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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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gewisse Distanz wahrt. Sonst …« Mjipa zog einen Finger quer über seine Kehle.
    Victoria wechselte hastig das Thema, als Reiths neuer krishnanischer Sekretär mit einem Tablett voller Erfrischungen erschien. »Und wo ist dein Sohn? Ich hab ihn noch gar nicht gesehen.«
    »Alister leitet eine Tour – ganz alleine. Seine Kunden sind drei reiche mexikanische Witwen.«
    Mjipa sagte: »Man würde gar nicht glauben, dass eine so kleine Gruppe sich überhaupt rentiert.«
    »Tut sie auch nicht; aber der Junge musste ja irgendwo mal anfangen. Auf diesem Planeten als Reiseleiter zu arbeiten, erfordert besondere Fähigkeiten und Improvisationstalente, die sich nur durch Erfahrung entwickeln können.«
    Alicia fügte hinzu: »Ihr hättet einmal sehen sollen, wie Fergus den Jungen für diese Tour trainiert hat! Er, Juanita Strachan und ich haben uns vor Alister hingesetzt und alle drei empört Beschwerden und Forderungen auf spanisch gekreischt. Und dann haben wir den Jungen danach bewertet, wie geschickt er auf jede einzelne reagiert hat.«
    Reith sagte: »Tatsächlich scheinen Alisters drei Witwen nette alte Damen zu sein, die ihm keine Schwierigkeiten machen werden. Die meisten Touristen sind ziemlich umgänglich, und mit ein bisschen Glück werden Alister und Timásh alle meine Touristengruppen in den nächsten paar Monaten leiten können, während ich zu Hause bleibe, um bei dem freudigen Ereignis mitzuhelfen.«
    »Lish, meine Liebe«, sagte Mjipa, »ich meine mich erinnern zu können, dass du damals in Zhamanak gesagt hast, du wärst mit deiner Karriere verheiratet und wolltest nicht, dass ein Mann oder Kinder Löcher in deinen Arbeitsplan klopfen würden.«
    Alicia, die mit der selbstgefälligen Zufriedenheit strahlte, die werdenden Müttern eigen ist, reckte das Kinn mit einem Anflug ihrer alten Arroganz vor. »Glaubt ja nicht, dass ich meine Forschungstätigkeit aufgegeben habe, bloß weil ich Ehefrau, und Mutter bin! Ich habe gerade erst das Manuskript meines neuesten Buches abgeschickt, und ich werde sofort wieder voll in meinen Beruf einsteigen, sobald die Kinder etwas größer sind.«
    »Was ist das für ein Buch?« fragte Victoria Mjipa.
    »Es ist ein Buch über das Ehesystem in der Republik Katai-Jhogorai, wo von allen Ehefrauen und Ehemännern erwartet wird, dass sie sich einen Liebhaber beziehungsweise eine Liebhaberin nehmen und keine Eifersucht zeigen. Als nächstes kommen dann Tony Fallons Memoiren, bei denen ich als Ghostwriter fungiere.«
    »Dass du ihn ja nicht reinwäschst!« sagte Mjipa.
    »Ganz bestimmt nicht! Er weiß, dass ich das Buch nur schreibe, wenn er seine gesamte schurkische Vergangenheit auf den Tisch legt.«
    Reith sagte: »Da wir gerade von Vergangenheit sprechen; Lish und ich haben ein verzwicktes Problem.«
    »Und zwar welches?« fragten die Mjipas wie aus einem Mund.
    »Es werden bald fünfundzwanzig Erdenjahre her sein, seit wir zum ersten Mal geheiratet haben. Meint ihr, wir sollten unsere Silberhochzeit im nächsten Jahr feiern? Oder sollten wir die Jahre, in denen wir geschieden waren, als Auszeit rechnen und unsere Silberhochzeit – oh, das war dann ja erst in ungefähr dreiundzwanzig Jahren! Oder sollen wir nach dem krishnanischen Kalender gehen – fünfundzwanzig Krishnajahre von Beginn an, mit oder ohne Auszeit?«
    »Das ist aber noch nicht alles«, sagte Alicia lachend. »Fergus als typisch ichbezogener Macho betrachtet die Dinge nur aus seiner Warte. Für mich haben wir, bedingt durch meine Hin-und-her-Reiserei, zum ersten Mal vor ungefähr viereinhalb Erdenjahren geheiratet.«
    »Großer Bákh!« rief Mjipa. »Ich sehe mindestens acht verschiedene mögliche Daten für eure Silberhochzeit! Warum nicht alle acht feiern? Denkt doch nur an all die Geschenke, die ihr abstauben könntet!«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Reith mit einem Grinsen. »Wenn wir alle möglichen Jahrestage rechnen würden – Kristall, Porzellan und so weiter – und für jeden acht Daten nähmen, könnten wir von jetzt an fast jeden Monat irgendein Ehejubiläum begehen.«
    »Ich bin überrascht, dass dir solche Dinge wichtig sind, Fergus«, sagte Victoria Mjipa, »wo so wenige Amerikaner heutzutage noch ihr zehntes Ehejahr mit demselben Partner erleben.«
    Percy Mjipa zündete seine Pfeife an. »Das Problem von euch Amerikanern ist, ihr meint, eure Unabhängigkeitserklärung würde euch Glück versprechen. Das tut sie natürlich nicht; lediglich das Streben danach. Wenn sich also der rosarote
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