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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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erschlägt, der sich in diesem Moment an diesem Ort aufhält.
    Sie besaßen die Güte einer Bombe, die nicht zündet und so zahllosen Menschen das Leben rettet.
    Und sie verbreiteten den Haß eines Nervengiftes, das durch ein Leck sickert und in die Luftversorgungsanlage einer Millionenstadt dringt.
    Wo sie herkamen, waren sie zerbrechlich wie eine Feder, auf der Billiarden Bazillen hocken können; zart wie der Gedanke, der die Formel zur verlustfreien Umwandlung von Masse in Energie mit sich trägt.
    Sie waren Dinge, der Relativität unterworfen, vom Standpunkt und Zustand des Betrachters abhängig.
    Sie konnten nicht erklärt werden, denn sie selbst waren die Erklärung.
    Und sie veränderten sich.
    Dort, wo sie lebten, wo sie waren, verfloß keine Zeit, aber trotzdem veränderten sie sich. Sie gaben und nahmen. Es war kein Reflex, kein Bedürfnis, kein Verlangen, keine Bestimmung. Es war ein Zustand.
    Und dann – in dieser Nicht-Zeit, weder heute noch gestern, weder immer noch nie – nahmen sie nur. Ihr Zustand veränderte sich.
    Keine Metamorphose im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Wechsel der Realität, falls Realität etwas ist, das war und immer sein wird. Aber da sie keine eigenständigen Geschöpfe, sondern ein Teil des Weltraums II waren, veränderte sich auch der Weltraum II.
    Vielleicht nur dieser eine Ort – obwohl der Begriff Ort im Weltraum II keine Gültigkeit besaß –, vielleicht auch der ganze rätselhafte Kosmos neben dem Menschenuniversum. Oder er veränderte sich nicht, fiel nur in einen früheren oder späteren Zustand zurück, der immer Wirklichkeit gewesen war.
    Und dann entstand der Riß.
    Das Maul im Raum, in der Zeit.
    Der Weltraum II hatte genommen, ohne zu geben. Das energetische Gleichgewicht zwischen den beiden Universen war gestört. Ein Ausgleich mußte geschaffen, Energie wieder abgegeben werden. Es war ein Prozeß, der sich nicht aufhalten, sondern nur mildern ließ.
    Sie, die sie Teile des Weltraums II gewesen waren, wurden hinübergespült in das Menschenuniversum. Sie flackerten. Sie konnten weder sterben noch geboren werden, aber jetzt befanden sie sich in diesem unbegreiflichen Kosmos, unter dem Einfluß anderer Kräfte. Sie waren Fremdkörper.
    Sie flackerten.
    In dieses Flackern schoß mit einemmal ein ungeheurer Blitz falscher, verkrüppelter Energie, ein Blitz aus Kaiserkraft, von einer Stärke, die kurzzeitig das Niveau einer kleinen Sonne erreichte.
    Sie veränderten sich. Metamorphierten.
    Und plötzlich stießen sie auf Widerstand.
    Er lockte sie an.
     
    *
     
    Eine ungeheure Kraft kollidierte mit den psionischen Energien der Superloge.
    Das Gefüge des Universums wurde in diesem Raumsektor in seinen Grundfesten erschüttert. Orkanartige Stürme fauchten über die menschenleere Oberfläche Zoes. Das Grollen von Erdbeben marterte die Wüsten. Die Beben ließen die vor Äonen geschaffene Bergbarriere wanken, stellenweise abbröckeln. Auf der Nachtseite, im Land der Meruns, jener insektenartigen Wesen, die bislang das seismische Gleichgewicht aufrechterhalten hatten, quollen Lavaströme aus den tief in die Erde reichenden Brautschächten. Das wohldurchdachte System der Ventile, die den Druck in den Magmaschichten regulierten, wurde zerstört.
    Eine planetare Katastrophe zeichnete sich ab.
    Unfaßbare Gewalten griffen nach der Sonne Spilter, lösten zahllose Protuberanzen aus und störten den Energiehaushalt des roten Riesen. Schwerkraftwellen rumpelten durch das System, erschütterten die abwartende Flotte der Gardeschiffe.
    Die außer Kontrolle geratene Kaiserkraft begann ein stellares Armageddon einzuleiten.
    Zoe begann seine Umlaufbahn – zu verlassen.
    Und die Superloge erlosch. Wie blinde Käfer glitten die Egosphären in ihre organischen Behälter zurück.
     
    *
     
    Diesmal war das Erwachen eine Erlösung.
    Die Alptraumbilder verblaßten in David terGordens Gedanken, machten dem grünen Licht der Grotten von B’ai Ching Platz.
    Taumelnd kam der Treiber auf die Beine. Der Boden unter seinen Füßen zitterte leicht. An vielen Stellen der Felswand war das grünliche Leuchten bereits dunkler geworden und begann sich jetzt vollständig zu verfinstern.
    Zwielicht legte sich über die Höhlen.
    Lange Staubfäden rieselten von der hohen Decke, färbten sein blondes Haar kalkweiß.
    Versagt! drang die niederschmetternde Erkenntnis zögernd in das Bewußtsein des Treibers. Wir haben versagt.
    Er stolperte und hielt nur mühsam sein Gleichgewicht auf dem
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