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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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herbeizuführen, die in den letzten Jahren gegeneinander gekämpft hatten. Sie veranstaltete auch ein Treffen mit den Frauen beider Seiten und erinnerte sie an die wichtige Rolle, die sie in ihren Häusern spielten. Sie ermutigte sie, ihre Macht zu benutzen, um für Frieden zu sorgen, zum Wohle ihrer Männer und Söhne.
    Eine ihrer ersten Amtshandlungen als Königin bestand darin, ihre treuen Leibwächter Timo, Yannis, Niko, Markos und Kosta in den Ritterstand zu erheben. So dankte sie ihnen für die vielen Jahre treuer Dienste. Die Männer ihrerseits fanden in Kavros neue Aufgaben. Mit Sophias Zustimmung begannen sie im Stillen, das Bestreben einiger griechischer Patrioten zu unterstützen, sich gegen die osmanische Herrschaft zu erheben. Wieder bewies Großbritannien seine Freundschaft zu ihren Landsleuten, als der berüchtigte englische Dichter Lord Byron die Freiheit Griechenlands zu einer cause célèbre, zu einem aufsehen-erregenden Fall, erklärte und sich persönlich dafür engagierte.
    Die verschiedenen Mitglieder der Familie Knight machten sich persönlich daran, das Leben der Bevölkerung zu verbessern. Georgianas Hochzeitsgeschenk für Gabriel und Sophia war die Gründung einer nach englischer Art geführten Akademie für Mädchen. Lizzie und ihr Gemahl Lord Strathmore wollten dabei helfen, alle Altertümer zu katalogisieren und zu bewahren, so gut es nur ging. Durch Erdbeben und kriegsbedingte Schäden waren viele antike griechische Schätze auf Kavros gefährdet. Strathmore sorgte dafür, dass Gelehrte und Experten dorthin gebracht wurden, um sie zu retten.
    Durch die Verbindung zweier Menschen, die so außergewöhnlich waren, wurde Kavros plötzlich zu einem Ort, den halb Europa bereisen wollte. Es begannen aufregende Zeiten für das kleine Inselreich.
    Lord Alec Knight bemerkte beiläufig, wie schade es wäre, dass es keinen Platz gab, an dem die Touristen wohnen konnten. Nach einem Geistesblitz schlug er vor, ein Grand Hotel mit einem guten Casino zu bauen, um den Gästen einen stilgerechten Aufenthalt zu bieten. So könnten sie seiner Meinung nach wegen der Unterhaltung, aber auch wegen des guten Klimas kommen. Als er das hörte, griff der Zweitgeborene der Knights, Lord Jack, die Idee sofort als großartige Investitionsmöglichkeit auf. Er begann sich darum zu kümmern, von der Regierung ein Stück Land direkt am Ufer zu pachten. Anschließend arbeiteten er und Robert gemeinsam an diesem Projekt -zwei Brüder, die einst nicht einmal miteinander gesprochen hatten.
    Was nun Gabriels Bruder Derek betraf, so reagierte der außerordentlich belustigt auf all das.
    „Dass du am Ende ein Prinz geworden bist, überrascht mich nicht im Geringsten“, meinte er und schlug Gabriel auf den nun königlichen Rücken. „Verdammt, du hast dein Geld und deinen Status aufgegeben, und am Ende hast du eine Krone und ein Land bekommen.“
    „Ja, aber noch wichtiger ist, dass ich sie habe“, erwiderte er und deutete auf Sophia.
    Derek grinste breit. „Jetzt hast du es begriffen.“
    Und Sophia? Nun, ihre neue Rolle als Königin erschien ihr weitaus weniger beängstigend, als sie gedacht hatte, jetzt, da sie Gabriel an ihrer Seite wusste. Er konnte ihr helfen und sie beraten, wenn es nötig war. Das Leben war zudem sehr viel angenehmer, da sie nicht mehr fürchten musste, ermordet zu werden. Das schien derzeit niemand vorzuhaben, und da sie ihren Ehemann zum Schutz hatte, spielten diese möglichen Sorgen letztlich auch keine Rolle mehr.
    Ihr fiel auf, dass der Tag auf Agnos, an dem er beinahe ertrunken wäre, Gabriel auf eine seltsame Weise verändert hatte. Seit er von seiner zweiten Begegnung mit dem Tod zurückgekehrt war, trug er ein geheimnisvolles wissendes kleines Lächeln zur Schau, das sie gleichermaßen betörte und verwirrte. Er schien etwas zu wissen, das sie nicht wusste.
    Der Glanz in seinen kobaltblauen Augen, den sie bis dahin nur gelegentlich gesehen hatte, war jetzt ständig da. Er wirkte ruhig und im Reinen mit sich selbst. Doch unabhängig davon war Gabriel natürlich auch ein Mann, der gebraucht werden wollte. Er fand das Leben auf Kavros so erfüllend, weil nicht nur Sophia ihn um Rat und Schutz bat, sondern auch ihr Volk. Es überraschte sie nicht, wie leicht er sich in seine neue Rolle als ihr Mitregent hineinfand.
    Er war der geborene Anführer und hatte keine Schwierigkeiten damit, Verantwortung zu übernehmen, wenn es nötig war, aber er gab ihr nie das Gefühl, ihre Autorität als Königin
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