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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin
Autoren: Gaelen Foley
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konnten sie nicht voneinander lassen. Er spürte, dass sie reden sollten, aber offensichtlich war sie nicht deshalb gekommen. Er wollte, dass sie innehielt, umfasste behutsam ihre Hände, sogar noch, als ihr Duft, ihr weicher Körper sein Begehren weckten. Doch sie beachtete ihn gar nicht.
    Sie zitterte. Ob es vor Leidenschaft war oder vor Zorn, das wusste er nicht zu sagen. Aber er reagierte auf ihre Nähe mit hilflosem Verlangen, trotz der widersprüchlichsten Gefühle, die in ihr toben mussten. Ihm ging es nicht anders. Auch er hatte wach gelegen und nur an sie gedacht. Er streichelte ihren glatten, kühlen Arm und wusste nur, dass er ganz ihr gehörte, mit Haut und Haar.
    Und sie nahm ihn sich.
    Sie griff zwischen seine Schenkel, als wüsste sie, dass er ihr Eigentum war. Sie führte sein Glied in sich hinein und setzte sich rittlings auf ihn, wie sie es in jener Nacht im Hotel getan hatte. Gabriel atmete schwer, als sie so über ihn herrschte, und er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Als er ganz tief in sie eingedrungen war, legte sie den Kopf zurück, blickte zur Decke hoch, und langsam, ganz langsam, schien der Ärger von ihr abzufallen. Er hörte sie schluchzen.
    Mitleid überkam ihn.
    Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest.
    „Ich kann nicht....",stieß sie hervor.
    „Pst“, machte er. Er tastete nach ihren Lippen und küsste sie so behutsam, wie er es nur vermochte, gab ihr einen Kuss, von dem er hoffte, dass er mit ihm all seine Liebe übermitteln konnte, all seine Sehnsucht und seine Hingabe. Wären jetzt Worte angebrachter, so hätte es ihm in diesem Augenblick an Beredsamkeit gefehlt.
    Sophia schlang die Arme um seinen Hals und ließ es zu, dass er sie behutsam auf den Rücken drehte. Dann liebte er sie, langsam, zärtlich, so wie er es hätte tun wollen in , der Nacht, in der sie ihm ihre Jungfräulichkeit schenkte.
    Sie weinte in seinen Armen, und Tränen strömten ihr über das Gesicht, als sie sich ihm entgegendrängte und den Höhepunkt erreichte. Gabriel küsste immer wieder ihren Hals, er selbst konnte die Tränen nicht ganz unterdrücken.
    „Ich liebe dich“, flüsterte er.
    Sie hielt ihn fester. „Ich werde dich immer lieben“, wisperte sie mit zitternder Stimme.
    Sie blieb nicht die ganze Nacht. Als sie bekommen hatte, was sie wollte, verließ sie sein Bett und schlüpfte hinaus, so lautlos wie ein Geist in ihrem weißen Gewand.
    Gabriel stützte sich auf die Ellenbogen und sah ihr nach, körperlich befriedigt und doch immer noch voller Sehnsucht nach ihrer Nähe. Sein Herz und sein Verstand rangen miteinander.
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen und warf einen Blick zurück, als wollte sie sich den Anblick genau einprägen.
    Dann zog sie die Tür hinter sich ins Schloss.
    Er atmete aus und ließ sich auf den Rücken fallen, legte den Arm über die Augen und versuchte, den heftigen Schlag seines gebrochenen Herzens zu beruhigen.
    Er hatte das Gefühl, dass sie dieses Mal nicht zurückkommen würde.

22. Kapitel
    Am nächsten Tag begann Sophia ihre Rundreise durch das Land, das sie regieren sollte. Einige der treuen Ratgeber ihres Vaters begleiteten sie, darunter Erzbischof Nektarios sowie eine Reihe von schwer bewaffneten königlichen Marinesoldaten. Gabriel war ebenfalls dabei und beobachtete unablässig die Menge. Sie wusste, er achtete auf die verdächtigen Gesichter, auf Fremde, die sich im Hintergrund hielten, hinter der Menge, die sich bildete, wohin sie auch kam. Aber sie achtete nicht auf die lauernden Feinde und überließ es ihm, damit fertig zu werden.
    Ihre einzige Mission war, ihrem Volk ihre Liebe zu zeigen und ihre Bereitschaft, ihm zu dienen, dabei trat sie ihnen mit einer Vertrautheit gegenüber, von der ihr Vater niemals zu träumen gewagt hätte. Sie hörte respektvoll zu, wenn die Menschen ihre Trauer äußerten, und gab ihnen die Zuversicht, nach der sie sich so lange gesehnt hatten, erklärte, dass Hilfe unterwegs sei. Sie ging zwischen ihnen umher, schüttelte den Älteren die Hand, nahm Blumen von den Kindern entgegen, sah sich die Schäden an, die der Krieg verursacht hatte und jene, die von den letzten Erdbeben stammten. Tatsächlich bebte die Erde noch immer ein wenig, während sie von Stadt zu Stadt reisten. Am Abend, als alle in den Palast zurückkehrten, war sie mehr als erschöpft. Es war ein wunderbarer, erschreckender, anstrengender Tag gewesen.
    Vielleicht war es die Sonne, die sie so ermüdet hatte, vielleicht waren es die gesamten
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