu werden.
    Der Treiber ließ sich fallen.
    Schmerz glühte in seiner Seite und seinem rechten Arm auf, als er auf den Boden prallte. Den mattschwarzen Molekularzertrümmerer hielt er krampfhaft umklammert.
    Bewegungslos lag er da.
    Augenblicklich erlosch das Funkeln der Laserstrahlen. Die heranrollende Welle der mobilen Computer kam sekundenlang ins Stocken. Befriedigt wertete David dies als Bestätigung seiner Vermutung.
    Nur … warum verließ sich der Lordoberst auf derart primitive Entwicklungen? Ein stationärer Großcomputer mit einer Anzahl mobiler Waffen- und Lauschsysteme hätte viel effektiver funktioniert. Möglicherweise störte das schützende Energiefeld um die Zitadelle die Übertragung elektronischer Signale oder machte sie ganz unmöglich.
    David wußte noch zu wenig über diese Realität, vor allem zu wenig über den hiesigen Lordoberst.
    Die ersten Maschinen hatten ihn jetzt erreicht und bildeten um den auf dem Boden liegenden Mann einen Kreis. Rasch hatten sie ihn vollständig eingeschlossen.
    David spürte Kälte in seiner Brust, als er die zahllosen Fokuskristalle sah, die auf ihn gerichtet waren. Ein Fehler, und er würde binnen eines Augenblicks zu Asche verbrannt werden.
    Die Verständigung zwischen den mobilen Computern erfolgte akustisch, war schwerfällig wie ihre ganze Konzeption.
    »Feindliches Objekt ist offensichtlich ausgeschaltet«, erklärte die Stahlspinne, die als einzige unter den Maschinen eine gewisse Flexibilität zu erkennen gegeben hatte und Davids Schüssen immer rechtzeitig ausgewichen war.
    Ein Computer, dessen Design an eine miniaturisierte Ausgabe eines historischen Panzers erinnerte, klickte mehrere Male. »Feindliches Objekt ist offensichtlich organisch«, bemerkte er dann. »Feindliches Objekt ist demnach tot.«
    David terGorden sah den silbrigen Tank starr an. »Ich bin tot«, bestätigte er.
    Schockiertes Schweigen trat ein, nur unterbrochen von den ständigen Klicklauten, Pfeiftönen und dem verhaltenen, nie abbrechenden Summen.
    Die Stahlspinne verkürzte auf hydraulischem Wege ihre acht blitzenden Beine und schob ihr Aufnahmeobjektiv nah an Davids Gesicht heran. Der Fokuskristall ihres kleinen Lasergeschützes glühte abstrahlbereit.
    »Das feindliche Objekt ist offensichtlich aktiv«, stellte die Spinne fest.
    »Es muß eliminiert werden.«
    »Ich bin tot«, beharrte David.
    »Wenn das feindliche Objekt ein organisches Objekt ist«, meldete sich hilfreich der miniaturisierte Tank zu Wort, »dann kann es nicht aktiv sein, sondern lebendig.«
    »Ich bin tot.«
    »Es muß eliminiert werden«, wiederholte der spinnenähnliche Computer.
    »Wenn das feindliche Objekt tot ist«, griff ein weiterer Computer von der Form eines bereiften Zylinders in den Disput ein, »dann bedeutet es irrationale Energieverschwendung, es ein zweitesmal zu töten.«
    Zustimmendes Klicken, Surren und Pfeifen ertönte von allen Seiten.
    Der Erbe der Macht entspannte sich ein wenig. Seine Mundhöhle war trocken, und er hätte in diesem Moment alles für einige Tropfen Wasser gegeben.
    Die Spinne war vorübergehend irritiert, aber sie gab noch nicht auf.
    »Vor allem«, sagte David plötzlich, um das entnervende Klicken zu beenden, »hätte es überhaupt keinen Sinn, mich ein zweitesmal zu töten. Man kann nur tot sein oder nicht. Einen ultimateren Zustand als den Tod gibt es nicht.«
    »Das
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