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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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buhlen zu müssen. Gleichwohl war er es gewohnt, dass seine Touristen ihren Dank dadurch zum Ausdruck brachten, dass sie zusammenwarfen und ihm ein Geschenk kauften oder ihm zu Ehren eine Party organisierten. Was jedoch die Cosmic-Leute anbelangte, schien er geradezu Luft für sie geworden zu sein. Er selbst nahm diese Gleichgültigkeit mit philosophischem Gleichmut hin, aber Alicia regte sich fürchterlich darüber auf.
    »Nach all dem, was du für sie getan hast!« schäumte sie wütend. »Das sind die größten Narzisten, die die Welt je gesehen hat! Ich war nie und nimmer nach dem ersten Monat bei ihnen geblieben, wenn ich durch den Job nicht die Chance gekriegt hätte, nach Krishna zurückzufliegen und dich wieder zu sehen.«
    Reith lächelte. »Zerbrich dir nicht weiter den Kopf über sie. Schließlich hab ich doch dich! Ich würde dich ums Verrecken nicht mehr hergeben – und wenn sie mir ganz Cosmic Productions anbieten würden, samt allem Vermögen, allen Rechten und allem Drum und Dran, einschließlich Cassie und Fodors zwei Frauen.«
     
    Als sie am nächsten Morgen zusammen im Einspänner nach Novorecife fuhren, sagte Reith: »Wenn dieser Mistkerl heute wieder nicht zu sprechen ist, fang ich allmählich an zu glauben, dass er vorhat, den Abflug zu machen, ohne uns zu zahlen, was er uns schuldet. Solltest du jemals in einen Fluss springen müssen, um einen Ertrinkenden zu retten, dann gib bloß nicht Kostis solange deine Brieftasche zum Festhalten.«
    Als sie den Blick hoben, sahen sie die silbrigglänzende Spitze der Ceará hinter der sandfarbenen Mauer der Siedlung aufragen. Alicia runzelte die Stirn. »Da hat die Crew ja wirklich unwahrscheinliches Glück gehabt, dass sie schon einen Zehn-Tag nach ihrer Rückkehr nach Novo ein startklares Schiff findet. Was macht Kostis eigentlich mit den Leuten, für die kein Platz auf dem Schiff frei ist?«
    »Was er macht?« fragte Reith. »Nichts. Kostis Stavrakos und Hari Motilal haben sich zwei Kojen gekrallt, und der Rest der Crew durfte sich um die restlichen freien Plätze balgen. Cassie hat einen gekriegt; es geht das Gerücht, dass sie, dem Hafenkapitän gewisse … eh … Anreize geboten hat. Die, die zurückbleiben, werden halt warten müssen, bis das nächste Schiff kommt. Unterdessen werden Stavrakos und sein neuer Regisseur schon wieder zurück auf der Erde sein, den Film schneiden und die Spezialeffekte hinzufügen.«
    Reith und Alicia beeilten sich, sobald sie ihren Aya untergestellt hatten, zum Zoll- und Sicherheitsgebäude zu kommen. Dort herrschte hektisches Getriebe: Leute hasteten in der Gegend herum, standen Schlange, kramten Papiere durch, durchsuchten Gepäck und waren mit all den vielfältigen Vorbereitungen für einen Interstellarflug zugange.
    Reith und Alicia hielten nach vertrauten Gesichtern Ausschau und entdeckten Michelle Fodor, die es sich mit einem Buch in einem Clubsessel bequem gemacht hatte.
    Alicia begrüßte sie mit freudigem Hallo. »Na, Michelle? Bist du einer von den Pechvögeln, die keinen Platz gekriegt haben und auf das nächste Schiff warten müssen?«
    Michelle lächelte. »Nein, isch ’abe im Gegenteil Glück ge’abt. Isch ’abe misch entschlossen, auf Krishna zu bleiben. Monsieur Castanhoso sagt, er wird meinen Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung bearbeiten, sobald das Schiff gestartet ist.«
    »Meine Güte! Warum?«
    Michelle zuckte mit den Achseln. »Jetzt, da Attila tot ist, ’abe isch keinen Mann mehr. Also schaue isch misch um. Wie isch se’e, gibt es ’ier viel mehr Männer als Frauen. Mansche davon wären froh, wenn sie eine Frau abkriegen würden, die weiß, wie man einen Mann glücklisch macht. Isch ’abe mir schon einen ausgesucht, aber natürlich isch sage es ihm nicht. Isch hoffe nur, er erweist sisch als ein etwas konventionellerer Mann als Fodor, der sehr difficúe war. Nancy und isch waren Freundinnen, en quelque fagon; aber das Arrangement sorgte schon für mansche Complication.«
    Das nenne ich praktisch denken, dachte Reith. »Na denn, viel Glück, Michelle! Hast du zufällig Kostis irgendwo gesehen?«
    »Nein; ’eute noch nicht.«
    Reith und Alicia wanderten herum und hielten, während sie sich von den anderen von der Crew verabschiedeten, nach dem Produzenten Ausschau. Nachdem eine halbe Krishnastunde vergangen und von Stavrakos noch immer nichts zu sehen war, sagte Reith:
    »Lish, wie wär’s, wenn ich hier bleibe und du noch einmal zurück zum Gästehaus fährst und an Stavrakos’ Tür
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