Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Briefing ihres Vorgesetzten zu verdanken hatte – und schüttelte sich noch auf dem Weg ins Schlafzimmer die Jacke von den Schultern.
    Wenn man sich beeilte, konnte man das »Blackhawk« in zwanzig Minuten zu Fuß erreichen – in vierzig, wenn man der Versuchung erlag, im Feierabendverkehr das Auto zu nehmen.
    Dies war erst ihr zweiter Undercover-Auftrag seit ihrer Ernennung zum Detective. Sie hatte nicht vor, ihn zu vermasseln.
    Ally schnallte ihr Schulterhalfter ab und warf es aufs Bett. Ihre Wohnung war schlicht möbliert und ordentlich, was hauptsächlich daran lag, dass sie zu selten da war, um Unordnung zu machen. Ihr Elternhaus war noch immer ihr erstes Zuhause, dann kam das Polizeirevier, während das Apartment, in dem sie nur schlief, selten aß und noch seltener freie Zeit verbrachte, weit abgeschlagen an letzter Stelle lag.
    Sie hatte schon immer Polizistin werden wollen, obwohl sie nie viele Worte darüber verloren hatte. Es war ihr Traum gewesen.
    Sie riss ihren Kleiderschrank auf und durchstöberte ihre Garderobe hektisch nach einem passenden schwarzen Rock.
    Wenn sie sich beeilte, schaffte sie es vielleicht sogar noch, sich ein Sandwich zwischen die Zähne zu schieben, bevor sie los musste.
    Ally fand einen Rock, nahm ihn heraus und hielt ihn sich an. Als sie sah, wie kurz er war, verzog sie das Gesicht. Es half nichts, einen anderen besaß sie nicht. Sie warf ihn aufs Bett und kramte in einer Schublade nach einer schwarzen Strumpfhose.
    Wenn ihr schon nichts anderes übrig blieb, als einen Rock zu tragen, der ihr nur bis knapp über den Po reichte, tat sie verdammt gut daran, wenigstens ihre Beine mit blickdichtem Schwarz zu verhüllen.
    Die heutige Nacht kann entscheidend sein, überlegte sie, während sie aus ihrer Hose stieg. Sie musste nur die Ruhe bewahren. Ruhig sein, kühl und kontrolliert – das war das Geheimnis.
    Sie würde Jonah Blackhawk benutzen, ohne sich von ihm ablenken zu lassen.
    Obwohl sie durch ihren Vater bereits eine ganze Menge über ihn wusste, hatte sie ein bisschen auf eigene Faust recherchiert. Als Junge hatte er lange Finger, schnelle Beine und eine rasche Auffassungsgabe gehabt. Sie war fast versucht, einen kaum Zwölfjährigen zu bewundern, der es geschafft hatte, ein illegales Wettbüro zu etablieren. Aber nur fast.
    Nicht weniger bewundernswert war es vermutlich, wenn sich jemand nach einem solchen Start geändert – zumindest, so weit man wusste – und zu einem erfolgreichen Geschäftsmann gewandelt hatte.
    Ally war sogar schon in seiner Sportbar »Fast Break« gewesen und hatte die angenehme Atmosphäre ebenso genossen wie den guten Service und die erstklassigen Margaritas, die man dort mixte.
    Außerdem gab es eine ganze Reihe hypermoderner Flipperautomaten, wie sie sich erinnerte. Sofern nicht irgendwer in den letzten sechs Monaten ihren Rekord gebrochen hatte, standen auf Flipper Nummer eins immer noch ihre Anfangsbuchstaben.
    Sie sollte sich wirklich die Zeit nehmen und wieder einmal hingehen, um ihren Titel zu verteidigen.
    Doch darum geht es jetzt nicht, ermahnte sie sich streng. Im Moment ging es einzig und allein um Jonah Blackhawk.
    Schon möglich, dass er sauer war, weil zwei seiner Angestellten auf ihrer Verdächtigenliste standen. Tja, Pech für ihn. Ihr Vater wollte, dass sie dem Mann vertraute, also würde sie sich Mühe geben.
    Allerdings bestimmt nicht blindlings.
    Um 16:20 Uhr war Ally ganz in Schwarz gekleidet – Rollkragenpullover, Rock, Strumpfhose. Sie suchte auf dem Boden ihres Kleiderschranks nach Schuhen und fand schließlich ein akzeptables Paar mit relativ niedrigen Absätzen.
    Ally betrachtete sich sorgfältig im Spiegel, während sie ihre Haarspange abnahm und sich das Haar bürstete, um es anschließend wieder zu einem Pferdeschwanz zusammenzufassen. Dann schloss sie die Augen und versuchte sich in eine Kellnerin eines Nachtclubs hineinzuversetzen.
    Lippenstift, Parfüm, Ohrringe. Eine attraktive Bedienung bekam in der Regel mehr Trinkgeld, und natürlich ging es immer darum, möglichst viel Trinkgeld zu bekommen. Ally ließ sich Zeit für ihre Verwandlung und studierte anschließend das Ergebnis ihrer Bemühungen im Spiegel.
    Sexy, vermutlich. Mit Sicherheit weiblich, und auf eine angenehme Art praktisch. Aber es gab nicht eine Stelle an ihrem Körper, wo sie ihre Dienstwaffe hätte verstecken können.
    Verdammt.
    Ally beschloss, ihre Neun-Millimeter-Pistole in einer großen Umhängetasche zu verstauen. Da es ein frischer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher