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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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„Vielleicht solltest du warten, bis die Gardeschiffe hier sind“, meinte Sophia, die jedoch das Gefühl hatte, hier nicht mehr viel ausrichten zu können. „Diese Schiffe verfügen über mehr Männer und mehr Kanonen und könnten dir nützlich sein. “
    „Nein“, sagte Gabriel sanft. „Nun, da du hier bist, erwarten sie etwas. Wenn die großen Schiffe erst hier sind, wird unsere beste Gelegenheit bereits vorüber sein.“
    Sie senkte den Blick. Pater Nektarios bemerkte, wie verletzt sie aussah, und sah sie besorgt an.
    „Nun, Gentlemen“, flüsterte sie. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. “
    Die Männer verneigten sich, als sie hinausging und sich in ihre Kammer zurückzog - als könnte sie der Trennung entfliehen, die ihr wie das reine Grauen erschien.
    Aber sie war unvermeidlich.
    Zitternd saß sie auf ihrer Bettkante und wartete darauf, dass Gabriel kam. Sie fühlte sich wie eine Verurteilte.
    Schließlich schloss er lautlos die Tür hinter sich. Sie stand auf und holte tief Luft, als sie ihn vor sich sah, ganz in Schwarz gekleidet, wie in jener Nacht auf dem Berg, und wieder bis an die Zähne bewaffnet.
    Als er auf sie zutrat, wäre sie am liebsten zurückgewichen, als könnte ihre Weigerung, sich von ihm zu verabschieden, ihn am Gehen hindern. Ihr Herz klopfte heftig, und ihr Magen zog sich zusammen, als er ihr die Hände auf die Schultern legte und ihr zärtlich in die Augen sah.
    Keiner von beiden sagte ein Wort.
    Sophia schlang die Arme um ihn, achtete nicht auf die vielen Pistolen und Säbel, sondern drückte ihn mit aller Kraft an sich. Sie kniff die Augen zu, drängte die Tränen zurück und das Wissen um die entsetzliche Gewalt, der er ausgesetzt sein würde, zusammen mit der Tatsache, dass sie ihn vielleicht nie wieder sah.
    Aber wenn dies der Abschied war, dann würde ihr letztes Geschenk an ihn ihr Mut sein. Wenn sie sich nie wieder in die Arme schließen konnten, dann sollte er sich ihrer als starke Frau erinnern. Sie wollte auf keinen Fall weinen.
    Sie hatte ihr Herz einem Krieger geschenkt, und jetzt war der Augenblick gekommen, da sie zeigen musste, dass sie seiner wert war, sein Opfer und sein Ehrgefühl verdiente, Gabriel wollte seiner Pflicht nicht aus dem Weg gehen, ihm zuliebe wollte sie dasselbe tun, auch wenn ein Teil von ihr dabei starb. Eine Woge des Schmerzes erfasste sie, als sie ihn so fest hielt, wie eine grausame Umkehr der Lust, die sie miteinander geteilt hatten.
    Sie berührte sein Haar, seine Schultern, seine Arme. Sie hob seine Hände an ihre Lippen und küsste sie liebevoll, dann sah sie in seine kobaltblauen Augen. Sie drängte ihre Tränen zurück und umfasste einen Moment lang sein Gesicht.
    „Ich werde dich immer lieben“, flüsterte sie ruhig. „Immer. Und wenn ich ein Kind bekommen sollte, werde ich ihm von dir erzählen - alles. “
    „Prinzessin.“ Er drückte sie an sich und umfasste mit seinen Lippen ihren Mund, durchdrang ihre Seele mit seiner glühenden Leidenschaft. Als er sich von ihr löste, sank er langsam auf die Knie und küsste mit geschlossenen Augen ihren Bauch.
    Sophia streichelte sein schwarzes Haar.
    Als er wieder aufstand, nahm er sie noch einmal behutsam in die Arme und drückte sanft seine Lippen auf ihre Stirn. „Ich werde zu dir zurückkommen.“
    Sie zitterte. Auch wenn es ihre ganze Kraft erforderte, so bewahrte sie doch die Fassung.
    „Ich werde hier sein“, erwiderte sie mit hoch erhobenem Kopf.
    „Du bist so schön“, flüsterte er und verstand, was sie ihm in diesem Moment schenkte.
    „Danke, mein Liebster, für das, was du jetzt tun wirst“, sagte sie, und dann tat sie das Schwerste, was sie in ihren einundzwanzig Jahren je getan hatte.
    Sie ließ ihn gehen.
    Als sie zurücktrat, neigte er den Kopf und zog ihre beiden Hände an seine Lippen. Er sah ihr ein letztes Mal in die Augen, dann ließ er ihre Hände los.
    Sein Blick hatte sich für immer in ihr Herz gebrannt.
    Keiner von ihnen vermochte noch zu sprechen, denn das einzige Wort, das es zu sagen gegeben hätte und das keiner von ihnen herausbrachte, war ein Abschiedswort.
    Er holte tief Luft, machte auf der Stelle kehrt und ging hinaus mit dem energischen Schritt eines Mannes, der eine Mission zu erfüllen hat.
    Ein Mann, der auch den Tod nicht fürchtete.
    Das war es, was ihr Angst machte. Er sollte ihn fürchten. Er sollte vorsichtig sein. Aber das war er nie.
    Als die Tür ins Schloss fiel, brach Sophia zusammen.
    Sie sank zu Boden, barg das Gesicht
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