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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch
Autoren: Jason Dark
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aber in einem guten Blickwinkel, sodass er alles erkennen konnte, was dort oben passierte.
    Gelbes Licht fiel nach unten. Es breitete sich auf dem Boden aus wie ein Teppich. Aber das interessierte Marek nicht. Er wollte die Person sehen, die die Klappe geöffnet hatte.
    Er sah sie auch.
    Es war Dracula II!
    ***
    Das überraschte den Pfähler nicht besonders. Dass er trotzdem zusammenzuckte, lag daran, dass er sich wieder seiner eigenen Situation so verdammt bewusst wurde. Er würde sich nicht wehren können. Mallmann konnte mit ihm machen, was er wollte, und es gab auch niemand, der dem Vampirkiller zu Hilfe geeilt wäre.
    Der Vampir betrat den Keller noch nicht. Am Rand der Luke blieb er zunächst stehen, um einen Blick in die Tiefe zu werfen. Da er sich gebückt hatte, musste er Marek sehen.
    Zuerst lachte er. Dann gab er den ersten Kommentar ab. »Ich habe es mir doch gedacht. Du willst einfach nicht aufgeben. Du bist gefangen und versuchst alles. Aber die Handfesseln bekommst du nicht los, es sei denn, ich löse sie dir.«
    »Na, dann tu es!«
    »Und weiter?«
    »Dann werde ich mich zum Kampf stellen. Nur wir beide. Hast du verstanden, Mallmann?«
    »Habe ich. Aber ich glaube nicht, dass du den Kampf gewinnen würdest. Du überschätzt dich, wirklich. Du würdest untergehen – oder eher noch hineinschreiten in dein neues Leben.«
    »Aber ich hätte mich gewehrt.«
    »Wem nutzt es?«
    »Mir.«
    »Hör auf mit dem Pathos. Hier bestimmte ich die Regeln, Frantisek. Okay, dies ist nicht meine Welt, sondern die deine. Aber es muss dir doch verdammt quergehen, dass jetzt auch hier meine Gesetze gelten. Das kann nur ein Albtraum für dich sein.«
    »Freude macht es mir nicht.«
    »Gut, aber so ist das nun mal, wenn man auf der Seite der Verlierer steht, mein Freund.«
    Mallmann hatte genug geredet. Er handelte jetzt. Leicht ging er in die Knie und sprang dann nach unten. Auf die Leiter konnte er verzichten.
    Marek schaute zu. Das bleiche Gesicht, die dunkle Kleidung, das rote D auf der Stirn – das war Dracula II in seiner menschlichen Gestalt. Aber es gab noch eine andere, die Marek ebenfalls erlebt hatte.
    Der Vampir konnte sich innerhalb kürzester Zeit in ein anderes Wesen verwandeln. Dann nahm er die Gestalt einer riesigen Fledermaus an, und als er die Vampirwelt verlassen hatte, hatte Marek in den Klauen der Riesenfledermaus gehangen.
    Mallmann schaute ihn an. Amüsiert und spöttisch. Aber auch mit einer gewissen Gier im Blick, denn er wollte das Blut seines Todfeindes trinken.
    In seiner Welt war es ihm nicht gelungen. Dies in Mallmanns eigenem Haus nachzuholen, das war für ihn natürlich das Größte überhaupt.
    Er ging locker auf ihn zu. Trieb seine Spielchen und hob Mareks Kinn an, als er nahe genug vor ihm stand.
    »Wer kann dir jetzt noch retten, Pfähler? Weder dein Gott noch der Teufel. Niemand.«
    Frantisek schwieg. Er presste die Lippen zusammen. Er nahm innerlich Abstand. Er wusste, dass er hilflos war, aber das hinzunehmen war er nicht bereit. Um eine Antwort kam er herum, denn Dracula II stieß ihn mit einer Hand gegen die Brust, sodass er zurücktaumelte und fast gefallen wäre.
    »Ich kann mit dir machen, was ich will. Ich kann dich durch den Keller oder durch dein Haus treiben, und du wirst mich durch nichts stoppen können.«
    »Dann tu es, verdammt!«
    »Nein, das werde ich nicht. Aber ich werde dir sagen, was ich mit dir vorhabe. Du bist nicht irgendwer oder irgendjemand. Du bist Marek, der Pfähler, und du hast mir einige Steine in den Weg gelegt, was ich nicht vergessen habe. Und deshalb wird jetzt nach meinen Regeln gespielt. Dass dir ein neues Leben als Vampir bevorsteht, muss ich dir nicht erst noch sagen, Marek, aber du wirst nicht sofort in diese neue Existenz hineingleiten. Es wird ein Weg in Etappen sein. Ich sauge dein Blut aus, ich will es schmecken, mich daran ergötzen. Das alles wird passieren, nur nicht auf einmal.«
    »Was heißt das?«
    »Nun ja, ich werde dafür sorgen, dass du den Weg in die neue Existenz intervallweise gehst. Ich beiße dich an, verstehst du? Ich trinke erst nur einen Schluck von deinem Blut und lasse dich danach wieder allein. Aber ich kehre zurück und werde mir dann erlauben, den nächsten Schluck zu nehmen. Und auch den dritten, den letzten. Erst danach bist du reif und gehörst zu uns.«
    Marek hatte zugehört. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben.
    Jedes Wort hatte sich in seinem Kopf festgebrannt.
    Der Supervampir schaute ihn an. Er ließ
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