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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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sind.“
    „Keine Sorge, wir schießen über Ihre Köpfe hinweg.“ „Sie werden die Fische verschrecken“, murmelte der Kapitän des Bootes, auf dem sich Sophia befand.
    Sie warf ihm einen empörten Blick zu, dann sah sie wieder hoch zum Ersten Maat. „Bitte schicken Sie jeden Mann, den Sie entbehren können, nach Agnos. Dort finden die eigentlichen Kämpfe statt.“
    „Mit Vergnügen, Hoheit. Möchten Sie an Bord kommen?“ 
    „Nein, Sir. Ich bin selbst nach Agnos unterwegs.“
     „Tatsächlich?“, fragte der Kapitän. Jetzt zeigte er sich empört.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Nun - ja! Sie haben doch keine Angst, oder? Ich habe keine, und ich bin nur eine Frau!“
    „Nun, wenn Sie es so sehen!“, murmelte der Kapitän, und einige Mitglieder seiner Mannschaft lachten. „Setzt die Segel in Richtung Kavros!“
    Die Kriegsschiffe taten dasselbe.
    Sophia lächelte vor sich hin und ging hinüber zum Bug. Sie wollte von dort aus beobachten, wie Gabriels Kampf sich entwickelte.
    Bedeckt von Schweiß, Blut und Spuren des Schwarzpulvers, hatte er sich bis zur Festung durchgekämpft, und jetzt jagte er Scheich Suleiman, während die Marinesoldaten sich um die Janitscharen kümmerten.
    Vor Anstrengung keuchend durchsuchte Gabriel Raum für Raum der einstigen Verteidigungsstätte. Wo zum Teufel war er?
    Es war noch nicht lange her, da hatte er den hochgewachsenen, hageren Araber gesehen, aber plötzlich war er verschwunden. Der Imam schien sich im Rauch der Explosionen aufgelöst zu haben. Wahrscheinlich hatte er ein bestimmtes Ziel im Auge.
    Gabriel war sich ziemlich sicher, dass der Schurke zu fliehen versuchte, ohne sich darum zu kümmern, dass seine Gefolgsleute hier im Kampf zurückblieben.
    Wenn er ihn nicht festsetzen konnte, dann würde er ihn töten, darauf war er vorbereitet. Sie konnten es sich nicht leisten, ihn entkommen zu lassen. Er würde nur noch mehr Männer mit seinem Hass infizieren, nur noch weitere Feinde heranzüchten, die nur nach der Macht gierten, nach ihrem Dschihad.
    Als er um eine weitere Ecke bog, betrat er die Überreste eines breiten mittelalterlichen Ganges und entdeckte den Scheich in einer Nische.
    „Suleiman!“
    Der Scheich fuhr herum, hob sein Gewehr, zielte auf Gabriel und drückte ab. Der presste sich gegen die Mauer, entging nur knapp der Kugel, erwiderte aber gleich darauf das Feuer und traf Suleiman ins Bein, als dieser zu entkommen versuchte.
    Der Scheich stieß einen Schrei aus, danach presste er die Hände auf das blutende Bein. Rasch hinkte er davon und wollte sich aus dem Staub machen. Gabriel vergeudete keine Zeit mit Nachladen, sondern zog seinen Säbel und lief hinterher.
    Als er den Durchgang erreichte, gelangte er zu einer steilen Außentreppe, die kein Geländer hatte. Die Stufen waren von Wind und Regen geglättet und führten hinunter zum blauen Wasser, wo ein einfaches Ein-Mann-Boot wartete.
    „Verdammt“, stieß Gabriel hervor. „Du entwischt mir nicht!“
    Scheich Suleiman hinkte so rasch er konnte die Treppe hinunter, eine Hand an der Festungswand, die andere an das schmerzende Bein gepresst.
    Gabriel folgte ihm, fest entschlossen, diesen Bastard der Gerechtigkeit zuzuführen. Die Treppen waren gefährlich, aber schnell würde er ihn eingeholt haben.
    Er war ihm schon ganz nahe, als das Erdbeben kam.
    Die Welt begann zu schwanken.
    Verdammt! Gabriel fiel gegen die Mauer und versuchte, sich zu stützen. Weiter unten auf der Treppe tat der Scheich dasselbe.
    Dann war ein entsetzliches Knirschen zu hören. Gabriel blickte nach oben und sah, dass ein Stück der alten Festungsmauer in sich zusammensank, kippte, abbrach und schließlich hinabstürzte.
    Gabriel presste sich so nah er konnte an die Wand, die noch standhielt. Vor seinen Augen fiel das Mauerstück ins Wasser, das so hoch aufspritzte, dass er es in seinem Gesicht fühlen konnte.
    Teile der restlichen Mauer gerieten nun durch die Nachbeben ins Schwanken. Es folgten kleinere Steinstücke, dann viel Staub.
    Das sah nicht gut aus.
    Das Beben hielt noch an, und mit klopfendem Herzen streckte Gabriel die Hand aus und versuchte, seinen Schwerpunkt zu verlagern, um das Gleichgewicht zu halten. Es schien beinahe, als wollte die Insel ihn abschütteln und ins Meer werfen.
    Von unten hörte er einen Aufschrei, als Suleiman plötzlich abrutschte und seitlich von der Treppe stürzte. Einen Moment lang hielt er sich nur mit den Händen fest.
    Der bärtige Mann warf Gabriel einen panischen Blick zu, aber ehe
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