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DS029 - Die Auferstehung

DS029 - Die Auferstehung

Titel: DS029 - Die Auferstehung
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Es war reiner Zufall, daß General Ino der erste war, der einen Lastwagen voller Polizisten vor dem Wolkenkratzer halten sah, in dem sich Doc Savages New Yorker Hauptquartier befand. Zweifellos hätte der General wenig später davon in der Zeitung gelesen, wie jeder andere auch. Aber daß er die Polizisten ankommen sah, räumte ihm bei dem Ereignis sozusagen einen Logenplatz ein.
    Der General blieb stehen und sah zu. Es interessierte ihn, was die Beamten da auf ihrem Lastwagen hatten. Schwere Holzpfähle, Stacheldrahtrollen und Kisten mit Drahtkrampen.
    Der General hatte ein durchaus berufsmäßiges Interesse an Polizisten, denn viele Stunden des Tages verwendete er darauf, Wege auszutüfteln, wie er verhindern konnte, daß er ihnen in die Hände fiel.
    Die Polizisten begannen die Holzpfähle und Stacheldrahtrollen abzuladen. Der Offizier, der das Kommando führte, gestikulierte und rief Befehle. General Ino fiel vor Staunen der Unterkiefer herab. Die Beamten wollten quer über eine der belebtesten Straßen New Yorks einen Stacheldrahtzaun errichten!
    General Ino stand inmitten einer dichtgedrängten Schar anderer Neugieriger. Der General hatte keinerlei Angst vor den Polizisten. Nicht umsonst hatte er tage- und nächtelang gegrübelt; in New York zumindest stand er nicht auf der polizeilichen Fahndungsliste.
    Am anderen Ende des Häuserblocks gab es einen Menschenauflauf, weil dort ein weiterer Lastwagen mit Polizisten und allem Nötigen zum Errichten einer Stacheldrahtsperre gehalten hatte.
    General Ino hatte bisher immer nur in so entfernten Ländern wie Ägypten, Italien und Japan gearbeitet – an Orten, die möglichst weit von New York entfernt lagen, in denen es aber viele Reiche gab. Besonders reich waren die neuen Handels- und Industriemagnaten in Japan. Einer von ihnen hatte umgerechnet eine Viertelmillion Dollar Lösegeld für seinen Sohn und einzigen männlichen Erben gezahlt.
    Weitere Lastwagen trafen ein. Es sah so aus, als ob der gesamte Häuserblock durch Stacheldrahtsperren ab geriegelt werden sollte.
    General Ino hatte den Sohn des japanischen Handelsmagnaten umgebracht, aber das erfuhr der Mann natürlich nicht, solange er das Lösegeld nicht gezahlt hatte. Das heißt, er wußte es immer noch nicht. Jetzt, Jahre danach, grübelte der General immer noch über dem Plan, dem Handelsmagnaten ein anderes japanisches Kind entsprechenden Alters ›als Ersatz‹ zu schicken. Zu diesem Zweck hatte er die Kleider und die Schmucksachen, die das Kind getragen hatte, aufgehoben.
    Es kam natürlich prompt zu einem katastrophalen Verkehrsstau, als die Polizisten jetzt ihre Sperre zu errichten begannen.
    General Ino war ein leidenschaftlicher Pferderennwetter. Dazu brauchte er Geld. Außerdem hielt er sich praktisch einen eigenen Harem. Dazu brauchte er noch weit mehr Geld. Schließlich mußte er seine ganze weitverzweigte Organisation von Kriminellen und Killern finanzieren, damit sie beisammen blieb. Das erforderte das meiste Geld.
    Der General hatte einmal zusammengerechnet, was an Belohnungen auf die Köpfe seiner Leute ausgesetzt war, und war auf eine erstaunliche Summe gekommen. Leider hatte er bisher noch keine Möglichkeit gesehen, dieses Geld für sich zu kassieren.
    Denn General Ino war nahezu pleite – und damit reif für einen phantastischen, raffiniert geplanten und meisterhaft ausgeführten Fischzug, was die einzige Art von kriminellen Unternehmungen war, mit denen er sich überhaupt abgab.
    General Ino näherte sich dem nächsten Polizisten.
    »
M’sieu gendarme
«, näselte er, »können Sie mir sagen, was ’ier geschieht?«
    Der General konnte mehr als ein Dutzend Akzente täuschend nachahmen. Es war sozusagen ein Hobby von ihm.
    Der Beamte, der einer langen Ahnenreihe ziegellegender irischer Vorfahren entstammte, verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    »Da bin ich mit meiner Weisheit genauso am Ende wie Sie, Frenchy«, sagte er und deutete mit dem Daumen zum Himmel. »Irgend jemand da oben hat befohlen : Zäunt sie ein. Also tun wir’s.«
    »Aber,
m’sieu
, man muß Ihnen doch einen Grund gesagt ’aben,
n’est-ce pas?
«
    Der Polizist tippte auf seine Plakette. »Das hier ist für mich Grund genug.«
    »Sehl melkwüldig«, sagte der General im Singsangtonfall. »Sehl melkwüldig.«
    Der Uniformierte sah ihm nach und kratzte sich den Kopf. »Verflixt«, knurrte er. »Erst war er von den Champs-Elysees, und nun ist er plötzlich aus ’nem chinesischen Wäschereisalon.«
    Als
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