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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Nebel lichtet und euer Partner die übliche Quote von Fehlern und Schwächen zeigt, fühlt ihr euch geprellt. Und der Durchschnittsamerikaner lässt dann seinen Partner fallen, sucht sich einen neuen und fängt die gleiche Scharade von vorn an – immer wieder aufs neue. Ach, zum Teufel, jetzt führ ich mich schon wieder wie ein verdammter Moralist auf. Außerdem hab ich meine Pfeife ausgehen lassen.«
    »Was ist so schlimm an Moralisten?« fragte Alicia. »Wir brauchen sie, um ein Gegengewicht zu den Hedonisten zu haben.«
    »Hm!« sagte Mjipa. »Da sagst du was!« Er wandte sich den anderen zu. »Wenn wir erst unser College in Novorecife in Betrieb genommen haben, geben Lish und ich vielleicht einen Kurs in Kulturrelativismus.«
    »Das würde mir gefallen!« sagte Alicia. Neugierig fragte sie: »Meinst du, ich könnte eine Vollprofessur bekommen?«
    »Noch besser«, sagte Mjipa. »Der Ausschuss möchte, dass du die Soziologieabteilung leitest, sobald deine Mutterpflichten das zulassen, versteht sich.« Er schaute auf seine Uhr, ein krishnanisches Fabrikat, dick wie ein Daumen und groß wie eine Untertasse, mit nur einem Zeiger und einem Ticken so laut wie ein Metronom. »Wir müssen los. Vielen Dank für den wunderbaren Nachmittag.«
    Victoria bedankte sich ebenfalls, und ihr Mann half ihr auf den Wagen. Er gab dem Aya einen leichten Stupser mit seiner Peitsche, und das kleine Fahrzeug rollte Reiths Auffahrt hinunter.
    Sobald sie außer Hörweite waren, sagte Victoria Mjipa: »Alicia hat sich verändert, und ich glaube, es liegt nicht nur an der Schwangerschaft.«
    »Sicher hat sie sich verändert«, sagte Mjipa. »Musste sie ja auch, wenn sie nicht wollte, dass diese ganze aufwendige Psychotherapie sich womöglich als Schwindel entpuppen sollte.«
    »Irgendwie fand ich sie liebenswerter als früher, aber weniger interessant. Sie ist noch immer alles andere als langweilig, aber sie hat doch, finde ich, einiges von dem Feuer verloren, das die Leute früher so an ihr fasziniert hat, vor dem sie aber auch manchmal ein bisschen Angst hatten.«
    Mjipa blies einen Rauchkringel. »Das stimmt, meine Liebe. Alicias altes Feuer entfachte die Romanze des Jahrhunderts unter Fergus und verbrannte sie dann zu Asche. Wenn sie dadurch, dass sie dieses vulkanische Temperament aufgegeben hat, jetzt in liebevoller Zahmheit mit ihrem Mann zusammenleben kann, dann würde ich sagen, hat sie einen guten Tausch gemacht. Und das ist so ziemlich das beste, was man vom Leben erwarten kann.«

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