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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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klopfst? Der kann ja wohl keine Tarnkappe tragen!«
    »Okay«, sagte Alicia und verschwand in der Menge.
    Reith wartete. Das erste Glockensignal, das die Passagiere an Bord rief, ertönte. Sofort gab es eine Stampede zum Abfertigungs-Gate, wo der Stellvertretende Sicherheitsoffizier Joao Matos die Papiere kontrollierte. »Meine Herrschaften!« rief er. »Stellen Sie sich bitte an! Em fila de pessoasl Nao empurrao! Bitte nicht drängeln! Sie da, stellen Sie sich bitte sofort wieder hinten an, oder Sie kommen heute nicht an Bord!«
    Der dreiste Drängler, dem diese Drohung galt, war Cyril Ordway, der wieder zum Ende der Schlange zurückschlich, mit hochgeschlagenem Mantelkragen und vorgestülpter Unterlippe. Seit seiner Ankunft in Novorecife hatte er jegliches Erscheinen in der Öffentlichkeit vermieden. Er und Reith ignorierten sich.
    Reith verabschiedete sich mit einem herzlichen Händedruck von Randal Fairweather, der ihm ebenso freundlich auf die Schulter haute und sagte: »Du Glückspilz! Mein Seelenklempner hat mich eindringlich davor gewarnt, eine meiner Exfrauen wieder zu heiraten; er meint, alte Beziehungen wieder aufzuwärmen, würde nicht gelingen. Falls er recht behalten sollte und du und Alicia euch wieder trennt, sag mir sofort Bescheid, und ich komm gleich mit dem nächsten Schiff!«
    »Abgemacht«, sagte Reith, der den Schauspieler gegen seinen Willen irgendwie lieb gewonnen hatte. »Aber halt in der Zwischenzeit nicht die Luft an!«
    Reith fand sich herzhaft umarmt und heiß geküsst von Cassie Norris, die ihre Zunge einsetzte wie ein Ameisenbär, der ein Termitennest leerlutscht. Verzückt flüsterte sie: »Wenn ich länger hier bleiben würde, mein Junge, dann würd ich’s dir zeigen, dass dir Hören und Sehen vergingen!«
    Als nächstes schüttelte er die linke Hand von Ernesto Valdez, der den rechten Arm noch immer in der Schlinge trug. Die letzten Passagiere passierten die Kontrolle, als Stavrakos und Motilal angehastet kamen, ihre Papiere in der Hand schwenkend. Reith hielt Stavrakos am Arm fest. »Hey! Wo haben Sie die ganze Zeit gesteckt?«
    »Kleine Auseinandersetzung wegen der Raumhafengebühren«, sagte der Produzent, »im Büro des Oberbullen. Bye, Fergus …«
    »Halt! Sie schulden mir noch die Hälfte meines Honorars. Ich hab die ganze Zeit versucht, Sie zu erwischen …«
    »Keine Angst, alter Freund. Ich habe auf dem Weg hierher einen Wechsel auf Ihr Konto bei der Bank hinterlegt. Ich bin kein Nassauer; Sie kriegen Ihr Geld ganz bestimmt.«
    Obwohl die Worte des Produzenten ehrlich klangen, machte Reith auf dem Absatz kehrt und ging schnellen Schritts aus dem Gebäude. Draußen verfiel er sofort in Laufschritt.
    In der Bank war eine lange Schlange vor dem Kassenschalter, und Reith fiel ein, dass Zahltag war. Er stellte sich hinten an und trat nervös von einem Bein aufs andere, während die Kunden mit nervenzerfetzender Seelenruhe ihre Geschäfte tätigten. Für eine Weile hielten ihn seine natürlichen Hemmungen davon ab, sich nach vorn zu drängen. Er hatte sich gerade dazu durchgerungen, seine Vorderleute zu fragen, ob sie ihn wegen einer dringenden Notsituation ausnahmsweise vorlassen würden, als ein vertrautes, schmallippiges Gesicht in der Tür hinter dem Kassierer erschien.
    Reith schrie laut: »Hey, Pierce!«
    Die Stimme von Pierce Angioletti, dem Chefrevisor, erwiderte: »Was ist, Fergus?«
    »Was Dringendes! Könntest du mal nachschauen, ob Stavrakos heute morgen einen Wechsel oder einen Scheck auf meinem Konto deponiert hat?«
    »Okay«, sagte Angioletti. »Komm rum!«
    Der Chefrevisor setzte Reith in sein Büro und ging weg. Kurze Zeit später kam er zurück. »Nein, nichts, weder ein Scheck noch ein Wechsel. Er hat gestern das gesamte Barguthaben abgehoben, das er bei uns hatte, und seitdem hat keine Kontobewegung mehr stattgefunden.«
    Reith sprang auf. »Dieser verdammte Hurensohn hat mich gelinkt! Wenn sie noch nicht gestartet sind …« Er stürmte zur Tür hinaus.
    Just in dem Moment, als Reith in das Zoll- und Sicherheitsgebäude gehastet kam, begann die Warnsirene zu heulen. Er sprintete zum Abfertigungs-Gate, fand es aber bereits geschlossen. Kein Beamter war zu sehen.
    Wieder heulte die Sirene, und der Boden erbebte von dem vertrauten Triebwerksdröhnen eines startenden Schiffes. Eine Stimme hinter Reith sagte: »Fergus! Wir haben überall nach dir gesucht.«
    Es war Herculeu Castanhoso. Als er wieder zu Atem gekommen war, erzählte Reith, wie Stavrakos ihn
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