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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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einen Menschen in meiner Lage nicht töten; es wäre ehrlos und schändlich!«
    »Randal«, befahl Reith, »schau nach, ob die Mädchen in der Hütte sind.«
    Fairweather packte das Fußgelenk des Krishnaners, der tot vor der Tür der Hütte lag, und schleifte ihn ein Stück zur Seite. Er trat in die Hütte und kam kurz darauf wieder heraus, begleitet von Cassie und Alicia, die sich beide die von ihren Fesseln schmerzenden Handgelenke rieben.
    »Bist du verletzt, Lish?« rief Reith.
    »Nichts Ernstes, Darling.«
    »Und du, Cassie? Hat dieser Zeft eine von euch beiden misshandelt? Abgesehen davon, dass man Kidnappen wohl kaum als freundliche Behandlung bezeichnen kann.«
    »Nein«, sagte Alicia. »Bis auf das Fesseln.«
    »Bist du sicher? Er hat dir ganz bestimmt nichts getan?«
    »Nein, Fergus; aber er hat uns ein paar interessante Erfahrungen für den Fall versprochen, dass er das Filmmaterial nicht bekäme.«
    »Was soll ich mit ihm machen?«
    »Töte ihn!« sagte Alicia, stets die erbarmungslose Realistin. »Du weißt doch noch, was geschah, als du Warren Foltz hast laufen lassen.«
    »Gnade!« heulte Schlegel. »Ich habe Ihre Frauen weder verletzt noch ihnen Demütigungen zugefügt! Ich habe allein für das Gemeinwohl von Krishna gehandelt – für die Bewahrung seiner kollektiven Seele –, für die Integrität seiner Kultur!«
    »Ich werde Gnade walten lassen«, sagte Reith grimmig. Als ein leises Lächeln über Schlegels Gesicht huschte, fügte er hinzu: »Ich meine damit, ich werde Sie nicht foltern, obwohl Sie meine Frau angefasst haben.«
    Mit diesen Worten stieß Reith sein Schwert in Schlegels Hals, bis die Spitze auf die Halswirbel stieß. Er drehte die Klinge herum und zog sie wieder heraus. Mit einem Röcheln sank Schlegel erst in eine sitzende Stellung, um dann wie ein mächtiger Baum langsam vornüber zu kippen. Ein letztes Zucken ging durch seinen Körper, dann lag er regungslos da; Blut rann ihm aus Mund und Hals.
    Nachdem Reith sich überzeugt hatte, dass sein Widersacher tot war, wischte er seine Klinge sauber und seufzte. Weder so erbarmungslos noch so realistisch wie Alicia, tat er sich nie leicht damit, einem Menschen das Leben zu nehmen. Er ließ seinen Blick über die Stätte des Kampfes schweifen.
    Außer Schlegel lagen noch fünf weitere von seiner Bande tot auf der Erde. Valdez saß auf dem Boden, hielt sich den verwundeten Arm und ließ mit gepresster Stimme einen Schwall spanischer Obszönitäten vom Stapel. Dann entdeckte Reith Yinkham, der alle viere von sich gestreckt am Boden lag. Ein Schwert stak bis zum Heft in seinem Bauch, so dass die Spitze aus seinem Rücken herausragte. »Was ist hier passiert?«
    Fairweather erklärte es ihm. »Der kleine Krishnaner, dein neuer Sekretär, ist zu diesem Kerl hier gerannt, der dich gerade von hinten aufspießen wollte. Mit dem kleinen Pistolending schoss er ihm aus einem Meter Entfernung in den Rücken. Bevor der Krishnaner zusammenbrach, schaffte er es noch, herumzuwirbeln und Yinkham das Schwert in den Bauch zu stoßen. Und nun sind sie beide tot.«
    »Verdammt«, murmelte Reith. »Der kleine Kerl hätte vielleicht einen erstklassigen Sekretär abgegeben, wenn er nicht den Helden hätte spielen wollen. Er war ein besserer Mann als viele Terraner. Mädels, würdet ihr bitte Ernesto verbinden, bevor er verblutet?«
     
    In ihrem Zimmer im Gasthof zog Alicia ihr Hemd aus und untersuchte ihren wohlgeformten Oberkörper im Spiegel. »Ein paar blaue Flecken«, sagte sie, »aber nichts im Vergleich zu der Abreibung, die sie mir auf dem Tempeldach verpasst haben. Es war blöd von mir, mit Cassie spazieren zu gehen, ohne dass du da warst und auf mich aufpassen konntest. Und tausend Dank!« Sie fasste Reith bei den Schultern und gab ihm einen langen, saftigen Kuss.
    »Dank wofür?« fragte Reith, als er wieder zu Atem gekommen war. »Für die Rettung? Aber …«
    »Nicht in erster Linie. Der Kuss war dafür, dass du mich deine Frau genannt hast, obwohl ich es noch gar nicht bin.«
    »Oh. Um den verstorbenen Attila Fodor zu zitieren: wir sind doch ohnehin schon so gut wie verheiratet, da macht das auch nichts mehr aus.« Er hielt inne.
    »Fergus!« rief Alicia. »Du siehst plötzlich ganz blass aus! Bist du sicher, dass du nicht verwundet bist?«
    Reith ließ sich schwer auf das Bett plumpsen. »Ich bin okay. Es ist nur – nun ja, ich bin halt kein Berserker. Wenn ich töten muss, um nicht selbst getötet zu werden, dann töte ich. In dem Augenblick
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