Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
zerriß ein heisereres Husten oder das Scharren schwerer Schuhe auf dem Steinboden das umfassende Schweigen.
    So wie terGorden schienen alle überrascht, daß sie den Angriff aus dem Weltraum unversehrt überstanden hatten. Nur langsam kam Bewegung in die Mitglieder der Superloge, erhoben sich die ersten verhaltenen Jubelrufe.
    Wir haben noch nicht gewonnen, Freunde! schnitt Nardas psionische Botschaft durch Davids Gedanken. Das PSI-Mädchen hockte im Zentrum der Gruppe und koordinierte mit geschlossenen Augen die parapsychischen Kräfte der Treiber. Ihr Gesicht war grau wie der Wüstensand.
    Sie ist nur ein kleines Mädchen, dachte terGorden nüchtern. Ein kleines, erschöpftes Mädchen. Zerbrechlich wie Glas, aber sie hat die Flotte des Konzils zurückgeworfen.
    Die Kampfschiffe, fuhr Narda lautlos fort, befinden sich noch immer im Spilter-System. Valdec wird nicht aufgeben. Wir müssen wachsam sein.
    Ein Mann tauchte neben David terGorden auf. Der Treiber hob den Kopf und blickte in Asen-Gers bronzefarbenes Gesicht. Die blonden, schulterlangen Haare des Führers der Terranauten wirkten strähnig. Auch Asen-Ger war die Erschöpfung anzusehen.
    »Wir sind alle erschöpft«, murmelte David leise. Die erste Euphorie machte Nüchternheit Platz. »Niemand kann es lange ertragen, den Weltraum II anzuzapfen. Valdec braucht nur zu warten. Nicht mehr lange, und wir sind zu schwach, um einen neuen Angriff abzuwehren.«
    Asen-Ger half David schweigend auf die Beine und führte ihn über einen geglätteten Felspfad. »Wir werden zwei Gruppen bilden müssen«, erklärte Asen-Ger leise. »Wenn wir unsere Kräfte einteilen, muß es uns gelingen, längere Zeit hier auszuhalten. Wasser und Nahrungsmittel sind ausreichend vorhanden.«
    Sie betraten einen Höhleneinschnitt und schoben sich durch den grünen Nebel, der aus den Wänden kroch, ein schattenhaftes Etwas mit dunstigen, tastenden Fingern und kalten Augen.
    Die Felsen schienen riesige Smaragde zu sein, aber sie bestanden unzweifelhaft aus Stein. Nur der grüne Glanz machte sie fremd, verlieh ihnen einen ungewissen Zauber, dem sich terGorden nur mühsam entziehen konnte.
    »Dieses Licht«, flüsterte er.
    Asen-Ger runzelte die Stirn. »Ich vergaß, daß du zum erstenmal in den Grotten bist.« Er blieb stehen und berührte vorsichtig das rauhe Gestein. »Es ist das B’ai Ching, das so strahlt.«
    David folgte Asen-Gers Bewegung, verengte die Augen und stieß einen überraschten Laut aus. Erst jetzt erkannte er die winzigen, kaum stecknadelkopfgroßen Kristalle, die mit einem dünnen Film den Fels überzogen. Er stutzte. Kristalle? Nein, er irrte sich, es waren Tiere, gläsern wirkende Organismen, die einen beständigen grünen Glanz abgaben. Entfernt erinnerten sie an Weberknechte, deren Beine miteinander verknüpft waren und die ein grünes Netz über die Wände der Felsgrotte spannten.
    »Das B’ai Ching ernährt sich von giftigen Gasen, die aus den Tiefen der Grotte nach oben strömen und verwandelt sie in Sauerstoff. Die Energie, die bei der chemischen Umwandlung entsteht, wird als grünwelliges Licht abgestrahlt.«
    Asen-Ger wandte sich abrupt ab, folgte weiter dem Felspfad, bis die Felsen auseinanderklafften und eine geräumige Nische freigaben. Scharf hob sich ein kompliziertes Computerschaltpult von dem grünen Lichtnebel ab, Monitore blickten den beiden Männern entgegen wie ausdruckslose riesige Augen.
    Im Hintergrund von terGordens Bewußtsein murmelte Nardas telepathische Stimme, raunten die Gedanken der vier- bis fünftausend Treiber, die in den Grotten von B’ai Ching Schutz vor der Invasion der Grauen Garde gesucht hatten.
    Die Computerkonsole war besetzt.
    Die Queen Mandorla wandte leicht ihren Kopf und warf David einen langen, rätselhaften Blick zu. Das Gesicht der Grauen war schmal und blaß. Die Lippen zitterten ein wenig, und die kühle Überlegenheit ihrer Augen hatte sich in fiebriges Glühen verwandelt.
    Sie sieht krank aus, dachte David. Krank und erschöpft. Aber sie alle waren erschöpft und viele verwundet. Die Toten hatte man in Porto Novo zurückgelassen.
    Rollo grinste ihn aufmunternd an, doch es war nur eine gequälte Grimasse, ein schwacher Versuch, die Niedergeschlagenheit zu übertünchen.
    Lichter blitzten über die Konsole. Ein elektrisches Knistern hing in der Luft, der metallene Geruch nach Ozon.
    »Wie geht es Ihnen, Mandorla?« fragte Asen-Ger sanft.
    Die Graue erwiderte den Blick seiner zwingenden Augen und zögerte einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher