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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige
Autoren: Robert Asprin
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Tisch anzuzünden.
    Er ließ sich Zeit, auf seine beiden Gefangenen achtete er scheinbar nicht. Er sog ein oder zweimal an der Pfeife, blies ein paar Rauchringe und nippte seinen Wein. Die ganze Zeit über lächelte er und spielte hin und wieder müßig mit dem Ilbarsimesser.
    »Was soll ich mit euch tun?« brach er schließlich das angespannte Schweigen. »Wenn ich euch laufen lasse, sind wir wieder da, wo wir angefangen haben, außer daß ich jetzt weiß, wer ihr seid. Ich habe Besseres zu tun, als mit euren angeheuerten Meuchlern und euren Zaubertricks Versteck zu spielen. Ich muß für meinen Lebensunterhalt arbeiten.
    Habt ihr schon mal gesehen, wie Leim hergestellt wird? Wir fangen mit einer Leiche an. Zuerst wird sie ganz ausgezogen und nach erkennbaren Krankheiten untersucht. Als nächstes hacken wir die Hände ab, schneiden die Gurgel auf und hängen die Leiche mit dem Kopf nach unten auf, damit das Blut auslaufen kann. Könnt ihr mir folgen? O ja, wenn der Tote schönes Haar hat - Eures würde einen guten Preis erzielen, Marype -, ziehen wir erst die Kopfhaut ab, bevor wir die Leiche aufhängen.«
    Er hielt inne, um sich nochmals Wein nachzugießen. Markmor wirkte nervös, und Marype war kreidebleich.
    »Dann hacken wir die Arme und Beine ab und werfen sie in einen großen Kessel mit kochendem Wasser. Das Fett, das sich aussondert, verkaufen wir an einen Seifensieder, und die Knochen trocknen wir, um sie später als Brennstoff zu benutzen.«
    Markmor sah aus, als wäre ihm entsetzlich übel, und Marypes Gesicht war jetzt noch blasser als sein Haar.
    Cholly nippte an seinem Wein und lächelte insgeheim über die gewünschte Reaktion der beiden. Er fuhr fort: »Seht es aus meiner Sicht. Ich kann mich nur sicher vor euch fühlen, wenn ich mich euer entledige. Auf meine Weise könnt ihr nicht nur tot bleiben, sondern auch einen nützlichen Zweck erfüllen. Ich nehme an, ihr wißt, daß ich Magier nicht gerade mag.
    Andererseits könnte ich euch am Leben lassen. Das Problem ist dabei nur: Wie kann ich sicher sein, daß ihr nicht wieder auf mich losgeht? Ich denke, ich könnte euch die Hände abhacken und die Zunge herausschneiden. Die Füße sollte ich dann wohl am besten auch gleich absägen, damit ihr nicht lernt, wie man sie als Hände benutzen kann, das habe ich nämlich mal bei einem Bettler gesehen. Die Augen, ja die müßten natürlich auch weg. Kann einer von euch mit den Ohren wackeln? Nein? Dann kann ich sie euch lassen.«
    Markmor starrte den Mann an und war sich nicht sicher, ob er bluffte. Wenn er an seiner Stelle wäre, wüßte er, was er tun würde.
    Das Zusammenwirken von Bier und Angst forderte schließlich ihren Zoll von Marypes Blase. Marype blickte seinen Gesellen voll Ekel an.
    Cholly stellte sein Glas lächelnd ab. »Nehmt es mal von der guten Seite. Ihr werdet Thebas Talisman tragen dürfen - ein paar Minuten zumindest. Ist es das nicht, was Ihr gewollt habt?« sagte er zu Markmor. »Seht es aus meiner Sicht. Silberhaar hier hat bereits versucht mich töten. Den Burschen, der das Medaillon vor mir trug, hat er umgebracht. Dieses Goldstück ist zu mächtig, um es jemandem wie euch zu geben, und außerdem muß ich mir meinen Unterhalt verdienen. Ich muß irgendwie sicher sein, daß ich meine Ruhe vor euch habe.«
    Cholly klopfte den Tabakrest aus seiner Pfeife, stopfte sie aufs neue und zündete sie wieder an der Kerze an, während Markmor über seine Worte nachdachte.
    »Ich muß mal«, erklärte Cholly seinen Gefangenen. »Ich bin bald zurück. Geht nicht weg«, spottete er und stand auf. Er steckte sein Ilbarsimesser ein und stieg über den Kadaver des Dämons hinweg.
    Cholly kehrte ein paar Minuten später zurück. Ihm folgte der hünenhafte Wirt und diesem wiederum ein Bärtiger, der sogar noch größer war und einen Stock hielt. Dieser dritte und größte der drei war ganz in Blau gewandet; Macht schien von ihm auszustrahlen.
    Die Magier versuchten vergebens zu entkommen.
    »Gut gemacht, Cholly. Was werdet Ihr jetzt mit ihnen tun?« fragte Strick lachend.
    »Das weiß ich immer noch nicht. Ich kann sie nicht einfach laufenlassen, aber ich möchte sie nur töten, wenn es unbedingt sein muß. Könnt Ihr mir einen Rat geben?«
    »Nun, es gibt da zweierlei, das vielleicht wirken könnte. Erstens, wenn man den wahren Namen eines Magiers kennt, hat man Macht über ihn.«
    »Deshalb wollte er mir den Namen des Dämons nicht sagen!«
    »Stimmt. Zweitens, es gibt einen Eid, den er nicht brechen
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