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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere
Autoren: Nora Roberts
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Frühlingsabend war, warf sie sich eine schwarze Lederjacke über und hastete zur Tür.
    Wenn sie schnell genug in die Tiefgarage kam und alle Ampeln auf Grün standen, konnte sie es mit dem Auto gerade noch schaffen.
    Ally öffnete ihre Wohnungstür. Und fluchte.
    »Oh, hallo Dennis, was machst du denn hier?«
    Dennis Overton hielt mit einem breiten Lächeln eine Flasche kalifornischen Chardonnay hoch. »Ich dachte, wir könnten sie vielleicht zusammen trinken. In alter Freundschaft, sozusagen.«
    »Ich will gerade weg.«
    »Macht nichts.« Er nahm die Flasche in die andere Hand und umfasste Allys Ellbogen. »Ich begleite dich, wohin du willst.«
    »Dennis.« Sie wollte ihm nicht wehtun. Nicht schon wieder. Er war am Boden zerstört gewesen, als sie vor zwei Monaten Schluss mit ihm gemacht hatte. Und alle seine Anrufe, seine überraschenden Besuche, die zufälligen Begegnungen auf der Straße hatten unangenehm geendet. »Wir haben das doch alles schon x-mal durchgekaut.«
    »Ach komm, Ally. Nur ein wenig Zeit, nicht viel. Du fehlst mir.«
    Da war er wieder, dieser traurige Hundeblick, dieses flehende Lächeln, bei dem sie früher immer weich geworden war. Doch jetzt fiel ihr sogleich ein, wie sich dieses Gesicht vor Wut verzerren konnte, wenn Dennis aus grundloser Eifersucht einen Tobsuchtsanfall bekam.
    Früher hatte Ally sich genug aus ihm gemacht, um ihm immer wieder zu verzeihen, um zu versuchen, mit seinen Stimmungsschwankungen klarzukommen. Immerhin so viel, um sich heute noch schuldig zu fühlen, weil sie die Beziehung beendet hatte.
    Und auch jetzt machte sie sich noch genug aus ihm, um ihn ihre Ungehaltenheit über sein erneutes Eindringen in ihre Privatsphäre nicht spüren zu lassen. »Tut mir wirklich leid, Dennis, aber ich bin schrecklich in Eile.«
    Lächelnd verstellte er ihr den Weg. »Fünf Minuten, Ally. Lass uns einfach nur einen kleinen Schluck auf alte Zeiten trinken.«
    »Ich habe keine fünf Minuten.«
    Das Lächeln verblasste, und in seine Augen trat dieses unberechenbare Glitzern, das Ally noch von früher kannte. »Du hattest nie Zeit für mich, wenn ich es wollte. Alles musste immer nur nach deinem Kopf gehen.«
    »Stimmt. Sei also froh, dass du mich endlich los bist.«
    »Du hast einen anderen. Deshalb hast du Schluss gemacht.«
    »Und selbst wenn.« Jetzt reichte es ihr. »Hör zu, es geht dich nichts an, was ich mache oder mit wem. Das scheint nicht in deinen Kopf zu gehen. Also wirst du wohl noch daran arbeiten müssen. Ich habe es nämlich gründlich satt, Dennis. Und hör endlich auf, hierherzukommen.«
    Er packte sie am Arm, um sie am Weitergehen zu hindern. »Ich will nur mit dir reden.«
    Sie riss sich nicht los, sondern starrte lediglich auf seine Hand, dann hob sie den Blick und schaute ihn kalt an. »Ich warne dich, treib es nicht zu weit. Und jetzt lass mich durch.«
    »Was machst du, wenn ich es nicht tue? Mich erschießen? Mich festnehmen? Oder rufst du deinen Daddy, diesen Säulenheiligen der Polizei, und sagst ihm, dass er mich einsperren soll?«
    »Ich bitte dich noch ein zweites Mal. Lass mich durch, Dennis. Auf der Stelle.«
    Seine Stimmung kippte um, so glatt und schnell wie eine gut geölte Tür, die ins Schloss fällt. »Es tut mir leid, Ally. Gott, es tut mir so leid.« Seine Augen wurden feucht, und sein Mund zitterte. »Ich bin durcheinander, das ist alles. Gib mir noch eine Chance. Bitte, nur noch eine. Ich schwöre dir, alles dafür zu tun, damit es mit uns wieder klappt.«
    Sie schüttelte seine Hand ab. »Mit uns hat es nie geklappt, Dennis. Geh nach Hause. Ich bin nichts für dich.«
    Ohne einen Blick zurück ging sie davon.

2. K APITEL
    Um fünf nach fünf war Ally beim »Blackhawk« angelangt. Eins zu null im Rückstand, dachte sie, nahm sich aber trotzdem eine Extraminute Zeit, um zu verschnaufen und sich das Haar zu glätten. Am Ende hatte sie sich doch gegen das Auto entschieden und war die zehn Häuserblocks gerannt. Keine besonders große Entfernung, wie sie fand, auch wenn ihre Schuhe nicht gerade Sprinterschuhe waren.
    Sie betrat das Lokal und schaute sich um.
    Die lange, halbkreisförmige Theke war in glänzendem Schwarz gehalten und bot viel Platz für die mit schwarzen Lederpolstern bezogenen Barhocker aus Chrom. Die Wand hinter der Bar war schwarz-silbern verspiegelt.
    Behaglichkeit und Stil, entschied Ally. Die Atmosphäre lud ein, sich hinzusetzen, zu entspannen und mit vollen Händen Geld auszugeben.
    Und das taten viele Leute hier. Offenbar
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