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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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Kanonen?“ Sophia deutete mit einer weit ausholenden Armbewegung auf das Meer.
    „Ist sie wirklich die Prinzessin?“, rief jemand.
    „Erkennen Sie sie nicht?“ Timo mischte sich lautstark ein.
    „Beeilen Sie sich, für unser Land!“, erwiderte Sophia. „Setzt die Boote in Bewegung! Bitte!“
    „Hoheit, was sollen wir tun?“, fragte der Kapitän des Bootes, auf dem sie stand.
    „Wir müssen genau dorthin!“ Sie deutete auf die Wasserstraße.
    Und zu ihrem Erstaunen folgten die Fischer ihrer Anweisung.
    Die Männer kletterten in ihre Boote.
    Gleich darauf lichteten sie Anker, setzten die Segel und machten sich auf den Weg.
    Der Kapitän führte sie an. Die Mannschaften riefen einander Anweisungen zu, als sie aufs Meer hinausfuhren, eine ungewöhnliche Flotte, die sich jedoch in gerader Linie den mächtigen Kriegsschiffen näherte.
    Beeilt euch, dachte sie. Sie konnte nur hoffen, dass die Kriegsschiffe ihr Kommen nicht als Angriff deuten würden und sie vom Wasser bliesen.
    In der Ferne hörten sie noch immer Kanonendonner.
    Ihr Herz klopfte wie wild, als sie sich den versteckten Stellungen der Feinde näherten. Die Fischer merkten natürlich, dass irgendetwas im Gange war, aber sie hatten die verborgenen Männer noch nicht gesehen.
    Sophia wusste, dass die Kriegsschiffe das Hauptziel waren, nicht sie. Trotzdem hoffte sie, dass die Schurken ihre Meinung nicht vielleicht änderten. Sie setzte das Leben der Fischer aufs Spiel, aber Leon hatte sie gelehrt, dass ein Anführer so etwas manchmal tun musste. Entscheidungen, die das Schicksal eines ganzen Volkes betreffen konnten, waren nicht leicht zu fällen.
    Sie konnte nur beten, dass die Janitscharen, die bei der Artillerie warteten, beim Anblick der kleinen Boote nicht auf falsche Gedanken verfielen. Schließlich liefen die griechischen Fischer jeden Tag aus, um ihr Tagewerk auf See zu beginnen, so wie seit Tausenden von Jahren.
    Die Stimmung wurde noch angespannter, als sie sich den großen Kanonenbooten näherten, ohne dass diese ihre Geschwindigkeit verringerten.
    Die Gardeschiffe aufzuhalten würde eine Zerreißprobe für die Nerven werden, aber sie mussten es tun, um sie vor der Zerstörung zu retten. Als sie gefährlich nah kamen, fast schon vor ihnen fuhren, riefen die Briten ihnen zu, aus dem Weg zu gehen, aber Sophia schrie: „Kommt nicht näher!“ Als einige der Fischer ihr zubrüllten, es würde einen Zusammenstoß geben, ließ sie den Kurs ändern.
    Es gab noch einige Rufe vom Deck des ersten Kanonenboots, aber erst als die Kriegsschiffe direkt neben ihnen waren, glaubte sie, dass diese ihre Fahrt verlangsamt hatten.
    Wütende Gesichter zeigten sich über der Reling. „Was soll das alles bedeuten? Wir geben Ihnen noch eine Chance, um aus dem Weg zu gehen, und wenn Sie die nicht nutzen ...“
    „Warten Sie! Sie verstehen nicht! Wir wollen Ihnen helfen!“ Sie stand auf dem Fischerboot und warf den Kopf zurück, als sie ihnen antwortete. „Sie dürfen nicht in die Wasserstraße fahren! Dort wartet eine Falle auf Sie. Commander Blake wusste nichts davon! Wenn Sie weiter Ihren Kurs beibehalten, müssen Sie damit rechnen, dass man Sie vernichtet! “
    „Wer sind Sie?“, fragte ein Offizier.
    „Ich bin Prinzessin Sophia von Kavros.“
    Es folgte eine Pause. Sie verzog das Gesicht und fürchtete, man würde sie auch hier für eine Irre halten, weil sie das behauptete. Aber die Antwort überraschte sie.
    „Ja, verdammt, ich glaube fast, Sie sind es wirklich! “ Sie runzelte die Stirn und blickte hinauf zu dem Offizier, von dem sie nur die Umrisse ausmachen konnte. „Kenne ich Sie, Sir?“, rief sie nach oben. Sie hatte wohl bemerkt, wie sich sein Tonfall verändert hatte.
    „Nein, aber ich habe Sie schon einmal gesehen, Hoheit, auf einem Ball in London. Ich wollte Sie um einen Tanz bitten, aber ich habe es nicht gewagt.“ Er lachte bescheiden. „Zu Ihren Diensten, Madam. Ich bin der Erste Maat dieses Schiffes.“
    „Nun, Erster Maat dieses Schiffes, ich schulde Ihnen ganz sicher einen Tanz, wenn Sie Ihre Kanonen auf diese Felsen hier richten, wo unsere Feinde in einem Hinterhalt auf Sie warten.“
    „Tatsächlich?“
     „Überzeugen Sie sich selbst.“
    Im hellen Licht des Morgens sah sie, wie der Erste Maat sein Fernrohr auf die Felsen richtete, hinter denen die Schurken sich versteckt hielten.
    „Nun“, erklärte er, „es ist sehr anständig von Ihnen, uns zu warnen, Prinzessin. “
    „Feuern Sie, Sir, sobald wir aus dem Weg
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