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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige
Autoren: Robert Asprin
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die wir heute morgen aufluden. Seither wurden zwei Anschläge auf mich verübt, jemand folgt mir bei jedem Schritt, den ich mache, und ich habe entdeckt, daß ich Zauber durchschauen kann, wenn ich es trage. Was ich wissen möchte: Was ist dieses Ding wirklich?«
    Strick gab ihm das Medaillon zurück. »Habt Ihr von der Göttin Theba gehört? Nach den Legenden soll sie erklärt haben, daß nichts, nicht einmal die Götter, unsterblich sein dürfen. Götter, müßt Ihr wissen, leben auf vielen Ebenen gleichzeitig. Sterben sie auf einer, leben sie immer noch auf allen anderen. Das geschah mit Vashanka - er ist von hier verschwunden, aber nicht tot. (11) Nun sieht es ganz so aus, als wäre Theba sehr ehrgeizig gewesen und hatte keine Lust, ihresgleichen durch die endlosen Ebenen zu verfolgen, so rief sie eines Nachts einen Stern vom Himmel. Er fiel wie ein feuriger Komet, und in seinem Herzen befand sich ein Klumpen unirdischen Goldes. Theba nahm das weißglühende Gold in die ungeschützten Hände, formte das Amulett, fügte eine Inschrift mit dem Fingernagel ein und tauchte es zum Abschrecken in das Blut einer Jungfrau.«
    »Nicht gerade eine Menschenfreundin!«
    »So ist nach der Legende der Zaubergegenzauber entstanden, ein Zauber, der jede Magie aufhebt. Vielleicht wäre Antizauber eine bessere Bezeichnung. Seine Kraft läßt alle Magie und Zauberkräfte erlöschen. Es ist der absolute Schutz gegen Magie. Es hat jedoch einen Haken. Es hebt auch jegliche Magie seines Trägers auf; Verhexungen, Segen, Verwünschungen: Alle sind hinfällig.«
    »Ich fange an zu begreifen. Unsterblichkeit ist eine übernatürliche Gabe, richtig? Wenn ein Gott also das Medaillon hätte, wäre er kein Gott mehr, sondern sterblich, genauer gesagt, er könnte sterben wie jeder Mensch. Richtig?«
    »Ja, aber sogar Theba war entsetzt, als sie miterlebte, wie ihresgleichen den einen, endgültigen Tod starb. Sie warf ihr Amulett von sich - und es fiel in die Hände Sterblicher. Die meisten Magier wollen nichts damit zu tun haben. Die Gefahren, die es birgt, wiegen mögliche Vorteile auf. Aber es gibt immer irgend jemanden wie Theba, der blind von Ehrgeiz, Habgier oder Neid besessen ist.
    Seid vorsichtig, Cholly. Wenigstens ein Magier will Thebas Medaillon und weiß, daß Ihr es habt. Durch dieses Medaillon, durch den Umstand, daß Gefahr von jemandem droht, der seine Macht nutzen will, deshalb seid Ihr ein Gezeichneter, mein Freund.« »Danke für die Auskunft. Was schulde ich Euch?«
    »Nichts. Ich konnte Euch mit Eurem Problem nicht helfen, und ich berechne nur für geleistete Dienste.«
    »Nun, ich finde, daß ich Euch etwas für Eure Auskunft über den Talisman schulde. Ich mache Euch einen Vorschlag: Wenn Ihr demnächst irgendwas reparieren müßt, dann laßt mich wissen, woran Ihr arbeitet, und ich schicke Euch sogleich den dafür geeigneten Klebstoff, natürlich kostenlos. Einverstanden?«
    »Ihr seid ein anständiger Mann, Leimsieder. Ich freue mich, daß ich Euch kennengelernt habe, und ich hoffe, Ihr könnt Euer Problem lösen.«
    Cholly hielt bei seinem Geschäft an und bezahlte den Jungs ihren Wochenlohn. Sambar würde seinen zur Zuckerbäckerei tragen, aber in einem oder zwei Jahren, würde er ihn für eine andere Art Süßes ausgeben, so wie Aram. Großer Gott, war dieser Junge weibstoll! Es war reines Glück, daß er sich noch nichts geholt hatte. Ah, die Jugend!
    Ehe er in seiner feinsten Kleidung wegging, sagte Aram: »Ein Mann wollte zu Euch. Das erste Mal war er am Nachmittag da, und das zweite Mal erst vor einer Weile. Er hat nicht gesagt, worum es geht, nur, daß er mit Euch sprechen will.«
    »Hat er seinen Namen genannt? Wie hat er ausgesehen?«
    »Er hat keinen Namen genannt, aber er ist leicht zu beschreiben. Er hat silbernes Haar und trägt ein Magiergewand. Kennt Ihr ihn?«
    »Auf gewisse Weise. Ich glaube, ich habe ihn schon gesehen. Was hältst du von ein wenig extra Taschengeld?«
    Arams Augen leuchteten auf.
    »Lauf zu Ahdio in Fuchs' Kneipe. Sag ihm, ich brauche für kurze Zeit sein Hinterzimmer. Und sag ihm noch, er soll seinen Freund Strick bitten, auch zu kommen. Tu's, dann kriegst du einen Wochenlohn extra.«
    Aram war weg wie der Blitz. Cholly schritt die Regalreihen entlang und nahm ein paar Töpfe Klebstoff und Lösungsmittel heraus, dann holte er unter dem Ladentisch noch eine Ledertasche hervor, packte alles ein und gab verschiedene Pinseln dazu.
    Er hoffte, es würde nicht lange dauern. Er war bereits
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