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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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schwerbewaffnete Kampfraumer der Garde waren nicht in der Lage, den Widerstand zu brechen.
    Max von Valdec sprang auf. »Feuer einstellen!« brüllte er und machte eine herrische Geste. »Es ist sinnlos.«
    Die Queen befolgte schweigend, mit müden, resignierenden Gesten seinen Befehl. Stille kehrte ein. Die Gardisten in der Zentrale blickten sich verwirrt an, weigerten sich, ihre Niederlage zu akzeptieren.
    Die Glutwolken um Zoe erloschen und gaben den Blick auf die unversehrte Planetenoberfläche frei. Kein Laserstrahl, keine nukleare Rakete hatte die Lufthülle Zoes erreicht. Keine Krater verunstalteten die Wüste, keine radioaktiven Stürme brausten über Porto Novo.
    Der PSI-Schirm war undurchdringlich.
    Max von Valdec straffte sich, verdrängte die Lethargie, die Enttäuschung, die ihn zu lähmen drohte. Nein, noch hatten die Logenmeister nicht gewonnen, noch hatte er nicht seine letzten Trümpfe ausgespielt. Die Superloge konnte ihre psionische Konzentration nicht ewig aufrechterhalten.
    »Wir ziehen uns auf eine Distanz von einer Million Kilometer zurück«, erklärte Valdec rauh und bemühte sich, seiner Stimme einen energischen Klang zu geben. Er musterte die blassen, starren Gesichter der Gardisten, sah den Unglauben, die Überraschung, die jeden beherrschte. Ruhelos glitt sein Blick weiter, zu dem Block der Computerkonsole, vor dem die Queen Fay Gray saß und mit verbissenen Bewegungen arbeitete.
    Knopfdrücker, durchzuckte den Lordoberst der Gedanke. Sie alle waren zu Knopfdrückern geworden. Es genügte, einen Schalter umzulegen, einen Hebel in eine andere Stellung zu bringen, um Bomben auf eine Welt regnen zu lassen. Aber nun hatten sie die Grenzen der Technik erreicht. Rohe Gewalt – die Gewalt der Megatonnenbomben und Laserstrahlen – genügte nicht mehr, um ihre Ziele durchzusetzen.
    Valdec schüttelte den grauhaarigen Kopf und spürte, wie die Benommenheit von ihm abfiel. Die alte Zuversicht, die kühle Entschlossenheit, die ihn bis an die Spitze des Sternenreiches der Menschheit gebracht hatte, durchdrang wieder seine Gedanken, lenkte sie in die gewohnten Bahnen.
    Die Terranauten, die Logenmeister waren keine normalen Gegner; keine armseligen Kolonisten, die mit uralten Lasergewehren und Granatwerfern das Konzil von ihren Welten treiben wollten, keine rebellischen Manags wie Pankaldi und seine Anhänger, die die vertrauten Ränke schmiedeten und wie Valdec das Spiel der Macht spielten.
    Die Terranauten stellten eine Bedrohung von neuer Qualität dar: kühle Denker, entschlossene Kämpfer und unversöhnliche Gegner des Konzils in einem. Und sie besaßen Macht – ihre Stärke waren ihre psionischen Kräfte, die ungezählte Menschen im Reich Hoffnung auf eine andere Zukunft schöpfen ließen.
    Nur List konnte sie überwältigen, nur Entschlossenheit konnte sie vernichten.
    Der Lordoberst lächelte. Und er wußte mit einemmal, daß Zoes Fall nur eine Frage der Zeit war.
    »Queen«, sagte er sanft, »ich erwarte eine umfassende Computeranalyse des Angriffs. Vor allem benötige ich sämtliche Daten über diesen psionischen Schutzschild. Kümmern Sie sich darum. Die Gefechtsbereitschaft bleibt bis auf Widerruf bestehen. Vielleicht werden die Terranauten einen Fluchtver …«
    Er brach ab, blinzelte irritiert.
    »Ortung!« dröhnte im gleichen Augenblick eine Stimme aus den verborgenen Lautsprechern. »Flugobjekt verließ im Sektor Grün vor zehn Sekunden Weltraum II und nähert sich mit halber Lichtgeschwindigkeit Zoe. Identifizierung läuft … Es ist die HYBRID, Lordoberst! Funkkontakt! Ein Kurier. An Bord der HYBRID befindet sich ein Kurier des Konzils!«
    Max von Valdec war beunruhigt. Was hatte das zu bedeuten? Warum störte ihn das Konzil in dieser prekären Lage?
    Er hatte mit einemmal den Verdacht, daß er etwas übersehen hatte.
     
    *
     
    David terGorden rieb sich seufzend seine Augen. Die Müdigkeit umhüllte ihn wie eine dämpfende Glocke, ließ die Geräusche seiner Umgebung seltsam leise und fern wirken. Das Pochen in seinem Schädel verschwand allmählich und hinterließ ein kaltes Gefühl der Leere.
    Wir leben! dachte er betäubt. Wir haben es geschafft!
    Mühsam öffnete er die verklebten Lider und sah sich um. Vor seinen Augen verschwamm das grüne Leuchten der Grotten von B’ai Ching, wurde zu einem dämmerigen Nebel, von dem sich die Gestalten der Treiber und Summacums wie fremde Schatten abhoben.
    Die große Hauptgrotte war von gespenstischer Stille erfüllt. Nur hin und wieder
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