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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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der wir gehört haben?«
    »In vier Tagen. Ich wollte ja eigentlich heiraten, sobald wir in Mishe“ angekommen wären …«
    »Aber«, sagte Alicia, »ich hielt es nur für fair, dass Fergus’ Freunde eine Chance bekommen, ihm alles Gute zu wünschen.«
    »Ach, as mulheres!« sagte Castanhoso. »Die Frauen hoffen immer, je größer die Hochzeitsfeier, desto fester wird der Knoten. Vielleicht funktioniert es ja so. Jedenfalls werde ich dabei sein!«
    Reith hatte gehofft, sich ohne viel Aufhebens von Anthony Fallon in dessen Konsulat trauen lassen zu können. Er hatte sich das fein ausgemalt: die Papiere unterschreiben, die vorgeschriebenen Floskeln hören und sprechen, und dann nichts wie weg. Ein großes Ereignis aus der Sache zu machen, dachte er, wäre eher peinlich bei jemandem, der schon dreimal verheiratet gewesen war. Aber wie so oft in der Vergangenheit hatte Alicia ihren Willen durchgesetzt; obwohl sie es heute, wie Reith bemerkte, mit subtiler Suggestion tat, und nicht mehr, wie früher, indem sie mit dem Kopf durch die Wand ging.
     
    Am verabredeten Tag standen Reith und Alicia in ihren besten Kleidern in einem zum Bersten gefüllten Gerichtssaal. Der Richter, ein kleiner, zierlicher Mann mit einem Kranz weißer Locken um den spiegelblanken braunen Schädel, strahlte auf die Hochzeitsgäste hinunter. Alister Reith war der Trauungsbeistand seines Vaters, und Masako Ishimoto war Alicias Brautjungfer. Als Blumenkind hatten sie die jüngste Tochter von Li Guoching, dem Nachrichtenoffizier, eingekleidet; doch anstelle terranischer Blumen trug das kleine Mädchen einen Strauß bunter einheimischer Gräser.
    Nachdem alle Fragen beantwortet waren und eine abschließende Verkündung sie wieder zu Mann und Frau erklärt hatte, hob Keshavachandra die Hände und intonierte feierlich: »Isvar bhagvän tumhäre sädh haim!«
    Als die Zeremonie vorbei war, erhoben sich die Zuschauer und defilierten an den Frisch-Wiedervermählten vorüber, um ihnen zu gratulieren. Castanhoso rief: »Parabens!«
    Masanobu Ishimoto murmelte: »Omedeto gozaimas’!«
    Juanita Strachan sagte: »Felicitaciones!«
    Percy Mjipa dröhnte: »A re itumeleng!«
    Der neue Comandante, Jules Planquette, beugte sich über die Hand der Braut. »Je vous en fais mes compliments!«
    Prinz Ferrian von Sotaspe rief: »Hao na zanshihoraka!«
    Und Juana Rincon und Michelle Fodor brachen in Tränen aus. Hände wurden geschüttelt, Rücken wurden geklopft, Wangen wurden geküsst. Meilung Guan ließ die Hochzeitsgesellschaft zum Fototermin antreten. Keiner war so taktlos, die vorausgegangenen Intimitäten des Paares zu erwähnen, innerhalb und außerhalb des Ehebundes. Schließlich bat Reith mit erhobener Hand um die Aufmerksamkeit der Anwesenden und sagte: »Alicia und ich sind dankbar für eure Freundschaft; und nun laden wir euch zu einer kleinen Party in die Nova Iorque ein!«
    Als sie vom Gerichtsgebäude zur Cocktail Lounge gingen, sah sich eine aufgekratzte Alicia umringt von einer Traube von Frauen, die über Häuser, Möbel und Kleider schnatterten. Strachan und Castanhoso trugen ihre Instrumente, einen Dudelsack und eine Flöte, um die Musik zum Tanzen beizusteuern. Reith wurde von Ram Keshavachandra begleitet. Der Richter fragte: »Haben Sie vor, eine Hochzeitsreise zu machen?«
    »Nein«, sagte Reith. »Wir fahren zurück auf die Ranch und helfen beim Ausheben eines Swimmingpools. Und dann setzen wir uns davor, legen die Beine hoch und genießen das einfache Leben, bis meine nächste Touristengruppe eintrifft.«
    »Übrigens, Ram«, fuhr Reith fort. »Hindi ist eine der Sprachen, die ich noch nicht kenne. Was war das für ein Spruch, den Sie am Schluss der Zeremonie so eindrucksvoll intoniert haben? Ein Hindu-Segensspruch?«
    »Nun ja … nicht ganz. Ich habe bloß gesagt: ›Diesmal mehr Glück!‹«
     
    Ein Krishnajahr später saßen vier Freunde unter dem Baum, der neben einem hübschen Swimmingpool stand. Es waren Fergus Reith, eine hochschwangere Alicia Dyckman Reith, Percy Mjipa, seines Zeichens frischgebackener terranischer Konsul in Majbur, und seine schwergewichtige Frau Victoria, fast so groß und genauso schwarz wie er. Mjipa sagte gerade: »… das Büro in Majbur ist auf den Hund gekommen, seit ibn-Ayub sich hat umbringen lassen. Er wollte unbedingt versuchen, mit Einheimischen aller Klassen auf einer vertraulichen Basis zu verkehren. Manche Krishnaner sind feine Leute; aber man tut wirklich besser daran, wenn man ihnen gegenüber eine
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