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Die stummen Götter

Die stummen Götter

Titel: Die stummen Götter
Autoren: Arne Sjöberg
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Reise.
    Wir schwebten in eine Halle ein, deren Ausmaße gar nicht zu überschauen waren. Und ich sah ein Schiff von blendendem Glanz und von Dimensionen, die jeder Vorstellungskraft spot teten. Wir wurden hineingesogen, und es war, als würden wir selber zu strömendem Licht. Die Sarkophage vor mir verschwan den einer nach dem anderen durch eine ovale Öffnung in einem der Korridore, und als der meine heran war, streifte mich eine sanfte, doch unwiderstehliche Gewalt von ihm herab, wie man vielleicht eine matte Fliege vom Tisch wischt. Und die Kraft wirkte weiter auf mich ein, ließ nicht locker, hob mich auf und trug mich davon durch Räume, die still und finster lagen, wie in der Ruhe des Grabes. Ich wurde losgelassen in einem Saal, der gar nicht einmal so sehr viel größer war als die Kommando zentrale unserer unvergessenen ALGOL, nur wesentlich höher.
    Ich kam auf die Füße, ich rang nach Atem, ich taumelte hin und her. Als die Tür, durch die ich hereingetragen worden, hin ter mir zufiel, da war es, als schlösse sich damit für mich von nun an und für alle Ewigkeit das Tor zur Welt. Dennoch emp fand ich keine Furcht mehr und keinen Schrecken.
    Ich hatte wohl jegliche Grenze längst schon überschritten. Statt dessen hatte mich, seit ich diesen Raum betreten und ich mich auf einer schwingenden und nur allgemach zum Stillstand kommenden, anscheinend frei im Raum ruhenden, rostroten Scheibe niedergesetzt hatte, ein Gefühl göttlicher Erhobenheit überkommen. Und dann, ehe es sich aus der Kuppel des Rau mes auf mich herabsenkte, eine filigranartig durchwobene, von zitterndem Licht umflossene und durchscheinende Glocke, unter der ich in einen alles vergessen machenden, todesähnlichen Schlaf fiel, da sah ich dann noch, wohin die Reise gehen würde: Hin aus in die tiefsten Abgründe des Kosmos, über Klüfte und Schründe der Zeitlosigkeit hinweg, geradewegs hinein in die Unendlichkeit...
    In den riesigen stumpf-grauen Bildschirm vor mir kam Leben. Blitze schossen über ihn hin, er begann aufzuleuchten, sich zu erhellen, und vor mir erstrahlte in der düsteren, atemlosen Majestät des Raumes die ungeheure und große, in heiterer Feierlichkeit funkelnde Spiralscheibe der Andromeda.

    Ende des 1. Buches
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