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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige
Autoren: Robert Asprin
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kann: Jenen Eid, welchen er auf seine Kräfte schwört. Ihr braucht ihn nur zu zwingen, Euch seinen richtigen Namen zu nennen und auf ihn und seine Kräfte zu schwören, daß er Euch in Ruhe läßt. Wenn er diesen Eid bricht, wird er zumindest seine Kräfte für alle Ewigkeit verlieren.«
    Markmor starrte den Fremden an. Nur ein Magier konnte mit einer solchen Sicherheit über diese Dinge sprechen, und doch war ihm dieser Mann fremd. Er kannte die paar ilsigischen Zauberer und die von der Magiergilde sowie die Außenseiter Enas Yorl und Ischade. Aber wer immer dieser Emporkömmling war, er würde später mit ihm abrechnen.
    Da fragte Ahdio: »Aber wie soll Cholly wissen, ob er die Wahrheit sagt? Höchstwahrscheinlich wird er doch lügen!«
    »Eine gute Frage, mein Freund. Ich kann da helfen. Dieser Stock hier ist kein einfacher Spazierstock. Er ist ein Wahrheitsstab. Wer ihn berührt, kann nicht lügen, ohne tot umzufallen.«
    Cholly sog an seiner Pfeife und überlegte. Schließlich fragte er: »Nun, meine Herren, was meint ihr? Wollt ihr den Eid schwören, daß ihr die Finger von dem Medaillon laßt und aufhört, mich zu belästigen?«
    Strick drückte den Stab leicht auf Markmors Kopf. Der Zauberer nickte. Auch Marype nickte, als er ihn auf seinem Kopf spürte. Markmor knurrte in seinen Krug.
    »Ich werde Markmor als ersten befreien. Es wird gräßlich schmecken und brennen, aber es befreit eure Lippen innerhalb von zwei Minuten.«
    Cholly langte unter den Tisch und zog eine Ledertasche hervor, aus der er eine Flasche und einen Pinsel nahm. Er strich die Flüssigkeit aus der Flasche solange auf die Lippen des Hexers, bis sie sich vom Krug lösten. Der Wahrheitsstab ruhte auf seinem Kopf.
    »Ahhh! Was war das für ein grauenvolles Zeug?« Markmor spuckte auf den Boden.
    »Berufsgeheimnis. Seid froh, daß es gewirkt hat. Seid Ihr jetzt bereit, mir Euren Namen zu nennen?«
    »Ja, verdammt!« Markmor verriet ihm seinen wahren Namen.
    »Und schwört Ihr jetzt bei diesem Namen, den Ihr gerade genannt habt, und bei Euren magischen Kräften, Thebas Talisman nie wieder zu begehren und mich und die Meinen für immer in Ruhe zu lassen.«
    »Ich schwöre es.«
    »Sagt es Wort für Wort!«
    Markmor wiederholte seinen echten Namen und schwor bei diesem und seinen Kräften.
    Marype war schwieriger, hauptsächlich, weil er seinen Krug geleert hatte und nicht mehr ganz nüchtern war.
    Schließlich knurrte Markmor. »Oh, um Anens willen, leiste diesen verdammten Eid, damit wir hier raus können!«
    Cholly befreite den Jüngeren, erfuhr seinen Namen und erhielt seinen Schwur.
    »Dürfen wir gehen?« fragte Markmor ungeduldig.
    »Einen Moment. Ich finde Ihr solltet noch eines wissen: Wenn Euer weißhaariger Bursche heute morgen einfach zu mir gekommen wäre und mir ein vernünftiges Angebot gemacht hätte, bevor ich herausfand, was mit diesem Talisman los ist, hättet Ihr ihn preiswert kaufen können. Zu dumm, daß Ihr es nicht auf ehrliche Weise probiert habt, denn wenn jemand versucht, mich herumzustoßen, habe ich die Angewohnt, zurückzustoßen. Jetzt dürft ihr gehen.«
    Markmors Gesicht war fast so rot wie sein Seidengewand. »Soll das heißen, daß du überhaupt nicht versucht hast, diesem Mann den Talisman abzukaufen? Du hirnloses Rindvieh, wo hast du deinen Verstand gehabt? Du hattest es mit einem Geschäftsmann zu tun! Was glaubst du, was er macht? Er kauft und verkauft! Also in solchen Augenblicken halte ich es fast für gerechtfertigt, dir den Hals umzudrehen. Begabung oder nicht. Gehirngeschädigt bist du! Ja, Gehirngeschädigt.«
    Er schimpfte immer noch, während er und Marype außer Sicht verschwanden, wobei sie ihre Kleidung festgeklebt auf Bank und Boden zurücklassen mußten.
    Tränen rannen über Ahdios rote Wangen, und Strick schnappte nach Atem. Die drei großen Bäuche hüpften vor Lachen.
    Ahdio fand als erster seinen Atem wieder. »So gelacht habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr. Habt ihr sein Gesicht gesehen, als du gesagt hast, er hätte es für ein paar Kronen kaufen können?«
    »Ja, und wenn er wieder nüchtern ist, wird er erst noch sein blaues Wunder erleben!« fügte Strick hinzu.
    »Könnte keinen Besseren treffen«, sagte Cholly grinsend.
    »Ich habe eine Flasche ganz besonders edlen Weins für einen solchen Anlaß aufgehoben. Ich möchte euch dazu einladen. Es muß gefeiert werden«, sagte Ahdio.
    Strick fragte Cholly: »Wenn sie nicht zu schwören bereit gewesen wären, hättet Ihr sie dann
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