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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige
Autoren: Robert Asprin
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Lippen und Händen. Er quiekte vor Ärger. Dann mußte er auch noch feststellen, als er aufstehen wollte, daß seine Federn an der Bank klebten.
    Markmor und Marype erkannten die Falle zu spät. Auch sie klebten fest. Ihre Lippen und Hände ließen sich nicht vom Krug lösen und ihre Gewänder nicht von Bank und Fußboden. Die Augen des Meisterzauberers blitzten wie amethystfarbene Flammen. Ein wütendes Knurren grollte in seiner Kehle.
    Schwefelrauch schoß empor, und Rubigos Krug fiel klappernd auf den Holzboden. Einen Moment später schwand der Rauch, und der Dämon stand in der Mitte des Zimmers.
    »Nicht dumm ausgedacht, dicker Mann. Zu dumm für dich, daß du nicht gewußt hast, daß wir Dämonen auf andere Ebenen springen können, einfach wenn wir es wollen. Ha ha!
    Hat dir denn nie jemand gesagt, daß du dich nicht mit uns anlegen sollst? Jetzt wirst du sterben!«
    »Meinst du wirklich? Ich glaube eher, daß du mir gar nichts anhaben kannst, solange ich Thebas Talisman trage. Was hältst du davon, wenn ich dir mit meinem Beil auf den Leib rücke? Wie willst du wissen, daß es dir nicht den Garaus macht?«
    Rubigo hielt einen Moment inne. Cholly stand auf und löste sein Fleischerbeil vom Eisenring an seinem Gürtel, mit der Linken zog er sein Ilbarsimesser. Er wartete lächelnd.
    »Gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden«, knurrte Rubigo und schwang einen langen Arm mit scharfen grünen Krallen nach Cholly. Seine Klaue hatte drei mit Schwimmhäuten verbundene Finger und einen Daumen. Cholly wich mühelos aus. Der Dämon war langsam. Cholly hackte mit dem Beil.
    Rubigos Klaue fiel auf den Boden. Einen Moment lang lag sie sich windend da, dann verschwand sie. Die braungrüne Flüssigkeit aus des Dämons Stumpf hörte auf zu fließen, und schon war die Klaue zurück. Rubigo lachte höhnisch.
    Oh oh, dachte Chollander.
    Kichernd und geifernd umkreiste ihn Rubigo, wollte offenbar Katz-und-Maus mit ihm spielen, bevor er ihn tötete. Er peitschte mit den Armen nach ihm, und seine Krallen zerschnitten die Luft, ohne jedoch nahe genug zu kommen. Der Leimsieder blieb ruhig, duckte sich und wehrte ab. Einmal sprang er vor, und es gelang ihm, das Beil tief in Rubigos Brust zu hacken. Die Wunde schloß sich jedoch, kaum daß er die Waffe zurückgezogen hatte.
    Markmor und Marype beobachteten Mann und Ungeheuer unentwegt über die Krugränder.
    Die Höllenbrut ermüdete den Leimsieder. Er war zwar unverletzt, aber er rang bereits nach Atem. Schweiß tropfte ihm in die Augen und brannte. Er schob das Ilbarsimesser in seine Scheide zurück und faßte das Beil mit beiden Händen. Er blinzelte und wehrte ab und griff an. Natürlich war ihm klar, daß er seine Taktik ändern mußte, ehe er in seiner Erschöpfung einen entscheidenden Fehler machte.
    Verdammt, dachte er. Ich habe ihm genug Hiebe versetzt, daß sie eine ganze Abteilung Soldaten in die Hölle geschickt hätten, aber seine dämonische Magie heilt seine Wunden jedesmal. Wenn er ein Sterblicher wäre, könnte ich ihn fertigmachen!
    Cholly lächelte.
    Er schwang sein Beil wieder mit einer Hand und tastete mit der anderen nach dem Talisman. Er riß ihn über den Kopf und brummte: »Das genügt. Das wollt ihr doch haben. Nimm es. Ich kann nicht mehr kämpfen. Nimm das verfluchte Ding und laß mich in Ruhe. Ich weiß, wann ich geschlagen bin.«
    »Das gefällt mir schon besser, Fettsack. Du bist gut, aber mit einem Dämon wie mir kannst du es nicht aufnehmen. Gib her!«
    Er fing das Medaillon mit Schwimmflügelklauen. Jetzt würde er den fetten Kahlkopf töten, denn nun gab es nichts mehr, was es verhindern könnte. Er blickte zu dem Zauberer und seinem Gesellen, hielt das Kleinod hoch und grinste. Und als er zurückschaute, konnte er gerade noch Licht auf der herabsausenden Klinge schimmern sehen. Kurz bevor seine Knopfaugen in den Kopf zurückrollten, leuchtete noch flüchtig Begreifen in ihnen auf.
    Cholly holte sich das Medaillon aus der leblosen Klaue zurück und hängte es sich wieder um den Hals. Als nächstes setzte er den Fuß auf des Dämons Gesicht und plagte sich, sein Beil aus dem Schädel zu befreien. Dann schob er den Schaft wieder in seine Halterung am Gürtel und setzte sich an den Tisch zurück.
    »Arbeit, die durstig macht«, bemerkte er. Er zog sein langes Messer und legte es zwischen sich und die Magier. Dann schenkte er sich Wein nach und trank, nahm sich lange genug Zeit, seine Pfeile hervorzuholen, sie zu stopfen und an der Kerze auf dem
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