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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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»Kein Funkkontakt mit Zoe«, sagte der Graue an den Kommunikationskontrollen leise.
    Seine Stimme klang rauh und kratzig in der nervösen Stille, die über der Zentrale lag. Antriebslos hing die STERN VON TERRA im Orbit um Zoe, ein metallenes Glied der weiten Raumschiffkette, die den Planeten der Logenmeister umschloß.
    Max von Valdec räusperte sich leise und blickte immer wieder auf das Bordchronometer.
    15.23 Uhr Erdzeit.
    Noch eine halbe Stunde, dachte der Lordoberst grimmig. Nur noch eine halbe Stunde.
    Auf dem runden Zentralmonitor, der wie ein riesiges Fenster über den Kontrollen angebracht war, schwebte Zoe wie ein verrunzelter, fauler Apfel in der Schwärze des Alls. Schmerzhaft scharf trat die Felsbarriere hervor, die den Planeten an der Nahtstelle zwischen Tag- und Nachtseite in zwei Hälften trennte.
    Kühl überschlug Valdec die Kosten, die Zeit, die Mühe, die die titanenhafte, lückenlose Mauer aus zurechtgeschnittenen Steinquadern erfordert hatte. Er schauderte. Allein der Transport des Baumaterials hätte das Konzil an den Rand des Ruins getrieben.
    Aber die nichtmenschlichen Baumeister der Barriere waren tot. Schon seit Jahrmillionen hatte keiner mehr von ihnen Zoe betreten. Sie bedeuteten keine Gefahr.
    Und bald, redete sich Valdec ein, bald würden auch die Logenmeister und Treiber keine Gefahr mehr darstellen. Auch sie konnten auf die Dauer keinen Angriff einer Flotte der Garde abwehren.
    Valdec entspannte sich langsam. Wie immer vor wichtigen Entscheidungen überkam ihn auch diesmal wieder jene tiefe, kalte Ruhe, die ihm half, die Situation nüchtern einzuschätzen.
    Noch immer strahlten die Funkantennen der STERN VON TERRA das Ultimatum ab. Auf Zoe mußte man es empfangen haben. Die Zeit verging schnell. Das Ultimatum lautete: Öffnet den PSI-Schirm, oder wir greifen Zoe mit schwersten Waffen an.
    15.31 Uhr Erdzeit.
    »Kein Funkkontakt mit Zoe«, sagte der Graue.
    Valdec wurde aus seinen Gedanken gerissen und musterte den Gardisten leicht irritiert. Dann glitt sein Blick weiter, richtete sich auf die Queen Fay Gray.
    Die Queen straffte sich, als sie Valdecs Aufmerksamkeit spürte. Auch an ihr nagte die Nervosität. Sie wußte, daß die Treiber die gefährlichsten Gegner des Konzils waren. Nur zu deutlich erinnerte sie sich noch an die psionische Macht der Superloge, die sich irgendwo dort unten unter den Wüsten verstecken mußte. Und die Furcht lauerte hinter Fay Grays kühlem Gesicht, unterdrückt, verdrängt, aber unzweifelhaft vorhanden. Furcht vor den Treibern, die vielleicht sogar in der Lage waren, die Blockadeflotte um Zoe parapsychisch anzugreifen.
    »Ordnen Sie Gefechtsbereitschaft an, Queen«, befahl Max von Valdec übergangslos. »Die Flotte soll sich bereithalten, um fünfzehn Uhr dreiundfünfzig Erdzeit das Feuer zu eröffnen. Nach Ablauf des Ultimatums erwarte ich sofortigen Vollzug.«
    Die Graue neigte wortlos den Kopf und wandte sich dem Schaltpult zu. Rasch glitten ihre schlanken Finger über die Knöpfe, aktivierten das vorbereitete Computerprogramm.
    Die Maschinerie begann anzulaufen.
    Lichtschnell rasten die Funksignale durch den Raum um Zoe, sprangen von Schiff zu Schiff, wurden weitergeleitet, bis jeder Raumer um den Planeten der Logenmeister informiert war. Lautlos spannten sich die Prallfelder um die stählernen Rümpfe. Generatoren nahmen ihre Arbeit auf. Sicherheitsschotte glitten zu, das tiefe Summen des Gefechtsalarms drang aus jedem Lautsprecher, und brummend schoben sich die Laserkuppeln hervor. Die Schiffe formierten sich.
    15.45 Uhr Erdzeit.
    Max von Valdec lehnte sich zurück und musterte mit verkniffenen Augen den Zentralmonitor.
    Im Hintergrund funkelte die rote Riesensonne Spilter wie ein blutiges Auge, blinzelte auf die Tagseite von Zoe, auf die planetenumspannende Bergbarriere, die Wüsten, die leeren Straßen von Porto Novo.
    Im linken Monitorteil hatte der Computer Ausschnittvergrößerungen eingeblendet. Mehrere Dutzend Satelliten standen dicht über der Wüstenwelt, suchten mit ihren elektronischen Sinnen, ihren hochempfindlichen optischen Instrumenten nach den verschwundenen Treibern und Summacums.
    Aber Porto Novo war menschenleer.
    Die Beobachtungssatelliten waren so leistungsfähig, daß sie sogar einen Gegenstand von Eigröße auf der Oberfläche mühelos identifizieren konnten.
    Doch Zoe schien verlassen.
    Bunker, dachte der Lordoberst nüchtern. Sie müssen sich in ihre Bunker verkrochen haben.
    Hin und wieder erlosch eines der Bilder –
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