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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere
Autoren: Nora Roberts
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an sich, dass sie ihn lauthals verwünschte, weil es wehtat. Und gleich darauf lag sein Mund auf ihrem.
    »So ist es schon besser. Viel besser. Jetzt, Jonah. Hier und jetzt. Ich will, dass du mich auf der Stelle liebst. Als ob es um unser Leben ginge.«
    Eine Sekunde später lag er mit ihr auf dem Boden. Um sich zu beweisen, dass sie wohlbehalten und sicher und lebendig war.
    Der harte kalte Fußboden hätte ebenso gut ein warmes weiches Bett sein können oder Wolken oder der schroffe Gipfel eines Berges. Es war unwichtig, nichts mehr war wichtig, außer dass sie ihn mit Armen und Beinen umfing, außer dass ihr heißer Atem seine Haut streifte, dass ihr Herz an seinem hämmerte.
    Ihre ganze Angst, die Anspannung, die hässlichen Erlebnisse strömten aus ihr heraus, als er sie berührte. Bei dem Versuch, Stoffbarrieren zu beseitigen, verhedderten sich ihre Hände mit seinen. Doch es dauerte nicht lange, bis sie sich, von allem befreit, daranmachten, gemeinsam den Gipfel zu erstürmen.
    Als er in sie eindrang, voller Leidenschaft, die sich mit Wut und Verzweiflung mischte, war es, als käme er nach Hause.
    Sein Atem kam in kurzen schnellen Stößen; obwohl er sich bereits völlig verausgabt hatte, bewegte er sich noch immer gegen sie.
    »Halte mich, nur noch einen Moment.« Sie presste ihr Gesicht gegen seine Schulter. »Halt mich einfach fest.« Doch als sie etwas Warmes, Klebriges an ihren Fingern fühlte, machte sie sich von ihm frei. »Oh, Mist. Du blutest wieder. Warte, ich mache dir einen neuen Verband.«
    »Es ist okay.«
    »Es dauert nur eine Minute.«
    »Ally, lass es sein.«
    Sein scharfer Ton veranlasste sie, ihn aus zusammengekniffenen Augen anzustarren. »Glaub ja nicht, dass du mir entkommst. Glaube nur nicht, dass du damit durchkommst.«
    »Zieh dich an.« Er schob sich das Haar aus der Stirn und begann seinen eigenen Befehl zu befolgen.
    »Na schön.« Ally raffte ihre Kleider zusammen, zog sich an. »Wenn du unbedingt eine weitere Runde willst, kannst du sie haben. Du sturer Bock.«
    Er hörte, dass ihre Stimme bebte. Verfluchte sie. Verfluchte sich selbst. »Fang jetzt bloß nicht an zu heulen. Das ist unfair.«
    »Ich heule ja gar nicht. Glaubst du, ich würde deinetwegen heulen?«
    Sein Herz war kurz vor dem Zerspringen, als er ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange wischte. »Tu es nicht.«
    Sie schniefte, fuhr sich mit den Händen über die Wangen und schnaubte verächtlich. »Idiot.«
    Seine Augen blitzten wütend auf. Erfreuter hätte sie gar nicht sein können. Sie war vor ihm auf den Beinen, allerdings nur knapp.
    »Du liebst mich.« Sie schlug ihm mit der Faust gegen die Brust. »Aber du willst es nicht zugeben. Und das heißt, dass du kein harter Bursche bist, sondern nur ein verfluchter Dickschädel.«
    »Du hast mir vorhin nicht zugehört.«
    »Du mir auch nicht, und darum sind wir quitt.«
    »Dann hör mich wenigstens jetzt in aller Ruhe an.« Jonah legte die Handflächen an ihre Wangen. »Du hast Verbindungen.«
    »Wie kommst du dazu, mich so zu beleidigen?« Sie fand es erstaunlich, dass ihr nicht vor Wut der Schädel platzte. »Wie kannst du es wagen, in einem solchen Moment vom Geld meiner Familie zu reden?«
    »Ich rede nicht von Geld.« Er riss sie auf die Zehenspitzen, dann drückte er sie wieder nach unten. »Wer ist jetzt der Idiot? Geld ist nichts. Deine Brieftasche interessiert mich einen feuchten Dreck. Ich habe selbst eine. Ich rede von emotionalen Verbindungen. Von einem Fundament, Wurzeln, Herrgott noch mal.«
    »Die hast du auch – Frannie. Will. Beth. Meinen Vater.« Ally machte eine wegwerfende Handbewegung, wieder ruhiger geworden. »Im Grunde genommen sagst du doch, dass jemand, der aus einer Familie stammt wie meiner, sich nur mit jemandem zusammentun sollte, der aus einer ähnlichen Familie kommt. Obere Mittelschicht, nehm ich mal an. Der Mann, der zu mir passt, sollte eine gute Bildung haben und einen ganz normalen Job. Einen Beruf, genau gesagt. Wie zum Beispiel Anwalt oder Arzt. Geht es darum?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Interessant, wirklich höchst interessant«, sagte sie mit einem nachdenklichen Nicken. »Ich kann die Logik darin erkennen. Und weißt du auch, auf wen diese Beschreibung bis aufs i-Tüpfelchen passt? Auf Dennis Overton. Erinnerst du dich an ihn? Aufdringlicher Verfolger, Reifenaufschlitzer, Nervensäge vom Dienst.«
    Sie hatte den Spieß kurzerhand umgedreht. Jonah kochte vor Wut.
    »Und komm mir jetzt bloß nicht mit faulen Ausreden,
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