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2284 - Die Fliegenden Rochettes

Titel: 2284 - Die Fliegenden Rochettes
Autoren: Unbekannt
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Die Fliegenden Rochettes
     
    Gon-Orbhons Herrschaft über Terra – Widerstand scheint aussichtslos
     
    von Leo Lukas
     
    Der Sternenozean von Jamondi und der Arphonie-Sternhaufen sind in den Normalraum zurückgekehrt. Anders, als es die von Perry Rhodan angeführte Allianz der Moral angenommen hatte, stellen sich die Kräfte des Feindes aber nicht zum Entscheidungskampf.
    Stattdessen flieht Tagg Kharzani mit seinen Kybb-Titanen aus dem Sternhaufen und reist auf direktem Kurs zur Erde.
    Dort befindet sich mittlerweile am Vesuv der „Tempel der Degression", das Zentrum jener Macht, die mit dem selbst ernannten Gott Gon-0 identisch ist. Tagg Kharzani hat sich mit Gon-Orbhon verbündet - um die Unsterblichkeit zu erlangen, die ihm versprochen wurde.
    Während der erst vor kurzem erwachte „Gott" versucht, sich des Psi-Potenzials zu bemächtigen, das im Inneren der Sonne schlummert, weitet er seinen Einfluss auf die Erde und ihre Bewohner aus. Noch weiß keiner, welche Verwendung er für die Menschheit haben wird.
    In dieser düsteren Stunde Terras tritt eine Artistengruppe auf den Plan: DIE FLIEGENDEN ROCHETTES...  
     
     
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Matti di Rochette - Der Zirkusdirektor reitet ein ungewöhnliches Steckenpferd.  
    Babett Bündchen - Die Hochseilartistin wagt viel.  
    Sirene di Rochette - Mattis Ehefrau hat schon bessere Zeiten gesehen.  
    Carlosch Imberlock - Gon-Os Prediger will seinem Gott ein Volk schenken.  
    Homer G. Adams - Der Halbmutant ist plötzlich Staatsfeind Nummer eins.  
    Mondra Diamond - Die Staatssekretärin wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.  
    Erste Attraktion:
    Einmarsch und Große Parade
    13. März 1333 NGZ
     
    1.
     
    „Der Pinguin hat Durchfall."
    Matti reagierte nicht. Er saß über seinen Schreibtisch gebeugt, den Rücken krumm wie ein Seilhaken, die zusammengekniffenen Augen so nahe am Bildschirm, als wolle er hineinkriechen.
    Oje, dachte Babett. Ganz schlechter Zeitpunkt: Matti kämpft mit dem Erzfeind.
    Babett räusperte sich. „Ich belästige dich ungern, aber..."
    Nur ein grimmiges, kaum merkliches Kopfschütteln zeigte ihr, dass er sie gehört hatte. Seine sehr hohe Stirn - Böswilligere hätten „Halbglatze" dazu gesagt - war von Falten zerfurcht.
    Lautlos mummelten die Wulstlippen; lange, fleischige Finger kreisten über der Tastatur, um plötzlich wütend auf den Ziffernblock einzuhacken.
    Die ganze Truppe wusste, dass Matti di Rochette nichts so sehr verabscheute wie diese allmonatliche Tortur - und ganz besonders, seit er dabei auf die Unterstützung eines einfühlsamen Syntrons verzichten musste. Zehnmal lieber hätte Babett den bissigen alten Krokogator bei der Mittagsfütterung gestört als Matti bei der Buchhaltung.
    Aber leider konnte sie es sich nicht aussuchen. „Der Pinguin ...", begann sie erneut. Matti explodierte. Er sprang auf, raufte sich den buschigen, knallroten Haarkranz und schnitt eine verzweifelte Grimasse, derentwegen jedes Publikum in Begeisterungsstürme ausgebrochen wäre.
    Babett hingegen verzog keine Miene. Sie kannte Matti seit Jahren. Der Besitzer des „Circus Rochette" war schon rein optisch der geborene Clown; er benötigte weder Perücke noch Schminke. Abseits der Manege jedoch hasste er es, ausgelacht zu werden. „Pinguin, Pinguin! Was kümmert mich der Pinguin?", dröhnte er. „Du siehst doch, dass ich mit Wichtigerem beschäftigt bin und keine Zeit für den vermaledeiten Streichelzoo habe. Geh zu Sirene!"
    „Die hat mich geschickt. Du sollst auf der Stelle mit dem Vetkit antanzen, hat sie gesagt, sonst... Das möchte ich lieber nicht wiederholen."
    Matti, eben noch ein vor Energie strotzender Kugelblitz, ließ die Schultern fallen. Er seufzte leise, doch Stein erweichend.
    Babett litt mit ihm. So ein reizender, liebenswürdiger Mann, dachte sie. Herzensgut, immer auf das Wohl der anderen bedacht, nebenbei ein echtes Genie ...
    Aber alle trampelten auf ihm herum, als wäre er hier nicht der Direktor, sondern der Schuhabstreifer. Und am ärgsten trieb es seine Frau Sirene, diese grässliche Furie!
    Matti schlurfte zu einem der Einbauschränke des Wohnschwebers und kramte, Unverständliches murmelnd, nach dem Vetermär-Köfferchen. Babett trat hinter ihn. Sanft legte sie ihm die Handflächen auf den Rücken.
    Er zuckte zusammen, drehte sich weg. „Bitte, Babettchen. Lass das."
    „Es ist einfach nicht fair, wie sie mit dir umspringt. Du hättest Besseres verdient."
    Matti grinste müde.
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