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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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dass sie etwas hätten verraten können, und in diesem Augenblick konnte Gabriel mit seinen geringeren Streitkräften bei all ihrem Mut jede Verstärkung brauchen, derer er habhaft werden konnte.
    Aber dann, als sie die Szenerie betrachtete, entdeckte sie eine Bewegung auf einem der Felsvorsprünge.
    Verwundert richtete sie das Teleskop auf den großen Felsen und schrie plötzlich auf, als sie einen dunkelhäutigen Mann durch das Fernrohr sah - mit einer Kanone!
    Wieder schaute sie durch das Teleskop auf einen der anderen scheinbar unbewohnten Felsen. Und auch dort entdeckte sie einen Fremden mit einem Turban, der mit Artillerie wartete. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen durch das Morgengrau und brachte die gewaltigen Masten der sich nähernden Kriegsschiffe zum Leuchten, sie ließ aber auch die versteckten Stellungen des Feindes aufblitzen.
    Sophia erschauerte, und als sie das Fernglas sinken ließ, verstand sie alles ganz genau.
    Es ist eine Falle.
    Genau das haben sie von uns erwartet. Sie wollen unsere Schiffe zerstören.
    Die Feinde hielten sich mit ihren transportierbaren Kanonen im Hinterhalt bereit, um die mächtige Flotte genau da zu treffen, wo jedes Schiff am verletzlichsten war: am Heck.
    Ein Schiff seitlich zu treffen war sinnlos und würde nicht unbedingt dazu führen, dass es vollkommen außer Gefecht gesetzt wurde, auch der Bug war gut geschützt. Aber das Heck war die Achillesferse eines jeden Schiffes.
    Sie mussten nur abwarten, dass die Flotte die Festung passierte, um sie dann von hinten zu beschießen.
    Wenn diese Kriegsschiffe beschädigt in der Meerenge lagen, würde die Verteidigung erheblich eingeschränkt sein.
    Dann würde der Orden des Skorpions die Insel einnehmen können. Gabriels dringende Warnung vor der weitaus größeren Bedrohung kam ihr in den Sinn. Nicht nur Kavros war in Gefahr. Diese Kriegsschiffe wahrten den Frieden im gesamten Mittelmeerraum.
    Gütiger Himmel. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als ihr klar wurde, dass sie die Schiffe daran hindern musste, in den Kanal einzulaufen. Sie mussten gewarnt werden und Zurückbleiben. Aber wie?
    Unten am Strand vor dem Palast machten die Fischer sich gerade zum Auslaufen fertig. Sie kniff die Augen zusammen und betrachtete sie genauer. Nun, wenn dies die einzige Marine war, die Kavros sein eigen nennen konnte, dann würde sie sie anführen.
    Gleich darauf lief sie aus dem Zimmer.
    „Timo, wach auf! Komm mit!“ Ihr Leibwächter saß auf einem Stuhl vor ihrer Zimmertür. Sie schüttelte ihn, bis er die Augen aufschlug, wartete aber nicht auf ihn, sondern lief weiter durch den Palast, wo ihr ein paar verschlafene Bedienstete folgten.
    Timo richtete sich auf, immer noch benommen, rannte ihr aber nach. „Was ist los?“
    „Die Kriegsschiffe sind eingetroffen. Wir müssen sie von der Meerenge fernhalten. Beeil dich!“ Sie stürmte aus dem Palast und zum Wasser hinunter.
    Es wurde allmählich heller, und die Stimmung am Strand war angespannt. Die Fischer hörten aus der Ferne das Kanonenfeuer, das von Agnos zu kommen schien, wussten es aber nicht zu deuten.
    Als Sophia in ihrer Mitte auftauchte und ihnen etwas zurief, drehten sie sich um und sahen sie misstrauisch an, ohne zu wissen, wer sie war.
    „Fischer von Kavros! In die Boote! Euer Land braucht euch jetzt!“
    Sie starrten sie fragend an und begriffen noch immer nicht, wer diese junge Frau war, die sie da so laut anfeuerte.
    Timo lief ihr nach.
    „Sie müssen mich an Bord nehmen“, rief sie und rannte zu dem Kapitän des größten Bootes. Atemlos sah sie ihn an.
    „Hoheit!“, rief Timo, aber er konnte sie nicht aufhalten, als sie die Leiter hinaufkletterte und ins Boot sprang.
    „Hoheit?“, murmelten die Männer. „Ist es die Prinzessin?“
    „Ja, in der Tat“, verkündete Sophia, packte ein Tau und rannte zur Reling. Sie schrie so laut sie konnte. „Und ich brauche jetzt eure Dienste! Wir müssen sofort zur Meerenge aufbrechen!“
    „Prinzessin - was ist los?“, fragte der Kapitän.
    „Die britischen Schiffe nähern sich der Meerenge, und wenn sie noch weiter fahren, werden sie vernichtet! Das dürfen wir nicht zulassen! Sie sind unsere Verbündete, und sie können unser Land nicht beschützen, wenn sie nicht mehr einsatzfähig sind. Es ist eine Falle! Sehen Sie das nicht? Ich habe keine Zeit für Erklärungen! Helfen Sie mir?“
    Sie zögerten, offenbar nicht ganz sicher, ob sie nicht vielleicht eine Verrückte vor sich hatten.
    „Hören Sie nicht die
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