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Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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Kapitel 1
    New York, Montag 07.25 Uhr
     
    Michael Burghard fuhr seinen Chrysler Voyager in die Tiefgarage des Firmengebäudes.
    Er lächelte zufrieden, denn er dachte an das zurückliegende Wochenende. Michael steuerte seinen privilegierten Parkplatz an.
    Denn ein Blechschild mit seinem Namen war an der Wand angebracht. Seitdem er zum zweiten Geschäftsführer befördert wurde, war er immer vor allen anderen im Büro. Melinda, seiner hübschen Frau missfiel sein allzu großer Ehrgeiz. Aber er war überzeugt davon, dass sich sein Fleiß zum Wohle seiner Familie auszahlen würde. Links von ihm, auf dem Parkplatz seines Chefs, stand ein kleiner Lieferwagen von Global Parcel.
    Michael runzelte die Stirn.
    „Der wird ja wohl nur ku rz dort parken?“
    Er stieg aus, öffnete die Heckklappe und entnahm seine Aktentasche. Da rief der Fahrer aus dem geöffneten Fenster des Lieferwagens:
    » Hallo Mr., Sie sind doch vom CULD-Ingenieurbüro?«
    »Ja, was kann ich für Sie tun ?«
    » Könnten Sie so nett sein, ein kleines Paket mit hochzunehmen? Es ist nicht schwer. Dann brauche ich nicht bis 08.00 Uhr warten, bis der Empfang besetzt ist.«
    » Kein Problem, das mache ich doch gern.«
    Der Fahrer von Global Parcel öffnete die hinteren Türen und betrat den Laderaum. Michael Burghard stand davor und wartete.
    » Hier ist es schon.«
     
    Michael machte noch ein Schritt nach vorn und lugte fast in das Fahrzeug. Da bekam er einen Schlag mit einer Eisenstange auf den Schädel und sackte wie ein nasser Sack zusammen. Er fiel halb ins Fahrzeug. Rufus Murler zog ihn ganz hinein. Er stieg aus, hob die braune Aktentasche auf und schmiss sie auch in den Laderaum. Rufus schaute sich noch mal um. Keine Spuren, keine Zeugen. „Echt easy“, dachte er. Wieder im Lieferwagen zog er von innen die Türen zu. Seelenruhig öffnete er die große antike Eichentruhe.
     
    Er entnahm Kabelbinder und verschnürte damit die Hände und Füße von Mr. Burghard.
    Mit Metallklebeband umwickelte er mehrfach den Mund seines Opfers. Dann verfrachtete er den mittelgroßen Mann mühelos in die Holztruhe. In die Zwischenräume stopfte er herumliegende Styroporstücke und zog den Deckel der Truhe herunter. Michael konnte sich so gut wie gar nicht mehr bewegen. Wenn er aufwachen sollte, würde er auch keinen Lärm verursachen können. Rufus verschloss die Truhe. Er zog den Schlüssel, der an einer goldenen Kette hing, aus dem Schloss. Bedächtig legte er diesen in einen vorbereiteten Karton, setzte sich ans Steuer und fuhr aus der Tiefgarage.
    „I ch bin ein guter Diener des Molochs!“

Kapitel 2
     
    New York, im Sommer 1968
     
    Alice Stiller lag auf ihrem Bett und ließ ihren Gedanken freien Lauf :
    „Gott, hol e mich bitte aus diesem trostlosen Käfig. Freitag, der schlimmste Tag der Woche! Etwa eine Stunde noch, dann kommt mein lieber Stiefvater wie jeden Freitag angetrunken nach Hause und das Schauspiel beginnt.
    Mam a wird wieder herumschreien.
    Wie kannst du nur aus der Lohn tüte zehn Dollar entnehmen und sinnlos verprassen? Und das nur wegen der paar Kröten, die Bob versoff? Kurz danach gehen sie ins Bett und verrücken stundenlang das Bett. Seine einzige Belohnung für eine schweißtreibende Woche. Womit habe ich das nur verdient, bei solch Primitivlingen aufzuwachsen? Bis auf seine kleinen Saufattacken am Lohntag verhält er sich doch korrekt? Dieser Lärm, dieses laute Organ meiner geliebten Mutter.
    Nie beschäftigt sie sich mit mir, es gibt keine Gemeinsamkeiten. Ich bekomme Essen, Trinken, Kleidung und alles, was ich für die Schule benötige. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Mutter interessiert sich nicht im Geringsten für mich. Hinterfragt nicht, wie es in der Schule läuft. Bin ich nur Luft für sie?
    „ Alice Intellekt ist bemerkenswert, sie muss gefördert werden“, sagen meine Lehrer.
    U nd was antwortet meine Mama?
    „Ein dreizehnjähri ges Mädchen?
    Eine höhere Schule? Wofür?“
    Mist noch mal.
    Ich wünsche mir immerzu, nur einmal von Mam in den Arm genommen zu werden.
    Nur einmal „Ich habe dich lieb“ zu hören. Aber leider behandelt sie mich wie eine Fremde. Was habe ich ihr nur getan? Wenn ich mal Kinder habe, werde ich mich nie so schrecklich verhalten!“
     
    Sie lief ins Bad, schnäuzte ihre Nase und kämmte ihr wunderschönes, blondes Haar. Trotzig sprach sie zu ihrem Spiegelbild:
     
    »Da musst du durch, hübsche Alice!
    Mam a, ich gehe noch mal zu Amanda«, rief sie lauter.
    » Um neun bis du wieder hier.
    K
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