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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber
Autoren: Nina Petrick
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Kapitel 1
    New York, wir kommen!

    Gestern war ich noch traurig. Ich dachte, ich müsste in den Osterferien in Berlin versauern, während alle anderen aus meiner Klasse verreist sind. Aber dann hat Hanna angerufen . . .
    »Charlie, möchtest du vielleicht morgen, nur falls du nichts anderes vorhast, mit meiner Familie für drei Wochen nach New York fliegen? Wir werden bei meiner Tante Ruth in einer Schokoladenfabrik wohnen«, hat sie gesagt. Ich habe den Hörer fest umklammert, als könne er sich mitsamt Hanna in Luft auflösen. War das jetzt ein Witz oder was?
     
    Nein, es war kein Witz! Ich, Charlotte Tröndle, genannt Charlie, sitze heute tatsächlich zwischenHanna und ihrem kleinen Bruder Timmi im Flugzeug und wir fliegen zusammen nach New York! Wow!
    Mein allererster Langstreckenflug. Und dann gleich nach New York! 6387   Kilometer entfernt von Berlin! Habe ich auf einem Wegweiser am Flughafen Tegel gelesen.
    »Kneif mich doch bitte mal«, sage ich zu Hanna.
    »Au!«
    Hannas Vater hat für das Sammeln von Flugmeilen einen Freiflug bekommen. Dieses Flugticket hat er mir großzügigerweise geschenkt!
    Das Flugzeug ist gigantisch groß. In einer Reihe befinden sich zehn Sitze in drei Blöcken, durch zwei Gänge voneinander getrennt. Hannas Eltern, die ich Ulli und Steffi nennen darf, sitzen in der mittleren Sitzreihe, dann kommt der Gang, und Hanna und ich sitzen im rechten Block.
    Ulli beugt sich vor. »Charlotte, ich freue mich sehr, dass du mit uns zu meiner Schwester Ruth nach New York fliegst. Ich verspreche dir, wir werden uns große Mühe geben, für drei Wochen deine Eltern zu ersetzen!«
    Steffi lacht und wirft ihren blonden Zopf über die Schulter. »Liebling, Charlie, nicht Charlotte,hab ich dir doch gesagt.« Auch sie lächelt mich herzlich an. Also, ich glaube, ich werde bestimmt kein Heimweh haben!
No homesickness! Oh no!
    Vor einem halben Jahr haben Hanna, Timmi und ihre Eltern selbst noch in New York gelebt. Ulli hat dann aber eine Stelle an der Uni in Berlin angenommen und Hanna ist in meine Klasse gekommen. Das war super, denn wir haben uns angefreundet. Und sind dann sofort in ein Abenteuer geraten. Gemeinsam mit Anuschka, Torsten und den anderen
kleinen Fischen
haben wir gegen Bazille und seine fiese Halstuchbande gekämpft   – und gesiegt!
    Ich bin froh, dass Mama und Papa auch mit der Reise einverstanden sind. Manchmal sind sie ja ein bisschen ängstlich. Aber im Augenblick stecken die beiden ständig in ihrem Geschäft für Kinderklamotten
Charlie & Co
. und arbeiten wie verrückt. Gestern haben wir wenigstens noch zusammen im
Roma
Abschied gefeiert. Und Mama und Papa haben mich mit guten Ratschlägen gefüttert: New York sei ja so viel größer und gefährlicher als Berlin. Augen und Ohren müsse ich offen halten (sollte man doch eigentlich immer tun!), ich dürfe nicht auf eigene Faust losgehen, solle gut auf Hannas Eltern hören und auf denVerkehr achten! Das ging so lang, bis ich mir wie ein hilfloses Kleinkind und nicht wie eine Meisterdetektivin vorkam. Nachts hab ich geträumt, Hanna und ich würden in Schokolade baden, auf Wolkenkratzern Federball spielen und hinter zwielichtigen Personen herschleichen. (Einmal Detektivin   – immer Detektivin!)
    »Wieso wohnt eure Tante eigentlich in einer Schokoladenfabrik?«, frage ich neugierig. In Berlin kenne ich keinen Menschen, der in einer Schokoladenfabrik lebt.
    Timmi klebt am Fenster und beobachtet versonnen die wattigen Wolken.
    Hanna erklärt: »Es ist eine
ehemalige
Schokoladenfabrik. Die Arbeitsräume hat man zu Wohnungen umgebaut. Die heißen Lofts und sind riesig groß. Schokolade wird da schon lange nicht mehr hergestellt, aber es ist wunderschön dort. Stell dir vor, es gibt in dem Haus sogar einen Swimmingpool für die Mieter!«
    »Echt, einen Pool? Verrückt!« Ich freue mich so auf alles, dass ich platzen könnte. Es ist einfach irre: New York zusammen mit Hanna!
    In dem Moment nimmt Hanna meine Hand und drückt sie ganz fest. »Ich bin froh, dass wir Freundinnen geworden sind«, sagt sie.
    »Ich auch!«
    Wir lächeln uns an. Ich habe eine Idee. Unsere unbenutzten Servietten liegen noch vor uns auf den Klapptischchen. Schnell male ich auf beide je ein Flugzeug und schreibe
Hanna & Charlie
dazu. »Das behalten wir jetzt als Zeichen unserer Freundschaft!« Hanna nimmt den Stift, schreibt noch auf beide Servietten
»forever!«
dazu, dann rollt sie ihre Serviette zusammen und steckt sie vorsichtig in ihren kleinen Rucksack.
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