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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere
Autoren: Nora Roberts
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beugte sich vor und küsste ihn. Eine Sekunde später verengte sie misstrauisch die Augen. »Und du schwörst hoch und heilig, dass du nicht weißt, wer dieses Spiel gewonnen hat? Du bist wirklich genauso ahnungslos wie ich?«
    »Absolut.«
    Aber die Art, wie er sie anlächelte, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie hatten die Spätnachrichten heute ausnahmsweise ausfallen lassen und schauten sich das auf Video aufgezeichnete Meisterschaftsendspiel an. »Also … irgendwie trau ich dir nicht über den Weg, Blackhawk.«
    »Wir haben eine Abmachung.« Er schob einen Ärmel ihres Bademantels hoch, ließ seine Fingerspitzen über ihre samtige Haut gleiten. »Ich werde nie vertragsbrüchig. Grundsätzlich nicht.« Er langte nach der Fernbedienung, drückte auf Stopp. »Da du gerade stehst …« Er hielt sein leeres Glas hoch. »Könntest du mir vielleicht nachschenken?«
    »Ich habe schon letztes Mal nachgeschenkt.«
    »Da warst du auch eben aufgestanden. Wenn du dich setzen und sitzen bleiben würdest, könnte dir das nicht passieren.«
    Sie gab sich geschlagen und streckte die Hand nach seinem Glas aus. »Na schön, aber guck ja nicht weiter, bis ich zurück bin.«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen.«
    Sie ging nach hinten in die Küche. Manchmal vermisste sie die Wohnung über dem Club. Aber sogar zwei überzeugte Großstadtmenschen wie sie und Jonah brauchten ab und zu Luft zum Atmen. Und dieses Haus hier war genau das Richtige für sie. Ebenso wie die Ehe, überlegte sie mit einem zufriedenen Aufseufzen, während sie Jonah Mineralwasser nachschenkte.
    Es hatte sich viel verändert, seit sie vor nunmehr achtzehn Monaten … nun ja … den Deal perfekt gemacht hatten. Zum Guten verändert.
    Auf dem Rückweg trank Ally einen Schluck von seinem Wasser. Als sie in dem großen Wohnzimmer ankam und sah, dass Jonah nicht mehr da war, stellte sie mit einem Kopfschütteln das Glas ab. Sie wusste, wo sie ihn suchen musste.
    Sie ging leise durchs Haus und blieb auf der Schwelle zum Schlafzimmer stehen.
    Der Wintermond schien durch die Fenster ins Zimmer und badete Jonah und das Baby auf seinem Arm in schimmerndem Licht. Ally floss das Herz über vor Liebe, während sie sich gleich darauf in eine wunderbar wohlige Wärme eingehüllt fühlte – ein ganz neuartiges Gefühl.
    »Du hast sie aufgeweckt.«
    »Sie war wach.«
    »Nein, ich wette, du hast sie aufgeweckt«, widersprach Ally und trat neben ihn. »Weil du einfach nicht die Finger von ihr lassen kannst.«
    »Warum sollte ich?« Er drückte seine Lippen in den schwarzen Haarflaum. »Sie ist meine Tochter.«
    »Keine Frage.« Ally fuhr dem Baby mit einem Finger über das weiche schwarze Haar. »Sie wird deine Augen bekommen.«
    Diese Vorstellung war atemberaubend. Er schaute in das perfekte kleine Gesicht, in die geheimnisvollen Augen des Neugeborenen. Er sah darin sein ganzes Leben. In Sarahs Augen.
    »Das kann man nach zwei Wochen noch nicht sagen. Ich habe gelesen, dass es länger dauert.«
    »Trotzdem bekommt sie deine Augen«, beharrte Ally. Sie legte ihm einen Arm um die Taille und schaute mit ihm zusammen auf das kleine Wunder hinunter. »Hat sie Hunger?«
    »Nein. Sie ist einfach nur ein Nachtmensch.« Und sie gehörte zu ihm, genau so, wie die Frau neben ihm zu ihm gehörte. Obwohl beide vor zwei Jahren für ihn noch nicht einmal existiert hatten. Jetzt waren sie seine Welt.
    Er wandte den Kopf und beugte sich zu Ally, die ihm ihren Mund entgegenhob. Als er den Kuss vertiefte, begann das Baby in seinen Armen zu strampeln, sodass Jonah sich von Ally löste und Sarah geschickt an seine Schulter bettete.
    Ally fand, dass er so wunderbar in seiner Vaterrolle aufging, als ob er sich sein ganzes Leben lang darauf vorbereitet hätte. Andererseits hatte er in ihrem Vater ja auch ein leuchtendes Vorbild gehabt.
    Sie musterte die beiden mit schräg gelegtem Kopf. »Ich nehme an, sie will jetzt das Spiel sehen.«
    Jonah rieb seine Wange an dem weichen Köpfchen seiner Tochter. »Ich glaube, sie hat so was erwähnt.«
    »Sie wird dabei einschlafen.«
    »Du auch.«
    Lachend nahm Ally die Decke aus dem Stubenwagen. »Gib sie mir«, verlangte sie und breitete die Arme aus.
    »Nein.«
    Ally verdrehte die Augen. »Na schön, bis zur Halbzeit kannst du sie meinetwegen halten, aber dann bin ich dran.«
    »Abgemacht.«
    Mit dem Baby an der Schulter und Hand in Hand mit der Frau, die er liebte, machte Jonah sich auf, den Abend zu genießen.
    – ENDE –
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