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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch
Autoren: Jason Dark
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Er hatte Schreckliches hinter sich. Er war Mallmanns Gefangener in seiner Vampirwelt gewesen, und dass er noch als Mensch existierte und nicht als Vampir, lag nicht an ihm, sondern an gewissen Umständen.
    Marek war und blieb ein Gefangener. Und damit musste er sich abfinden, so schwer es ihm auch fiel.
    Die Vampirwelt mit all ihrer Kälte – äußerlich als auch innerlich, denn sie war lebensfeindlich –, lag hinter ihm. Das konnte sich Marek nicht selbst an die Fahne heften, dafür hatte der Supervampir gesorgt, weil er seine Pläne hatte ändern müssen, was nicht freiwillig geschehen war. Man hatte ihn praktisch dazu gezwungen. [1]
    Frantisek Marek war wieder da, er war zu Hause!
    Aber sehen konnte er es nicht, denn ihn umgab eine satte Dunkelheit. Hinzu kam die Feuchte der Erde. Dass er dennoch wusste, wo er sich befand, das lag an dem ihn umgebenden Geruch.
    Er kannte ihn. So roch es nicht nur in irgendeinem Keller, sondern in einem bestimmten – in seinem.
    Sein Keller, sein Haus!
    Er hatte es zunächst nicht glauben wollen, aber es traf zu. Mallmann wollte ihn nicht länger in der Vampirwelt haben, also hatte er ihn in die Welt der Menschen gebracht. Hier sollte Marek sein endgültiges Schicksal erleiden und zum Blutsauger werden.
    Doch Frantisek Marek würde es nicht so ohne Weiteres mit sich geschehen lassen. Er war immer ein Mensch gewesen, der sich wehrte, solange noch ein Funken Kraft in ihm steckte. Nur war sein Gegner auf Nummer Sicher gegangen und hatte ihn gefesselt.
    Keine Stricke und auch keine Klebebänder, sondern dünne, harte und sehr widerstandsfähige Blumendrähte umspannten seine Gelenke an den Händen und den Fußknöcheln und hatten bereits Ringe in die Haut geschnitten.
    Bewusst hatte er das nicht miterlebt. Ein Blackout hatte ihn ausge schaltet. Irgendwann war er erwacht, und jetzt war er auf der einen Seite froh, dass er den Hunger ebenso verspürte wie den Durst, denn als Vampir hätte er diese Gefühle nicht gehabt.
    Marek blieb liegen. Auf dem Rücken, denn seine gefesselten Hände lagen auf dem Bauch, was er als einen Vorteil ansah. Da war Mallmann entgegen seiner Natur recht human gewesen.
    Die Zeit verstrich. Frantisek hatte auch jedes Gefühl dafür verloren. Aber er wollte nicht untätig sein. Solange der Supervampir nicht hier erschien, konnte er versuchen, sich zu befreien. Vielleicht war es ihm möglich, die engen Fußfesseln zu lösen, um dann aufzustehen.
    Für einen jungen Menschen war es kein Problem, sich aufzurichten. Bei Marek war das etwas anderes. Er hatte bereits so viele Jahrzehnte auf dem Buckel, und er war durch die Auseinandersetzungen in der Vampirwelt geschwächt.
    Trotzdem – er versuchte es.
    Ein Ruck – und…
    Nein, er fiel wieder zurück. Dabei merkte er, dass sein Rücken vom langen Liegen schmerzte und irgendwie auch steifer geworden war.
    Marek fluchte gegen die Decke. Er wollte nicht, dass sein alter Keller unter der ehemaligen Schmiede zu einer Todesfalle für ihn wurde. Er wollte nicht durch den Durst umkommen und auch nicht durch den Biss eines Vampirs.
    Der nächste Versuch. Diesmal ging Marek nicht so ruckartig vor, und siehe da, es klappte. Plötzlich lag er nicht mehr, sondern saß.
    Das Ziehen in seinem Rücken hörte ebenfalls recht schnell auf, und so etwas wie ein Strom aus optimistischen Gefühlen durchlief ihn.
    Er saß und atmete tief durch!
    Sein Herz klopfte noch immer recht schnell, aber die Schläge wurden bald ruhiger, und gleiches galt für seine Atmung.
    Er blieb noch sitzen und konzentrierte sich wieder auf die ihn umgebenden Gerüche. In früheren Zeiten, als seine Frau Marie noch lebte, da hatten sie im Keller Lebensmittel gelagert, denn hier war es recht kühl. Einen Kühlschrank hatten die Mareks nicht besessen.
    Das war längst anders geworden, und so hatte auch der Keller sein Gesicht verändert. Er war zu einem Aufbewahrungsort für Dinge geworden, die Marek nicht jeden Tag brauchte. So lagerte hier altes Werkzeug, das er nicht wegwerfen wollte. Auch Konserven gab es hier und einige Gläser mit Obst, das noch seine Frau eingemacht hatte.
    Weiter brachte ihn das auch nicht. Die Fesseln saßen fest, und sie schnitten noch tiefer ins Fleisch, wenn er seine Gelenke bewegte.
    Natürlich dachte er an seinen Todfeind Dracula II. Er fragte sich, was diese Gestalt trieb, warum sie ihn hier eingesperrt hatte und wie ihre weiteren Pläne aussahen.
    Marek konnte sich vorstellen, dass der Blutsauger schon dabei war, seine Zeichen
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